oder: das Crux mit der Wasserversorgung . . .
Das mit der Ver- und Entsorgung mit Wasser entwickelt sich zu einem wirklichen Problem, bin mal gespannt, wie das weitergeht! Während in Südfrankreich jede zweite Gemeinde einen Parkplatz als Wohnmobilstellplatz ausweist und mit Trinkwasserautomat und Senkgube ausstattet, habe ich sowas in Spanien noch nicht ein einziges Mal gefunden. Und das Problem habe ich nicht alleine, wie ich bei meinem jetzigen Aufenthalt ~ wo ich mich zum ersten Mal in die Hymer-Horde eingereiht habe ~ feststellen konnte.
Nach der Ankunft hatte ich mich mit einem 5-Liter PET-Behälter auf den Weg gemacht, eine Wassersäule am Strand zu erforschen: Da kam aber nur braunes Wasser raus, das auch nach längerem Durchspülen kaum klarer wurde und beim Nachschmecken auch noch salzig war, und nicht nur ein bischen! Wohl direkt aus dem Meer gepumpt!
Als ich gerade in den Vorgarten einer vernagelten Villa eingebrechen wollte, wo ich einen Gartenschlauch an einem Wasserrohr gesehen hatte, stoppte mich ein Brite und brachte mir einen 3-Liter Kanister, in dem wohl früher mal Rotwein war, voll mit Wasser als milde Gabe ;-} Er erzählte mir von dieser Wassersäule am Strand, einen guten Kilometer die Straße entlang, bei einem Anker . . . Anker hab ich dann jede Menge gefunden, die Wassersäule nicht . . . aber das Schwimmbad mit den Graffitys, insofern hat sich das schon wieder gelohnt!
Heute morgen wollte er seinen Kanister wiederholen und bot mir an, mit mir auf seinem Scooter zu der Säule zu fahren, weil er auch Wasser holen mußte . . . schon in der Vorbereitung der Fahrt der Kommentar eines anderen Mobilisten, daß das Wasser an der Säule abgestellt wäre, worauf der Brite erstmal das Werkzeugset seines Scooters checkte ;-} . . . mit der Bemerkung, man müßte im ‚Stealth-Modus‘ die Säule wieder aufdrehen, denn die Polizei könnte einem sonst Ärger machen . . .
Die Fahrt dauerte dann eher zwei als einen Kilometer und wurde im ‚Stealth-Fighter-Modus‘ zurückgelegt, der ballerte mit mir auf dem Soziussitz mit fast unverminderter Geschwindigkeit über alle hochgestuften Zebrastreifen hinweg, die Federung knallte jedesmal bis zum Anschlag! Als der erste Versuch mit einer Flachzange die Säule nicht zum Wasserspender machte, verließ ihn aber der Mut und wir fuhren in die Tiefgarage des örtlichen Supermarktes, wo er in der Toilette zwei Kanisterchen füllte . . .
Zurück auf dem Platz am Hafen kam gleich der nächste Mobilist mit Wasserproblemen, um sich bei uns Praktikern Rat zu holen . . . aber so richtig weiterhelfen konnten wir ihm natürlich auch nicht :-[
Irgendwer müßte den spanischen Gemeinden mal erzählen, daß auch Wohnmobilisten nicht gerade wenig Geld ins Land bringen, die kaufen schließlich Lebensmittel, gehen shoppen, in Bars und Restaurants . . . sogar ich mit meinem schmalen Budget lasse jede Menge Geld hier, schon allein beim Tanken an die drei bis vierhundert €uroz im Monat hier.
Mit relativ geringen Investitionen, einem vorhandenen halbwegs ebenen Parkplatz, einem Wasseranschluß mit Automat, einer Sickergrube, lassen sich normalerweise durchaus finanzkräftige Mobilisten, die lieber unabhängig sind, im eigenen Bett schlafen und morgens auf der eigenen Schüssel sitzen, in eine Gemeinde bringen, wo sie dann ihr Geld ausgeben. Aber wenn man lieber für die wenigen Superreichen oder die Unmassen von Sauftouristen Millionen und Milliarden in Bauruinen investieren will, Geld, das man sich erst von den Banken leihen muß?!? Je weiter ich nach Süden komme, desto mehr von diesen ungeliebten Wohnmobilisten sind hier unterwegs, um den Minusgraden in ihren Heimatländern zu entgehen . . .