Die gestern angekündigte kleine Fahrradtour nach bloggen und Frühstück verzögerte sich wieder mal bis zur Mittagszeit, da ich mich dazu verleiten ließ, noch an dem Code für die Website zu frickeln. Selbst Schuld, könnte man sagen, aber nur morgens in der Frühe ist mein Kopf so aufgeräumt, daß ich mich in die streng logischen Tiefen der Programmierung begeben kann, ohne allzuviel Unsinn zu bauen. Das ist das Krux bei den Angelegenheiten: Ein Semikolon vergessen, ein Anführungszeichen falsch gesetzt, und der Code tut nichts mehr, oder zumindest nicht das, was er soll. Aber besser spät als gar nicht die Tour an der Landspitze von St-Gildas, als Ergebnis das Schnappschußpanorama der Bucht bei Préfailles, im Original über 22tausend Pixel breit, was eine Ausbelichtung in der nativen Auflösung der Laserbelichtung (wie sagt Apfel: Retina!) von mehr als einen Meter achzig zulässt 😉 Hier nur zweitausend Pixel, trotzdem klicken, vergrößern, schauen . . .
Danach aber flott in die Puschen und weiter an der Küste entlang, über einen Ort mit dem witzigen Namen St-Michel-Chef-Chef und dann autobahnähnlich in hohem Bogen über die große Hängebrücke bei St-Nazaire, wobei man im absteigenden Bogen einen interessanten Ausblick auf die Werftanlagen mit einem riesigen Pott von Schiff hat. Weiter a la Autobahn bis bei Guérande, erst dann gehts wieder auf gemütlicheren Landstraßen weiter bis Turballe, wo im Super U mit einhundertfünf Litern Diesel für das leibliche Wohl des alten Herrn Magirus und Brot und Gemüse für den Vagabunden gesorgt wird . . .
Da das Frühstück sehr mager ausgefallen war ~ kein Brot mehr ~ am Strand von Piriac-sur-Mer dringend nötiger Nachschub an Alimentation mit nachfolgenden Strandspaziergang. Schöne ‚organische‘ Felsstrukturen und die kleinen Entdeckungen bei genauerem Hinsehen. Daß zum Beispiel beim Spaziergang über die Felsen die Flipflops gar nicht den Felsen selbst berühren, sondern eine dichte Schicht von 5 bis 6 Millimetern großen runden Muscheln oder was auch immer. Mehr da, wo der Fels bei Flut regelmäßig überspült ist, immer weniger, je näher am Strand. In den Spalten zwischen den Felsen im Wasser Moules, Miesmuscheln, die ich besonders in Rieslingsoße sehr mag. An der Wasserkante Unmengen von Schnecken und auch Seepocken, die sich an die Felsen klammern. Auf dem Sandstrand selbst gefallen mir die vom Meer glattgeschliffenen und polierten Austernschalen, die ein Damastmuster wie bei einem Damaszenermesser zeigen, nur ganz in weiß schillernd . . . das ist schön hier, sehr schön . . .
Die Suche nach einem nicht umzäunten und umgatterten Platz für die Nacht, mit Aussicht, gestaltet sich wieder einmal aufwendig, ist aber von Erfolg gekrönt. Wir stehen bei den Marais Salant von Quimiac, recht ruhig, obwohl direkt an der Straße. Die Marais sind ein Salzwassersumpf und Naturschutzgebiet, ehemals Salinen, durch die ein Wanderweg führt, auf dem man die Silberreiher aufscheucht, die da nach ihrem Abendessen stochern . . . aber auch hier ~ wunderschön!