. . . auf Wunsch also eine Ente, 2CV, die mir gestern noch hier an der Baie de Aiguillon begegnet ist. Da ich zwar um Erlaubnis für das Photographieren, nicht aber nach dem Baujahr gefragt hatte, mußte ich auf Wikipedia nachforschen. Der Chromstreifen auf der Motorhaube und die Blinker an der C-Säule, nicht auf dem Kotflügel, sprechen für eine Geburt vor 1960, ab 1957. Der gewölbte Kofferraumdeckel mag eine Spezialausführung gewesen sein, darüber habe ich gar nichts gefunden.
Auf meinem Nach-Blog-Spaziergang entlang der Baie de Aiguillon kam ich an mehreren dieser ‚Fischerhütten‘ auf Stelzen vorbei, die, wie ich inzwischen weiß, von den Einheimischen Carrelet genannt werden. Man kann sogar eines mieten, als Familie oder Gruppe bis einschließlich 10 Personen. Kostet fünfzig €uro für sechs Stunden. Ob man in dieser Zeit Fisch im Wert von fünfzig €uro fangen kann, mag man bezweifeln. In Anbetracht des Betrags von knapp 10000 €uro, mit der die EU den Bau des Carrelets gefördert hat, ist der Preis wohl doch angemessen . . .
Die meisten Carrelets dürften aber im Privatbesitz sein und mehr dem Amüsement als dem wirtschaftlichen (Fisch-)Ertrag dienen. Am gestrigen Nachmittag habe ich einige Stunden der äußerst anstrengenden Tätigkeit gewidmet, in meinem Lowrider-Sessel das Heranrollen der Flut zu beobachten (ganz schön flott, hätt ich nicht gedacht) und eben auch eine Gruppe von Freizeitfischern auf einem Carrelet. Nervenaufreibendes Geschäft! Alle Viertelstunde wird das Netz angehoben ~ wieder nichts! 🙁 ~ und wieder abgelassen. Der Ertrag an diesem Nachmittag: Nichts, das ich mitbekommen hätte . . .
Der End- bzw Umkehrpunkt meines Spaziergangs war eine bei Ebbe völlig trockengefallene Austernzucht, an der der Besitzer fleißig am arbeiten war. Obwohl ich das Bild auf dreitausend Pixel Breite eingestellt habe, ist die Auflösung schon grenzwertig. Auf die normalen zweitausend für die (*chen!) vergrößerbaren Bilder wären so gut wie keine Einzelheiten mehr zu sehen gewesen, die dieses Bild ausmachen. Das Ding gehört in der Originalauflösung an die Wand, naja, im Blog bleibt man bescheiden . . .
Uns sonst? Nun, nicht nur anstrengendes Kontrollieren, ob die Flut auch ordentlich in die Baie reinkommt, zur Entspannung auch eine kleine Fahrradtour in den nächsten größeren Ort mit Kirche. Eine Kirche wie eine Festung, auf deutsch auch Wehrkirche genannt.
Bei meinen Bemühungen, die schöne Bogendecke der Église Saint-Martin d’Esnandes in eine anschaubare Datei einzufangen, hat INRI leicht gequält und indigniert geschaut. Ich hoffe mal, daß er mir trotzdem nicht allzu böse ist . . .
Wie immer: *chen um den Kommentar -> mit Klick vergrößern . . .
Oh toll, eine Ente extra für mich. Lieben Dank! Und dann vielleicht noch aus dem gleichen Baujahr – an dieses Modell kann ich mich gar nicht erinnern, da hab ich mich wohl mehr für (meine) Windeln interessiert. Eine eigene Ente hatte ich nie, sondern einen VW-Käfer, bei dem war man wenigstens nicht selbst die Karosserie. Aber es gab Freunde mit Enten.
Wie groß ist denn der Tidenhub in der Gegend? Wird ja wohl seinen Grund haben, dass die Fischerhütten auf so hohen Stelzen stehen. Schon interessant, was die EU so alles fördert. Sind diese Hütten irgendetwas Historisches, was erhalten werden soll?
Schön, mit dir zu reisen!
Alles Gute!