mehr technische Ästhetik ~ und andere . . .

weniger schön ~ Motorausgang ohne Schwungscheibe, jede Menge Kupplungsabrieb
weniger schön ~ Motorausgang ohne Schwungscheibe, jede Menge Kupplungsabrieb

Nichts Neues vom Getriebe, außer, daß es übermäßig aufwendig ist, das Getriebe vom Nachfolgemodell auf meinen Wagen und meinen Motor zu adaptieren. Also wird das alte Getriebe zur Analyse und wenn möglich Reparatur weggeschickt. Drückt die Daumen.

dasselbe in sauber ~ Schwungscheibe auf der Innnenseite in Rot, Motorausgang in der lindgrünen Deutz-Grundierung
dasselbe in sauber ~ Schwungscheibe auf der Innnenseite in Rot, Motorausgang in der lindgrünen Deutz-Grundierung

In der Wartezeit Beschäftigung mit dem Motor. Erstmal sauber machen! Unter anderem die Schwungscheibe am Motorausgang abmontiert, weil sich darunter auch jede Menge Kupplungsabrieb angesammelt hat. Das sieht nicht schön aus, sowohl vom technischen als auch vom ästhetischen Gesichtspunkt aus betrachtet. Und feucht noch dazu, ob das noch daher kommt, daß der Kupplungsnehmerzylinder einmal undicht war, oder ob der Wellendichtring müde geworden ist? Muß jedenfalls ersetzt werden, vorsichtshalber.

Als der Dreck dann weg ist, zaubert mir ein ästhetisches Detail ein Grinselächeln auf das Gesicht, das den ganzen Abend nicht mehr verschwindet. Die Schwungscheibe ist auf der Innenseite rot lackiert, während die Außenseite des Motors in der Deutz eigenen Lindgrün-Grundierung prangt. Kontrastfarben ~ da hat sich irgend jemand mit Empfinden für Schönheit Gedanken gemacht. Da da in eingebautem Zustand nie irgend jemand hingucken kann, kann man sich über Sinn und Zweck trefflich streiten, genauso wie darüber, ob und wieviel und überhaupt es einen Sinn macht, den Dreck bis zum Leuchten der Farbe herunterzuholen. Aber mir als bekennendem und praktizierendem Ästheten macht das eine gute Laune, die nicht enden will . . . närrisch! 🙂

Weshalb das gut zum nächsten Thema paßt!

der Narrenbrunnen in Neuenburg

Narrenbrunnen in Neuenburg ~ Detail
Narrenbrunnen in Neuenburg ~ Detail

Neuenburg, wo der alte Herr Magirus und ich zur Zeit untergekrochen sind, ist in der gesamten Innenstadt mit Bronceplastiken verziert, einige in Brunnenform. Der Narrenbrunnen des Bahlinger Bildhauers Michael Schwarze ist eine der Installationen, die man auf einem Spaziergang entdecken kann. Wer bis Mitte/Ende September Geduld hat, kann sogar an einer Brunnenführung teilnehmen. Ich füge ein paar Nachtaufnahmen ein, guckt euch das einfach an.

Narrenbrunnen in Neuenburg ~ Detail
Narrenbrunnen in Neuenburg ~ Detail
Narrenbrunnen in Neuenburg ~ Detail
Narrenbrunnen in Neuenburg ~ Detail
Narrenbrunnen in Neuenburg ~ Detail
Narrenbrunnen in Neuenburg ~ Detail

technische Ästhetik und weniger schöne Partikel

bogenverzahnte Kegelräder des Winkeltriebs
bogenverzahnte Kegelräder des Winkeltriebs

Nachdem nun der Motorraum gereinigt und mit neuer Korrossionsschutzfarbe verschönert ist, habe ich meiner Neugier freien Lauf gelassen und mal ein Fensterchen zum Winkeltrieb der defekten Kraftübertragungseinheit aufgemacht, um einen Blick hineinzuwerfen. Die Kegelräder mit den geschwungenen Zähnen sehen für mich als Laie noch gut aus, vom technischen und vom ästhetischen Standpunkt aus betrachtet. Ob der Fachmann die Einschätzung auch teilen würde? Schaumermal! Jedenfalls unschön ist ein dünner Bodensatz aus einer Mischung des Hypoid-Getriebeöls mit kaum spürbarem feinstem Metallstaub und ab und an sogar leicht körniger Substanz. Was aber zu erwarten war, der Defekt muß sich ja irgendwie bemerkbar machen . . .

Mehr ist für mich da nicht mehr zu tun. Irgendwo haben sowohl die Kenntnisse als auch die Fähigkeiten des Schraubers ihr Ende, spätestens dann, wenn Spezialwerkzeug nötig ist und eine halbwegs staubfreie Werkstatt mit genügend Platz, um die einhundertvierundsechzig zum Teil mehrfach vorhandenn gelisteten Einzelteile aufzureihen. Von Erfahrung ganz zu schweigen.

Die Informationen aus dem Internet träufeln ganz langsam, eine Anpassung des nicht so recht passenden gekauften Getriebes an den Motor des alten Herrn Magirus scheint eine vielleicht zu aufwendige Angelegenheit zu werden. Insofern tendiere ich im Moment dazu, das alte, defekte Getriebe zu Analyse und wenn möglich Reparatur wegzuschicken. Ein paar Tage werde ich mir noch Zeit lassen, bevor ich mich für einen Weg entscheide. Teuer wird das auf jeden Fall, wobei teuer immer relativ zum eignen Geldbeutel / Bankkonto gemessen werden muß.

Nächste Woche werde ich mir den Motor vornehmen. Reinigen und Ventile einstellen. Vielleicht kriegt der Motorblock einen Hauch Farbe verpasst. Und die Einspritzpumpe sollte auch wieder einmal die eigentlich jährliche Wartung in einer Bosch-Werkstatt bekommen, die sie wahrscheinlich seit Jahrzehnten nicht mehr von innen gesehen hat. Auch da werden reichlich €uronen fließen. Und ich muß nochmal nachlesen, wie genau der Fördebeginn der Reiheneinspritzpumpe eingestellt wird. Neuland allenthalben . . .

noch nicht aller Tage Abend . . .

. . . aber einer, so schön wie die meisten zur Zeit 🙂

die Sonne hinter der Zeppelinhalle
die Sonne hinter der Zeppelinhalle

Von der Zeppelinhalle werde ich euch vielleicht demnächst mal erzählen, aber das ist ein ausführlicheres Thema und ich lasse das deswegen noch zurückstehen. Das schöne Wetter spielt aktuell eine aufmunternde Rolle und darf deswegen nicht unerwähnt bleiben. Wenn ich einen Blick auf ein paar schöne Bäume habe, darüber ein blauer Himmel, und abends die Gold- und Rottöne, wenn sich die Sonne verabschiedet, dann fühle ich mich in einer freundlichen Welt gut aufgehoben, und dann halte ich auch einiges aus.

das sich gleichende ungleiche Pärchen ~ Getriebe aus Magirus 120-R80 und 130-R81
das sich gleichende ungleiche Pärchen ~ Getriebe aus Magirus 120-R80 und 130-R81

Und das war vorgestern auch notwendig, nachdem ich meinem neu angeschafften und in intensiver Reinigungsarbeit anfaßbar gemachten Getriebe vergleichenderweise mit Metermaß und Schieblehre zu Leibe gerückt bin. Ei der Daus (wer auch immer das ist?), sooo einfach passen die so nahe verwandten Aggregate nachfolgender Generationen, Bus Magirus 120/R80 ~ Magirus 130/R81, Motor Deutz F6L912 ~ F6L913, Getriebe FZ S5-30 ~ S5-35/2, dazwischen die Kupplung Sachs HV280 ~ MFX 310 K, denn doch nicht zusammen 🙁 Da können die Experten noch so sehr meinen, daß Kompatibilität gegeben ist, und auch eigene Internetrecherchen, die das für Traktoren belegen, treffen im konkreten Fall nicht so einfach zu.

gleicher Durchmesser des glatten Teils der Welle, aber der gezahnte Teil unterschiedlich stark
gleicher Durchmesser des glatten Teils der Welle, aber der gezahnte Teil unterschiedlich stark

Nun ist also die Eingangswelle des Getriebes fast zwei Zentimeter zu kurz und erreicht nicht das Lager, in dem sie in der Kurbelwelle Halt finden soll, dafür ist der verzahnte Teil der Welle nicht 32mm, sondern gleich 38mm stark, paßt damit nicht zu der Kupplung, die den Kraftschluß vom Motor zum Getriebe herstellt. Da ist es schon ein kleineres Problem, daß das Schaltgetriebe fünf Zentimeter länger ist als das alte, das könnte die Kardanwelle, die aus zwei ineinander verschiebbaren Teilen besteht, wahrscheinlich ausgleichen. Zur Not kann man die auch ein wenig kürzen. Insgesamt aber erstmal Bauchlandung und Frust ~ da ist gutes Wetter schon hilfreich, um den Mut zu bewahren, den man für solche Improvisationsbasteleien einfach braucht.

carpe diem ~ nutze den Tag :)
carpe diem ~ nutze den Tag 🙂

Im Lauf der zwei Tage dann verschiedene Lösungsansätze durchgespielt, im Kopf und an der Maschine mit Meßzeug, sowohl der eine mit dem neuen Getriebe, wobei ich auch die größere Kupplung des Nachfolgemodells brauche, die an den alten Motor durchaus passen könnte, plus einem auf der Drehbank herzustellenden Adapter, der die Brücke zwischen Kurbel- und Eingangswelle schaffen soll, plus eventuelle Modifikationen auf der Ausgangseite. Oder doch den anderen mit dem alten Getriebe, zerlegen und aufbereiten, wobei das eher ein Lassen, eine Auftragsarbeit und entsprechend teurer wäre. Jedenfalls bleibt es spannend, näheres demnächst in diesem Theater!

Und deshalb auch das Motto dieser Tage: Carpe diem ~ Nutze den Tag! Die zwei Kumpels im obigen Bild können mir also ein gutes Beispiel geben! 🙂

ein kurzer Ausflug in die Nibelungen . . .

. . . genauer gesagt, in die Nibelungenstadt Worms am Rhein.

das Nibelungentor, der Eingang nach Worms direkt am Rhein
das Nibelungentor, der Eingang nach Worms direkt am Rhein

Kurz war zumindest der Aufenthalt in Worms. Ein kleiner Spaziergang am Rheinufer entlang durch einen kleinen Park bis hin zum hinter der bewirteten Standbar-Landschaft (mit Sonnenliegen und Aussicht auf den Fluß) liegenden Verladestation von ,gefährlichen und brennbaren Flüssigkeiten‘, wo es nicht mehr weiter geht. Also zurückflaniert zur Nibelungenbrücke mit dem eindrucksvollen Nibelungentor.

Silhuette von Worms, inklusive gnadenlos blauem Himmel
Silhuette von Worms, inklusive gnadenlos blauem Himmel

Wobei nun ausgerechnet die Nibelungenbrücke mit dem Nibelungentor eher die jüngere Geschichte der alten Stadt Worms präsentiert. Zwischen 1900 und 1945 gab es sogar auf jeder Rheinseite ein solches Tor an den Enden der Ernst-Ludwig-Brücke. Die wurde 1945 von deutschen Pionieren gesprengt, um die Amerikaner aufzuhalten, die schon bei Oppenheim über den Rhein gesetzt hatten und nur eine Stunde brauchten, um als Ersatz eine befahrbare Pontonbrücke über den Rhein zu spannen. Die Brücke wurde dann als Nibelungenbrücke im Jahr 1951 wieder aufgebaut, allerdings mit nur einem Turm.

 schon vorbei ~ Pfingstmarkt mit Riesenrad
schon vorbei ~ Pfingstmarkt mit Riesenrad

Für die ältere Geschichte der Stadt Worms blieb wenig Zeit, da der Ausflug zualleresrt einmal das Ziel hatte, für den alten Herrn Magirus ein Spendergetriebe zu organisieren. Daß die Welt der Magirusfreunde ein kleines Dorf ist, stellte sich bei der Inspektion der Zahnradkiste heraus. Das Getriebe stammt aus dem allerersten Bus, den ich bei der drei Viertel Jahre dauernden Suche nach dem alten Herrn Magirus angeschaut, aber wegen sehr maroden Zustands nicht gekauft hatte. Auch der heutige äußere Zustand des Getriebes ist weniger schön als der des Alten, hoffen wir, daß die inneren Werte stimmen. Weniger als 105tausend Kilometer soll es auf dem Buckel haben, ein Nichts für einen Magirus und ein FZ-Getriebe. Aber es ist sehr lange gestanden, zumindest die zehn Jahre, seit ich den Bus besichtigt habe. Das könnte nach den einen Fachleuten tödlich enden durch Korrosion in den Lagern, die auch durch Kondenswasser entstehen kann. Wenn sich die Ölschicht aber so lange gehalten und die Lager beschützt hat, ist das ein Jungbrunnen für den alten Herrn. Mit dem Risiko werden wir leben müssen, jetzt wird die Kiste von außen so schön wie möglich gemacht und mit neuen Simmerringen und feinem Hypoidöl gepimpt, und dann: Schaumermal, dann sehmerscho!

abseits von historischer Romantik ~ Behälter für ,gefährliche und brennbare Flüssigkeiten'
abseits von historischer Romantik ~ Behälter für ,gefährliche und brennbare Flüssigkeiten‘

Und wenn der alte Herr Magirus dann wieder fit und munter ist, ist Worms ganz sicher wieder ein Ziel auf einer der Deutschlandtouren im Sommer. Dann wird die neue Bekanntschaft in der Magirusgemeinde gepflegt und auch die ältere Geschichte besichtigt ~ versprochen!

Spendergetriebe für den alten Herrn Magirus ~ fest verzurrt im Benz-Kombi
Spendergetriebe für den alten Herrn Magirus ~ fest verzurrt im Benz-Kombi
Spendergetriebe für den alten Herrn Magirus ~ da hängt es nun an der Gabel des Staplers . . .
Spendergetriebe für den alten Herrn Magirus ~ da hängt es nun an der Gabel des Staplers . . .

Destruktive Phase . . . Work in Progress

Morgen, Arbeitsbeginn, Hintern normal, geöffnet ~ wie man sieht, sieht man einen Motor: Deutz F6L 912
Morgen, Arbeitsbeginn, Hintern normal, geöffnet ~ wie man sieht, sieht man einen Motor: Deutz F6L 912

Nach gut zweieinhalb intensiven Arbeitstagen steht nun der Motor/Getriebeblock auf einem drei Europaletten starken Türmchen separiert da, bereit für weitere Zerlegungsarbeiten. Anders als in einem LKW sind diese Kerningredienzen beim Bus so gut wie möglich versteckt eingebaut, und man sollte es nicht für möglich halten, wie viele Käbelchen, Schläuche, Steuergestänge und Kleinkram bei einem so ‚einfachen‘ Selbstzünder von der Karosserie zu trennen sind, bevor man die Antriebseinheit mit einem Gabelstapler extrahieren kann. Ganz am Schluß, der Block schwebt schon frei auf den Gabeln des Staplers, müssen noch links und rechts Motorlager vom Leiterrahmen des alten Herrn Magirus abmontiert werden, damit man das Gewicht eines Kleinwagens langsam und vorsichtig, links und rechts einen knappen Zentimeter Spiel, aus dem Motorraum ziehen kann . . .

Für heute Feierabend ~ dem alten Herrn Magirus fehlen Heckklappe, Stoßstangen und der aberwitzige Kladderadatsch um die Anhängerkupplung
Für heute Feierabend ~ dem alten Herrn Magirus fehlen Heckklappe, Stoßstangen und der aberwitzige Kladderadatsch um die Anhängerkupplung

Als nächstes steht eine intensive Reinigung der Kraftmaschine an, bevor das Getriebe vom Motor getrennt werden kann. Dann wird vielleicht auch eine eingeschlagene sechsstellige Nummer sichtbar werden, die vorerst letzte Möglichkeit, genauere Kenndaten des ZF S5-30 Getriebes herauszufinden. Dummerweise hat sich nämlich das Typenschild, auf dem diese Dinge normalerweise eingeschlagen sind, irgendwann einmal verabschiedet.

Ausgebautes Schwermetall, massive Träger für zwei Tonnen Anhängelast ~ bis hierhin mit dem kleinen Besteck und Sprühöl
Ausgebautes Schwermetall, massive Träger für zwei Tonnen Anhängelast ~ bis hierhin mit dem kleinen Besteck und Sprühöl

Schwierige und in jedem Fall kostspielige Entscheidungen stehen an. Das vorhandene malade Getriebe wegschicken zur Überarbeitung? Die Zahnradfabrik Friedrichshafen, kurz FZ, teilt mit, daß es für ein Getriebe dieser Generation (1973) nicht mehr alle Ersatzteile gibt. Ein gebrauchtes Getriebe eines ausgeschlachteten Busses einbauen? Es kann ein Getriebe des R80, auch eines des Nachfolgemodells R81 passen. Der hatte aber 10 PS oder aber in der Turboversion 40 PS mehr, wobei wohl auch die Gangabstufungen modifiziert wurden, oder doch nicht? Und ist das gebrauchte Getriebe auch wirklich so fit, daß ich damit noch ein paar Jährchen fahren kann? Einige angedachte Bezugsmöglichkeiten haben sich schon wieder in Luft aufgelöst, es bleibt spannend. Mehr demnächst in diesem Theater!

der alte Herr Magirus ausgeweidet :(
der alte Herr Magirus ausgeweidet 🙁

Jedenfalls ist die Gelegenheit optimal, um sowohl Maschine als auch Motorraum die notwendige Pflege zukommen zu lassen. Zwischen den Kühlrippen des Deutz hat sich auf staubigen spanischen Pisten jede Menge Staub abgelagert, der entfernt werden will. Nie vorher war der Motor so schön zugänglich, um alle Wartungsarbeiten durchzuführen. Und der Motorraum freut sich auf eine Behandlung mit der elektrischen Stahlbürste und einer anschließenden neuen Beschichtung mit Korrosionsschutz. Im eingebauten Zustand ist da nicht dranzukommen . . .

Motor&Getriebe separiert auf Palette(n)
Motor&Getriebe separiert auf Palette(n)
da ist der Wurm drin!
da ist der Wurm drin!
Kupplungsglocke, Winkeltrieb, Schaltgetriebe ZF S5-30
Kupplungsglocke, Winkeltrieb, Schaltgetriebe ZF S5-30

und ab in die Heimat!

der alte Herr Magirus auf dem Tieflader
der alte Herr Magirus auf dem Tieflader

Und dann ging alles ganz schnell ~ entgegen der Ansage wurde der alte Herr Magirus am frühen Nachmittag auf den Tieflader gefahren, festgezurrt und schon am nächsten Morgen an seinem Bestimmungsort abgeladen. Inzwischen steht er unter einem Dach vor Regen geschützt und wartet darauf, daß seine Wewehchen geheilt werden.

gut festgezurrt für die Reise
gut festgezurrt für die Reise

Für mich selbst war die Heimreise mit einigen Hindernissen gepflastert. Kaum war meine rollende Wohnung auf dem Tieflader festgezurrt, legte ein heftiges Gewitter los und die Wolken ließen die Wasser über der Erde herunterfallen auf dieselbige. Für mich, der neun Kilometer bis zu seinem Mietwagen auf dem Fahrrad zurücklegen mußte, eher ein ungeschickter Zeitpunkt. Selbst völlig durchnäßt, aber auch das Gepäck, die Kleidung zum Wechseln und einiges an Papierkram, wie sich später herausstellte.

Die Fahrt in einem so gut wie neuen Opel Corsa dann für mich reichlich ungewohnt. Eine Schaltung, die man sozusagen mit einem Fingerschnippen zum Gangwechsel bewegen konnte, Servolenkung ohne die geringste Kraftanstrengung, und die sogenannte eingebaute Intelligenz, die einem besserwisserisch Schaltpunkte vorgibt oder den Motor nicht anspringen läßt, wenn man nicht die Kupplung tritt. Alles in allem ist mir der herzhafte und kraftzehrendere Umgang mit der alten Magirus-Technik doch lieber.

Heimreise über kleine Landstraßen, gegen 22 Uhr eine Pause, nach ungemütlicher Nachtruhe gegen drei Uhr morgens aufgewacht und weiter. Dann kurz nach sieben in einem kleinen Örtchen an einer Kreuzung. Stoppschild, angehalten, rechts abgebogen, da kommt ein großer, überbreiter Traktor, den ich erst vorbeilassen will, also halte ich noch einmal an, da rummst es von hinten. Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen! Bis alle Formalitäten erledigt und Daten ausgetauscht sind, vergeht mehr als eine Stunde, und so komme ich einige Stunden nach dem alten Herrn Magirus an dem Ort an, an dem seine Heilung versucht werden soll.

Man wird sehen. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht. Freundliche Aufnahme, regengeschützte Unterkunft, kräftiges Werkzeug und diverse technische Hilfsmittel für das Handling von schweren Dingen sind vorhanden. Ein Segen, denn die Motor- und Getiebeeinheit, die ich komplett ausbauen muß, bevor das Getriebe separiert werden kann, wiegt schon allein soviel wie ein Kleinwagen.

Wird schon werden! Mehr erfahrt ihr hier im Blog, sobald sich die Dinge klären . . .