Cevennen . . .

La Corniche ~ Gorges de Chassezac I
La Corniche ~ Gorges de Chassezac II
La Corniche ~ Gorges de Chassezac III ~ wer da was fallen läßt . . .

Nachdem gestern schon Landschaft, Vegetation und Architektur mediterran geworden sind, nur das Wetter noch die meiste Zeit ausgesprochen germanisch kalt und naß war, war heute ein ausgesprochen schöner und auch milder Tag :-}

Was man von den letzten Tagen nicht gerade behaupten konnte, deswegen auch keine Laune, diesen Blog zu füllen . . .

Aber fangen wir mit dem heutigen Tag an, weil der so schön nahe ist ~ als ich heute nacht, mitten in den Cevennen, auf Sicht- und Hörweite keine menschliche Ansiedlung in Sicht, und wieder mal nicht ganz legal (Camping und Caravaning total nicht legal, weil Parkplatz im Naturschutzgebiet Bois de Paliolive – auf das i gehören 2 Punkte) gegen morgen von einem Knabbern im Führerhaus des Busses geweckt worden war, hab ich wie üblich mit der kleinen Taschenlampe nach vorn geleuchtet. Und was seh ich da? Eine total fremde Katze, Tigerfell über weißem Bauch und weißen Pfötchen! Wir haben uns dann erstmal drüber unterhalten, daß das ja eigentlich das Futter von Schoggi! ist, sie gemeint, daß sie aber Hunger hätte . . . Als ich dann nach vorn gegangen bin, um sie zur Vordertüre hinauszulassen, ist sie an mir vorbeigewischt und hinten durch die Bodenluke wieder raus. Ich weiß ja nicht, ob das nur an der mangelnden Übung lag, aber ich hatte den Eindruck, daß der Hintern nur mit nachdrücklichem Zug der Vorderpfoten durch den Schlitz gepaßt hat ;-} Schoggi! ist dann erst eine halbe Stunde später nach Hause gekommen . . .

Am Abend vorher hatte Schoggi! viel Aufsehen erregt, weil sie unbedingt mit mir die touristisch sehr belebte Gegend erkunden wollte. Sogar Hunde! und ganze Gruppen von jungen Mädels konnten sie nicht ernsthaft in Unruhe versetzen ~ die Gaatz ist manchmal unglaublich!

Deswegen konnte ich auch erst heute morgen zu diesem Ausichtspunkt oder eher Pfad gehen, nachdem sie sich (nach dem obligatorischen Morgenspaziergang) schlafen gelegt hatte. Denn das wäre doch etwas zu weit und unruhig gewesen für Schoggi! ~ das Dumme ist nur, sie will ja immer mitkommen!

Der Ausblick war gewaltig! Man steht da oben auf den Felsen und schaut hinunter in die Schlucht, ganz tief unten fliegt ein Kormoran über die Wasseroberfläche, ich saaach euch . . . wenn man da sein Fotohändidooskabelvergesse? (siehe obige Aufnahmen), die Spiegelreflex oder gar sich selbst fallen lassen würde . . . so 150 Meter senkrecht nach unten werden das schon sein! Und da der Fels, auf dem ich gestanden bin, gerade mal 40 cm breit war, war auch das Abscannen des Panoramas mit dem Handy schon ein bischen eine beunruhigende Angelegenheit! Mit der großen vor dem Auge nochmal gesteigert, man muß es sich wirklich verkneifen, nochmal den Standpunkt zu korrigieren ;-}

Aber ein schöner Tag, alles in Allem! Im Moment bin ich in der Gegend von Alès angekommen, ihr erinnert euch? Wo Vercingetorix dem Cäsar seine Waffen vor (auf!) die Füße werfen mußte?! Alesia, wo ist dieses Alesia? Ich kenne kein Alesia! Ich hab noch nie ein Alesia gekannt! (Damit keine Mißverständnisse aufkommen ~ es handelt sich nicht um das historische Alesia, das liegt in der Bourgogne bei Dijon. Dazu der Wikipedia-Artikel hier)

Und inzwischen machen sich die bischen mehr als 4 Breitengrade schon bemerkbar, die ich zwischen Freiburg und mich gelegt habe. Die Temperatur im Bus im Sonnenschein war, in den Bergen, bei 35°, auch draußen wars angenehm mild. Nach Sonnenuntergang lag die Temperatur noch bei 18 °, jetzt bei 16 ° im Bus. Man muß also nicht unbedingt die Heizung anmachen, höchstens, wenn man es besonders komfortabel haben will!

Mein Internetaccount läuft morgen aus, und diesen Nachladecoupon zu kriegen, hat sich als nicht ganz so einfach herausgestellt. Kann also ein paar Tage dauern, bis ich mich wieder melde, solange wünsche ich euch allen einen guten Start ins neue Jahr!

 

Eigentlich zu schön, um nur durchzufahren . . .

Morgen am Doubs

So ein Morgen könnte einen dazu verleiten, jeden Tag vor dem Kaffee einen Spaziergang zu machen! Der Bus steht auf einem keine 20 Meter breiten Streifen zwischen dem Doubs und einem Kanal, Temperatur knapp unter 0°, inzwischen ist aber die Sonne aufgegangen und der Reif beginnt schon zu schmelzen . . .

Schoggi! beim Spaziergang total aufgedreht, schießt schon wieder die Bäume rauf und runter, um mir zu zeigen, was für eine tolle Katze sie ist! Schon erstaunlich, wie schnell sie ihre Verletzung weggesteckt hat, es ist nicht einmal mehr die Spur eines Hinkens sichtbar!

Morgen am Doubs

Die gestrige Fahrt auf der Straße, die auf meiner uralten ign-Karte noch als Route National 83 bezeichnet ist, inzwischen aber zur Departementstraße herabgestuft (D683, D673) war ausgesprochen schön. Eine traditionelle alte Landstraße, keine Leitplanken, nur an gefährlicheren Stellen Pfosten mit Leuchtfolie, ansonsten eine gestrichelte Linie rechts, eine in der Mitte, eine links. Drumherum nichts als die wunderschöne Landschaft der burgundischen Pforte. Später am Doubs entlang. Viel Wasser im Moment, der Uferbereich und Inseln meist überschwemmt, an kleinen Stufen im Fluß riesige Wasserwalzen, an denen es sich zu surfen lohnte ~ wie die heimische Dreisam, in einer Zehnerpotenz!
Eigentlich viel zu schade, um da einfach durchzufahren, zumindest nötigt einen das das Versprechen an sich selbst auf, mal im Frühjahr oder Sommer wiederzukommen ;-}
Bis weit in den späten Nachmittag hinein hatte ich die Straße fast für mich alleine, alle waren wohl mit ihrer Weihnachtsgans beschäftigt . . .

Und dann dieser wunderschöne Platz direkt am Doubs. Die Sonne knallt gerade doppelt durch meine Seitenscheibe, direkt und als Spiegelung im Fluß. Am gegenüberliegenden Ufer löst sich langsam der Nebel auf. Und ich mach mal Schluß, Schoggi! ist eh der Meinung, daß ich viel zu viel Zeit an dieser seltsamen Maschine verbringe. Sie will meine Begleitung zu einem zweiten Spaziergang ;-}

 

 

Von schwierigen und doch nicht so schwierigen Dingen…

'heilige Nacht' in Denney
'heilige Nacht' in Denney

Und siehe da, die Sonne lacht! Die ‚heilige Nacht‘ habe ich in Denney auf dem Parkplatz vor der Schule verbracht, Temperatur so um die 0°, so um halb 9 blinzelt aber die Sonne hinter ein paar Bäumen hervor. Auf dem Bild sieht man aber auch schon die Wolken, die die Sonne inzwischen wieder verdecken ;-[

Wie man auch sieht, hab ich auch schon wieder mobiles Internet. Das ging sehr viel einfacher als gedacht, im Carréfour eine Orange-Prepaidkarte gekauft (5 Euro, Guthaben 5 Euro), dazu für nochmal 5 Euro 1 Woche Internet unlimited.  Normalerweise braucht man eine frazösische Adresse dafür, zumindest eine Hoteladresse . . . aber der Verkäufer meinte nur, ich solle micht nicht wundern, er würde die Adresse des Magasins eintragen ;-} . . . . na also! Trotzdem Dank an Volker, der mir gestattet hatte, im Fall des Falles seine Adresse zu verwenden!

Daß auf Reisen allerdings nicht immer alles so einfach ist, mußte Schoggi! feststellen. In der ersten Nacht ~ noch auf deutschem Boden ~ wachte ich morgens gegen 6 Uhr von kätzischem Kampfgeschrei auf, allerdings war Schoggi! im Dunkeln nicht sichtbar und kam auch nicht zum Bus zurück . . . des Rätsels Lösung gabs dann erst beim Frühstück, als die Dämmerung hereinbrach und es langsam immer heller wurde.

Auf einem Baum auf dem Rheinwall war da eine dunkle Masse sichtbar, die mir vorher noch nie aufgefallen war. Eine hängengebliebene Plastiktüte? Ein Nest? Eine Mistel? Eher unwahrscheinlich, die wachsen nicht so schnell.

Erst später, als es dann halbwegs hell war, bekam das die charakteristischen spitzen Ohren, und ab und an bewegte es sich. Da saß mein Schoggi! in 6 Metern Höhe auf einem Baum. Und sie, die normalerweise die Bäume hastdunichtgesehn rauf- und runterjagt wie ein aufgeblasenes Eichhörnchen und sich auch nicht scheut, als Christbaumengel der Jahreszeit gerecht zu werden, sie war total verunsichert und traute sich nicht mehr runter . . . ich mußte erst einen langen aber dünnen umgestürzten Baum als Rampe an den Baum legen, den Schoggi! dann nach einer Weile herunterlief.

Den Rest des Tages hat sich Schoggi! dann auf dem Bett erholt, und es hat sich herausgestellt, wieso sie nicht wie sonst vom Baum heruntergekommen ist. Sie hatte sich wohl nicht ganz so erfolgreich gegen den ansässigen Kater wehren können, sah etwas zerzaust aus und humpelte, in einen Hinterlauf gebissen. Das tat wohl nicht nur am Körper weh! Genauer ansehen durfte ich mirs nicht, aber ein bischen desinfizierende Bepanthen-Salbe draufschmieren . . .

Das lädierte Bein hat sie aber nicht daran gehindert, abends schon wieder einen ausführlichen Spaziergang einzufordern. Auch jetzt ist sie schon wieder seit Stunden unterwegs auf der Wiese vor dem Bus und versucht Mäuschen zum Spielen einzuladen. Und sie bewegt sich schon wieder fast wie zuvor.

Das sollte zur Vorsicht mahnen . . .

Ansonsten bin ich mir nicht so sicher, ob sie aus der Sache wirklich etwas gelernt hat. Nach wie vor will sie unbedingt  raus ins Freie, und auch auch heute Nacht gegen 2 wurde ich von aggressivem Grummeln wach – Schoggi! an der Bodenluke nach draußen motzend! Konnte sie gerade noch zurückhalten, einen Angriff zu starten, Gaatz gepackt und zurückgezogen, Luke zu, Schoggi! zumindest bis morgens drin . . .

Beim Morgenspaziergang ist Schoggi! dann aber ausgerechnet in einem Garten verschwunden, wo das obige Schild vor dem Zutritt warnte! Diese Katze kann noch nicht französisch ;-} Wobei die Begegnung dann aber mit einem grauen Pelztier der Gattung Felis stattfand, zumindest solange ich dabei war ohne Streit!

Genug für den Moment von meiner Kampfkatze! Schließlich will ich ja weiterfahren, auch das wird spannend, denn die Route National 38 soll durch Belfort für über 3,5 t gesperrt sein, aber ich will nicht auf der mautpflichtigen Autobahn fahren . . .

On the Road Again!

Nach fast 3 Monaten in meiner Heimat Freiburg ist es nun endlich wieder soweit:
On the Road Again!
Noch bin ich nicht weit weg, es schien mir eine gute Idee zu sein, die erste Übernachtung der Reise an dem Ort zu machen, wo das Headerbild dieses Blogs entstanden ist. Zu einer wärmeren Zeit, vor einem halben Jahr. Und damit ist auch schon angedeutet, was der Sinn dieser Reise ist: Hier ist es zu kalt, die Tage zu kurz und die Sonne zu wenig! Auf nach Süden!
Wie bei mir üblich gibts keine detaillierten Reisepläne, nur die Zielgegend, die ich mit meinem zum Wohnmobil umgebauten ‚kleinen‘ Reisebus Baujahr 1973 und meiner Reisebegleiterin Schoggi! erreichen will ~ Andalusien, Al Andaluz!
Ebenso wie gewohnt: Natürlich komme ich viel zu spät los, eigentlich wollte ich schon im November losfahren. Aber gut Ding will Weile haben, so die Ausrede. Kritische Gemüter würden behaupten, ich hätte mich verzettelt und die Vorbereitungen nicht auf die Reihe gekriegt, und sie hätten recht ;-} Trotz alledem hat Schoggi! jetzt ihren EU-Ausweis und alle notwendigen Impfungen, und der Bus ist, wo nötig, mit frischem Öl aufgefüllt. Auch die vorderen Bremsbeläge, die ich schon seit 3 Jahren im Kofferraum spazieren fahre, sind jetzt montiert. Fast 1000 Euro hat der Werkstatttermin gekostet, aber ich bin ja Kummer gewöhnt und bin nach einigen Absagen schon froh, daß es endlich erledigt ist.
Habe heute noch ein wenig Lieblingsfutter für Katz und Mensch gekauft, morgen sind einige entspannte Stunden im Mineral- und Thermalbad Bad Bellingen geplant, und gegen Abend wird dann die Grenze zu Frankreich überschritten, aber nur gerade so eben. Ich werde dann auf der Rheininsel zwischen Neuenburg und Chalampé übernachten.
Und dann schön langsam Richtung Süden, ohne Stress und Hektik ;-}
Wer mag, kann wie im Sommer die Reise auf diesem Blog verfolgen, es kann allerdings sein, daß ich aus technischen Gründen ~ mobiles Internet im Ausland müßte erst organisiert werden ~ nicht so häufig etwas eintragen kann. Kommentare und Grüße von befreundeten und sonstigen freundlichen Menschen sind durchaus erwünscht, also scheut euch nicht!
Achja, auch wenn ich mich dem weihnachtlichen Heckmeck entziehe und auch den Jahreswechsel nicht unter euch verbringen werde, wünsche ich euch trotzdem ein frohes Fest und einen guten Rutsch! Laßt es locker angehen und nicht zu sehr krachen!
Bis bald . . .