Zement ~ der Baustoff für den Wahn . . .

Zementfabrik in Port de Sagunt ~ abends mit Beleuchtung
Zementfabrik in Port de Sagunt ~ abends mit Beleuchtung

Ebenfalls schon seit Jahren sticht mir dieses eindrucksvolle Monument der Industriearchitektur ins Auge. Aber erst neulich, weil ich das Bild im Morgenlicht schießen wollte und deshalb schon am Abend vorher angefahren war, konnte ich die Anlage nachts mit Beleuchtung bewundern. Zement, die Grundlage für Beton, das Futter für den geplatzten Bauboom, wird fast überall in Spanien erzeugt, die Grundstoffe Kalk und Ton sind reichlich vorhanden. Fläche gibt es ebenfalls in fast unbeschränktem Ausmaß, sodaß in Zeiten der Prosperität die Landschaft zügellos zubetoniert wurde. Nur das Ley de las Costas de España und die Ernennung von Naturschutzgebieten konnten dem ~ teilweise ~ einen Riegel vorschieben. Aber klar, nicht nur der Deutsche träumt vom Ferienwohnsitz in der Sonne, auch der Spanier strebt für sich und seine Familie ein Eigenheim an. Mieten ist hier eher unüblich, man kauft, finanziert über seine Bank, eine Wohnung oder ein Häuschen, alleinstehend, wenn man sich das leisten kann, ansonsten in Reihe. So frißt sich der Beton in die Landschaft, und man muß manchmal von den Agglomerationen und der Küste ein gutes Stück fahren, bevor sich das Auge an unbebauter Landschaft erfreuen kann.

Zementfabrik in Port de Sagunt ~ besternt
Zementfabrik in Port de Sagunt ~ besternt

Ich selbst habe mich gestern, nach einem sehr umtriebigen Tag, wieder über das Valle Bonito zurückgezogen. Umtriebig war es nicht nur wegen der Photographie. In der letzten Zeit hatte ich Probleme mit den Bronchien, die eigentlich nicht auf Erkältung zurückzuführen waren. Im alten Herrn Magirus sitzend war es oft nicht mehr so einfach, die Luft zum Atmen in die Lungen zu bekommen, in Verdacht standen die Polster der Sitzgruppe, die wohl seit den 80er Jahren da ihr Dasein fristen. Klopfend oder Bürstend konnte da schon seit meinem Kauf vor acht Jahren Staub gefördert werden ohne Ende, ich hätte problemlos eine Zementfabrik versorgen können. Der Schaumstoff diffundierte bröselnd durch den Deckstoff, und jetzt startete er wohl einen Angriff auf meine Gesundheit 🙁

Zementfabrik in Port de Sagunt ~ am Morgen
* Zementfabrik in Port de Sagunt ~ am Morgen *

Da war Selbstverteidigung angesagt. Alle Decken im Waschsalon durch die Maschinen gezogen, die Polster der Sitzgruppe herausgerissen und bei Leroy Merlin, dem in Spanien verbreitetsten Baumarkt, Brettzuschnitt und als schnelle Improvisation Gartenmöbelpolster besorgt. Auf irgendetwas muß der Mensch ja sitzen, wenn er bloggt und ißt . . . ob das hilft? Schaumermal, eine Besserung ist schon eingetreten, alles weitere bleibt abzuwarten.

Das morgendliche Bild der Zementfabrik läßt sich durch Klick wieder zum genaueren Betrachten aufblasen, und das letzte zeigt schön, daß je nach Standpunkt und Perspektive sich die Proportionen ganz schnell umkehren können, und das gilt nicht nur für die Photographie.

So ist Verfassungsschutzpräsident Maaßen der Meinung, daß die AfD keine rechtsextreme Partei ist. Nun, wenn man seinen Standpunkt selbst so weit rechts einnimmt wie der Verfassungsschutz, daß man über sogenannte V-Leute die rechtsextreme Szene mit hunderttausenden €uros finanziert und bei deren Exzessen eher wegschaut, dafür aber z.B. gegen die Journalisten von netzpolitik.org vorgeht, mag einem das schon so erscheinen . . . alles eine Frage der Perspektive. Allerdings eher nicht des Grundgesetzes!

Zementfabrik in Port de Sagunt ~ die Umkehrung der Proportionen eine Frage der Perspektive
Zementfabrik in Port de Sagunt ~ die Umkehrung der Proportionen eine Frage der Perspektive

Womer

sollte wohl noch höher werden ~ Bauruine Womer ~ Canet d'en Berenguer
sollte wohl noch höher werden ~ Bauruine Womer ~ Canet d’en Berenguer
Womer ~ Canet d'en Berenguer
Womer ~ Canet d’en Berenguer

Über Schönheit läßt sich bekanntlich trefflich streiten, aber es muß auch nicht immer Schönheit sein . . . die obige Bauruine, die ich selbst ‚Womer‘ genannt habe, weil dieses Wort über mehrere Stockwerke aufgesprayt ist, ohne daß sich im spanischen oder auch catalanischen Wörterbuch irgendetwas findet, was eine wie auch immer geartete Bedeutung erhellen würde . . . diese Ruine springt mir schon seit Jahren jedesmal in die Augen, wenn ich mich in der Gegend von Sagunt aufhalte. Weithin sichtbar, aus der Entfernung ein transparentes Betongitter, aus der Nähe gezwungenermaßen nach oben schauend mehr Decken/Fußböden von unten. Die rohen Treppenkonstuktionen und die vorgehängten Sicherheitsnetze sind in ihrer Varianz allemal einen Augenspaziergang wert!

Womer ~ Canet d'en Berenguer
Womer ~ Canet d’en Berenguer
Womer ~ Canet d'en Berenguer
Womer ~ Canet d’en Berenguer
Womer ~ Canet d'en Berenguer
Womer ~ Canet d’en Berenguer

Selfiemania!

verwaschen und ausgebleicht ~ blau gestrichene Holztür
verwaschen und ausgebleicht ~ blau gestrichene Holztür

Als ich diese von Sonne und dem salzhaltigen Dunst der gerade mal einen Steinwurf entfernten Brandung des Mediterranums ausgebleichten blaugestrichenen Holztür aufgenommen habe, bot es sich an, die lange schon vorgenommene Erneuerung des Portraits in Blog und Bilderwebsite endlich zu realisieren. Das kleine Portrait ist 2009 aufgenommen, und in fast sieben Jahren nagt der Zahn der Zeit auch an einem guten Mann . . .

verwaschen und ausgebleicht ~ blau gestrichene Holztür mit Gutmann
verwaschen und ausgebleicht ~ blau gestrichene Holztür mit Gutmann

Der Hintergrund schien passend, das Blau der Tür und das Blau der im Dezember neu angeschafften Brille, sogar einen blauen Fleecepulli hatte der Mann an. Das Stativ war eh aufgebaut, also hoppla und mit der Kabelfernbedienung in der Hand und dickem Daumen auf zur Portraitsession . . .

Die Sichtung der Ausbeute später am Netbook allerdings seeehr ernüchternd. Der Versuch, ohne Anwesenheit einer reizenden Dame ein freundliches Gesicht zu machen, förderte bei doch recht intensivem Sonnenschein und strahlenden Reflexen auf dem Meer vor allem eines zu Tage ~ der gute Mann hat vor allem ein Mehr an Runzeln auf Stirn und um die Augen entwickelt. Kein Wunder, daß vor allem die jüngeren Fans davonlaufen . . . 🙁

🙂 Wie dem auch sei, vorläufig bleibt es beim alten Portraitbild, aber vielleicht kommt ja noch etwas Besseres nach, wer weiß?

. . . nix Neues, keine Sonne . . .

. . . weder am Himmel, der seit gestern nichts als Wolken und Regen zeigt, noch über dem Mittelmeer, wenn ich meinen Blick in Gedanken weit, weit über den Horizont hinaus schweifen lasse. Seit gestern ist der Deal der EU mit der Türkei in Kraft, den Frau Merkel eingefädelt hat. Wie bin ich nur darauf gekommen, die Frau für eine Geste zu loben, die sie gleich mit einer Trickserei mit einem Kumpel konterkarriert, der sich um Menschenrechte und Pressefreiheit nicht kümmert, Islamisten unterstützt, solange sie seine Feinde bekämpfen, und sein Land nach Friedenschancen und Waffenstillstand wieder in den alten Bürgerkrieg führt. Europa ist also wieder das, was es nach Meinung so mancher Leute sein sollte: Festung. Flüchtlinge werden zurückgeführt in die Türkei, soll Erdogan mit ihnen machen, was ihm gefällt. €uropa zahlt lieber Milliarden an einen ausgeflippten Pascha, als sich mit dem Geld selbst zu kümmern. Diese sich selbst so sehr lobende ‚Gemeinschaft‘ ist nicht in der Lage, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Die Floskeln Demokratie und Menschenrecht oder auch Völkerrecht benutzt man nur, um die anderen für die eigenen Interessen einzuspannen. Ansonsten: Vergiß es!

Nur, so lange die viel bemühten ‚westlichen Werte‘ sich nur in Toll-ar und €uro manifestieren, meine liebe Frau Merkel (um Ihr Zitat abzuwandeln), sind das nicht meine Werte, ist das weder mein Deutschland, noch mein Europa. Solange wir unseren Wohlstand mit unfairen finanziellen Strukturen ergaunern, die einem großen Teil der Menschheit eben keine Chancen auf ein auskömmliches Leben lassen, wird es Flüchtlinge geben, die dahin wandern, wo Hoffnung besteht, und Terroristen, die auf dem brennenden Herd ihr Süppchen kochen.

Die Balkanroute ist so gut wie dicht, gaaanz toll! Nun werden mit dem Frühjahr und besserem Wetter die Schlepper sich wieder auf die andere Route einschießen. Von Lybien aus über das Mittelmeer Richtung Italien, und das Ertrinken und Sterben geht weiter. Neben Syrien ist Lybien der andere zerstörte Staat, den der Westen mit militärischer Gewalt ins Chaos gestürzt hat, da gibt es inzwischen drei konkurrierende Regierungen, eine davon von der UN eingesetzt. Und die westliche Wertegemeinschaft steht schon wieder Gewehr bei Fuß, um die diversen Regierungen und Milizen an die Kandarre zu nehmen. „Seit Längerem hofft der Westen inständig darauf, dass die verfeindeten Fraktionen in dem Bürgerkriegsland eine Einheitsregierung bilden, die dann militärische Unterstützung anfordern könnte“, meint die Tagesschau, und unserer Verteidigungsministerin will den Einsatz dann auch mit deutschen Truppen begleiten . . . Denn nach dem Sturz Gaddafis gibt es dummerweise keinen Ansprechpartner mehr, der den Flüchtlingen auf dem Weg in die Festung €uropa einen Riegel vorschiebt. Dumm gelaufen, gelle? Aber es wird uns sicher wieder als alternativlose humanitäre Notwendigkeit verkauft werden, militärische Aktionen weit von der deutschen Grenze zu finanzieren, anstatt Flüchtlingen zu helfen und die Weltwirtschaft auf eine Basis zu stellen, die nicht nur zum Wohl der moralisch ja ach so überlegenen entwickelten Länder und der korrupten Schlawiner auf beiden Seiten der Verträge funktioniert.

Und währenddessen bringen andere Wirtschaftsflüchtlinge ihre Werte nach Panama in Sicherheit, wie man wieder mal erfährt. Nichts Neues unter der Sonne!

Ihr seht, ich bin gut drauf! 🙂

PS: hier ein älterer Artikel zum Themenkreis . . . und hier noch einer.

zurück aus den Bergen am Strand oder ohne Weg und Steg

vor dem letzten Sonnenaufgang im März ~ es werde . . .
Rückblende, vor dem letzten Sonnenaufgang im März ~ es werde . . .
vor dem letzten Sonnenaufgang im März ~ gold . . .
Rückblende, vor dem letzten Sonnenaufgang im März ~ gold . . .

Nach einigen Tagen im Funkloch in den Bergen der Serra de Calderona über dem Tal, das ich am Osterwochenende verpaßt hatte, bin ich nun wieder zurück an der Küste an meinem gewohnten Strand. Wobei das mit der Gewohnheit so eine Sache ist. Nach den Nächten in den Bergen, ohne einen Laut, direkt neben einer Straße geparkt, auf der auch am Tag keine zwei handvoll Autos vorbeigefahren sind, ist die Umstellung auf die umtriebige Küstenregion mit den vielen Menschen, die auch den Strand hier bevölkern, nicht ganz einfach. Seltsam fremd, noch fremder als sonst kommen mir meine Mitmenschen vor. Sogar an das Rauschen der Wellen keine hundert Meter weg muß ich mich erst wieder gewöhnen . . .

Der Sonnenaufgang heute morgen recht blaß trotz Wolken über dem Horizont und leichtem Dunst, dafür wenig später ein Anblick, den ich hier so noch nie erlebt habe: die Wellen der vom kräftigen Wind der letzten Tage übriggebliebenen Dünung werden in dem Moment, bevor sie brechen, transparent durchleuchtet von der Morgensonne. Ein Anblick wie das Photo im Kopf dieses Blogs, nur waren das damals etwas größere Brecher an der portugiesischen Atlantikküste, am späten Nachmittag. Wie dem auch sei, es freut mich und auch den Wellenreiter mit seinem bemalten Kastenwagen, der fast jeden Tag zu seinem Ausflug auf seinem Brett hier auftaucht. Und auch die Angler und ein Schimmelreiter sind schon da . . .

der Schimmelreiter
Jetztzeit ~ der Schimmelreiter

Die Nicht-Allgegenwart des Netzes hat ~ nachdem ich erst den frustreichen Kampf aufgegeben hatte ~ in diesen zurückliegenden Tagen auch den Zwang zur Beschäftigung mit den täglichen Katastrophen der Politik obsolet gemacht, eine Befreiung ganz eigener Art. Auch an das Vernetztsein muß ich mich erst wieder gewöhnen. Aber dieser Artikel wird sich vor allem mit den Abenteuern im Funkloch beschäftigen, also hopp und hinein!

Mandelbäume im Morgenlicht
Mandelbäume im Morgenlicht

Ich war von der Gegend um den Paß von Montmayor wieder hinuntergefahren nach Altura, Lebensmittel fassen, um dann wieder hinaufzuziehen in das eine Woche vorher verpaßte schöne Tal, das ich Valle Preciosa taufe. Kein Wunder, daß ich daran vorbeigefahren war ~ ein schlichter Abzweiger in einer Kurve, ohne Beschilderung. Durch Tal und Schlucht das schmale Sträßchen hinauf bis fast auf den Paß, denn der Nachmittag war schon fortgeschritten, und ich wollte ein Plätzchen suchen, an dem am nächsten Morgen die Sonne ohne Hindernis erscheinen konnte. Und dann tagsüber zu Fuß dem Tal abwärts folgen bis zu jener Badewanne im Fels, die ich auf meiner Radtour vom Valle Bonito entdeckt hatte.

da hinab? schaumermal ;)
da hinab? schaumermal 😉

Und zwar nicht der Straße folgend, sondern dem in dieser Höhe noch trockenen Bachlauf. Hinab durch die Mandelplantage, an der der alte Herr Magirus den Ruheplatz für zwei Nächte gefunden hatte, in eine immer enger werdende und immer mehr bewachsene Kerbe zwischen den Bergen.

da hinein!
da hinein!

In der sicheren Erwartung, daß der Spaziergang etwas länger und durch das Fehlen von Weg und Steg auch nicht ganz einfach werden würde, hatte ich die Tongs abgelegt, Socken über die Füße gestülpt und die Turnschuhe geschnürt. Im Zickzack die Terrassen der Mandelbäume hinunter, dann wurde das dicht und dichter. Die Pflanzen, auch die, denen man das auf den ersten Blick gar nicht zutraut, wehren sich hier mit Händen und Füßen, will heißen Dornen, gegen das Durchstreifen von Tieren, vor allem solchen, die auf zwei Beinen eine große senkrechte Angriffsfläche bieten. 🙁 So windet sich also der Vagabund durch die Ranken, diese immer wieder sachte zur Seite flechtend. Und öfter wollen die ihn gar nicht loslassen, so sehr mögen sie ihn 🙂 zum Verweilen überreden . . . die Stiche der Widerhaken brennen wie mit Gift bepinselt, erst nach einer Weile beruhigt sich die gepiekste Haut.

steiler, enger!
steiler, enger!

Und dann wird das auch noch immer enger, immer steiler. Als ich hier eine Stufe von eineinhalb Metern hinunterspringen muß, verliere ich auf der schrägen Felsplatte unten das Gleichgewicht, falle rückwärts und lange mit beiden Händen in die anhänglichen Ranken. Ganz ohne Schrammen geht das nicht ab, aber es wurde eh wieder einmal Zeit, den Tetanus-Titer zu puschen, denn das ist eine wirklich gefährliche Krankheit! 🙂

fast senkrecht, zu steil . . . umklettert
fast senkrecht, zu steil . . . umklettert

Jedenfalls bin ich froh, nach dem Umklettern dieser doppelten Felsstufe mit Becken auf der anderen Seite des sich vorübergehend öffnenden Talkessels eine Piste zu sehen, der ich etwas komfortabler folgen kann. Nicht ganz unten in der Talkerbe, aber da wird es jetzt eh zu feucht, das fließende Wasser wird nur teilweise von hohem Gras verdeckt. Irgendwann lande ich dann doch auf der Straße und folge ihr abwärts über zwei Rialtas, betonierte Furten. Das Wasser des Flusses fließt da durch überbetonierte Röhren, kann aber im Fall Hochwasser auch über die Straße strömen. Wie so oft hat ein Jäger sich das Schild zum Ziel genommen, die Frage ist nur, welche Donnerbüchse er dabei benutzt hat ~ durch das Loch paßt auch mein Daumen . . . 12er Schrotflinte aufgesetzt? Lebensmüde?

Rialtas, eine Furt. Beschilderung durchlöchert
Rialtas, eine Furt. Beschilderung durchlöchert

Vorbei an Felswänden, zum Teil senkrecht gekippten Sandsteinschichten, ein Paradies für Kletterer, die sich durch die darunter liegenden Ranken gekämpft haben 🙂 erreiche ich schließlich mein Ziel, die kleine Kette von Becken im Fels.

gekippte Schichten ~ Paradies für Kletterer
* gekippte Schichten ~ Paradies für Kletterer *
eines der Felsbecken
eines der Felsbecken

Und da, ganz am unteren Ende meiner Wanderung, dann doch ein Steg:

klares Wasser in einer riesigen Badewanne
klares Wasser in einer riesigen Badewanne
muß ein Bild vier Ecken haben?  Becken, kleiner Wasserfall, Becken
muß ein Bild vier Ecken haben? Becken, kleiner Wasserfall, Becken

Die zwei durch einen Wasserfall verbundenen Becken passen nicht zusammen auf ein Bild, also mache ich zwei und verbinde sie am nächsten Tag mit meiner Panoramasoftware Hugin. Muß ein Bild vier Ecken haben? Gestichte Photos haben die nur nach Beschnitt, wobei dann leider auch Teile wegfallen, das liegt in der Natur der Sache. Erst nach intensiver Arbeit, Entzerrung in Photoline, läßt sich hier der Abfall halbwegs minimieren.

mit Ecken :) Becken, kleiner Wasserfall, Becken
mit Ecken 🙂 Becken, kleiner Wasserfall, Becken

Den Rückweg zum alten Herrn Magirus, nun bergauf, versuche ich nicht ganz so kompliziert zu gestalten. Zwar nicht einfach der Straße entlang, was das Kürzeste wäre, aber auch nicht wieder streng dem Bachbett aufwärts folgend, was noch kämpferisch-anstrengender wäre als abwärts. Der Piste von vorhin aufwärts folgend, über den Anschlußpunkt hinaus im Bogen zurück zum Paß, so ist der Plan. Nur wird der Bogen immer länger, obwohl ich bei jeder Gelegenheit einen Abzweiger gefühlt Richtung alten Herrn nehme. Schließlich verliert sich der letze Abzweiger im Vagen, es geht querfeldein einen Hügel hinauf. Oben angekommen dann der folgende Blick, punktgenauer Treffer! Nur liegt noch der eine oder andere Hang mit verbrannten und gefallenen Stecken weg- und steglos vor mir . . .

Querfeldein zurück, zielsicher auf den Punkt, aber noch das eine oder andere Tal dazwischen: Suchbild mit Magirus
* Querfeldein zurück, zielsicher auf den Punkt, aber noch das eine oder andere Tal dazwischen:
Suchbild mit Magirus *

Endlich unten angekommen beschließe ich, faule Ratte zu sein und den zwar um einiges längeren, aber bequemeren Weg über die Piste und das Wäldchen rechts im Bild zu nehmen, um den alten Herrn Magirus letztlich doch über die Straße zu erreichen ~ nach viereinhalb Stunden sowohl steif als auch schlaff, hungrig und durstig. Der Joghurt mit Rosinen und Nüßchen und die zwei Birnen waren als Frühstück wohl doch etwas zu knapp 🙂

Am nächsten Tag schnappe ich mir wieder Vincent III und radle über den Paß hinweg auf der südlichen Seite der Serra Calderona hinunter, um zu sehen, ob ich auf dieser Straße aus den Bergen heraus in Richtung Valencia kommen könnte. Steil geht es bergab, das läuft, daß es eine Freude ist. Links und rechts immer wieder ein Abzweiger zu einer ungeteerten Piste, dann geht es schließlich wieder bergauf. An einer Kreuzung im Nirgendwo verliert sich vorübergehend der Asphalt, weiter geht es nur geschottert. Rechts oben auf dem Berg taucht der Feuerwachturm von vor ein paar Tagen auf, und als ich um einen Bogen des Hügels herumradle, sehe ich auf der anderen Seite des Tales den Hang, auf dem der alte Herr Magirus auf seiner Gelände-Expedition die Serra Calderona hinaufgezogen ist. Wieder hat sich ein Kreis geschlossen 🙂

Frisch ist es geworden, ein steifffer kalter Wind bläst, und da der Wetterbericht von minus! neun! Grad! für die nächste Nacht fabuliert, und Wolken am nächsten Tag, beschließe ich, wieder hinunter an den Strand zu fahren, auf der altbekannen Autovia. Das war wahrscheinlich nicht die schlechteste Entscheidung, denn auch hier auf meinem Strand weht bei prallem Sonnenschein ein ausgesprochen kühler Wind, der mich in meinem Winterfleece frösteln läßt . . .

Übrigens: Bilder mit Sternchen klicken zum nah gucken!