Es war vielleicht nicht gerade die schlaueste Entscheidung, ausgerechnet am Karfreitag am frühen Nachmittag zum Cabo de Gata hinauszufahren ~ weil gefühlt tausende Sonntagsfahrer auf dieselbe Idee gekommen waren. Denn kurz vor dem Kap gibt es eine auch beschilderte Engstelle (ohne Breitenlimitierung!), und da wurde es dann problematisch! Es ist nämlich nicht nur eng, sondern auch kurvig, und ausgerechnet in der Engstelle kamen mir fünf, sechs Autos entgegen, die sich nicht an mir vorbeitrauten; sich rückwärts wieder aus der Situation rauszumogeln war auch nicht möglich, weil die sechs, sieben Autos hinter mir allesamt den Rückwärtsgang nicht gefunden haben ;-[
Genauer gesagt war das wirkliche Problem ~ auf die Gefahr hin, als gendermäßig incorrekt gebrandmarkt zu werden, aber es war halt so ~ eine Fahrerin der Klasse, die niemals einen Kratzer in irgendein Auto fahren würde, weil sie schon weit im Vorfeld jeder Gefahr stehenbleibt und das Risiko den anderen überläßt. Ich stand mit meinen siebenmeterfuffich mal zweimeterdreisich an den vorderen und hinteren Ecken an die Begrenzungsfelsblöcke an der rechten Straßenseite angeschmiegt, während sie links neben mir ihr Mobil der Kompaktklasse jeweils mit Vollausschlag zwischen Bus und Fels auf der rechten Seite hin und her rangierte, ohne voranzukommen und ohne irgendeinem Hindernis näher als zwanzig Zentimeter zu kommen . . . pffffffuuuuuhhhh! Letztlich mußte ich, am Berg, mein mobiles Haus millimeterweise an ihr vorbeirangieren, im Kriechgang, immer wieder zwischen Gas und Bremse, vorwärts und rückwärts, bestimmt eine Viertelstunde. Ohne meinen Um-die-Ecke-Spiegel wäre ich definitiv verloren gewesen! Als ich dann endlich an ihr vorbei war, hatte sich wohl im Vierkreisventil in der Druckluftabteilung der Bremsanlage ein Rostpartikel verklemmt und im vorderen Bremskreis einen Druck von NULL Bar zurückgelassen ~ den Berg runter gings also ohne funktionierende Bremsen :-[ nur mit Federspeicher (sowas wie Handbremse, funkt nur umgekehrt) und Motorbremse . . . Am nächsten Parkplatz angekommen ließ sich der Bremsdruck vorerst nicht wieder aufbauen, also Bus stehenlassen und erstmal eine kleine Wanderung zu den hübsch anzusehenden Felsformaitonen im Wasser, siehe Photos.
Nach der Rückkehr tut die Bremsanlage wieder das, was sie soll, und auch der Verkehr der Feiertagskünstler hat nachgelassen, die Rückfahrt geht also ohne weitere Probleme vonstatten. Gott seis geklingelt!, denn nochmal eine Monatsrunde Reparatur hätt ich gar nicht gut gefunden! Aber eine Viertelstunde am Berg mehr auf der Bremse als auf dem Gas zu stehen, das hält ein alter Herr wie mein Bus halt nicht ohne Klagen aus . . . ;-}
Den Abend verbringe ich dann außerhalb des Naturschutzgebietes beim Flughafen Almeria am Strand und genieße den aufgehenden Vollmond und Pasta mit Tintenfisch . . .