Nach einigen Schwierigkeiten hab ich jetzt dank der freundlichen Natascha sogar deutschsprachig (es ist schon eine Crux, wenn man der jeweiligen Landessprache nicht ordentlich mächtig ist ;( ) eine neue SIM-Card eines neuen Anbieters im Telefon und damit auch wieder Internet ~ herzlichen Dank!
Die Costa Brava ist ein Landstrich, wo man sich als Wohnmobilist, auch wenns ein alter Magirus-Bus ist, nicht so recht willkommen vorkommen soll. Ganze Ortschaften sind für Wohnmobile gesperrt, Parkplätze für Wohnmobile ab vom Schuß, die auch zur Ablagerung von Bauschutt benutzt werden. Von 22 bis 8 in der Früh darf man da aber nicht stehen, weil man sonst die Landschaft verschandelt! Ansonsten ~ 150 €uroz für die Stadtkasse! Auch in besseren Zeiten gebaute Straßen in nie bezogenen Industriegebieten werden vorsorglich mit Schildern versehen, daß das Parken von Wohnmobilen verboten ist . . . wo käme man denn auch hin, wenn . . .
Um das Willkommensgefühl vollkommen zu machen, wurde ich am zweiten Weihnachtsfeiertag noch zu einer Routinekontrolle inclusive des ersten Alkoholtests meines Lebens ‚eingeladen‘, nachmittags um vier 😉 ~ aber auch nach intensivem Studium meiner Papiere und der elektronischen Analyse meines Atems gab es zum Frust der fünf Polizeibeamten nichts zu beanstanden ;(
Hier freut man sich mehr über den Tourismus, der kommt und bleibt, sprich eine Immobilie erwirbt. In Emporiabrava kann man das sogar auf eine Art, die mir aus der Miami Vice Krimiserie bekannt vorkam. Der Ort ist durchzogen von Kanälen mit Zugang zum Meer, und an diesen Kanälen gibts nette Häuschen mit eigenem Liegeplatz für die Motorjacht auf der einen und einer Garage für den Porsche Cayenne auf der anderen Seite.
Ansonsten ist Äääkschen angesagt. Nach der ersten Nacht hier auf einer Wiese neben einem kleinen Flugplatz (ein ca sechzehnjähriges Mädchen machte mich dankenswerterweise darauf aufmerksam, daß acampar da nicht gestattet ist ~ sonst hätte ich das niiieee erfahren, gracias!) fielen zuerst im Halb- dann im Viertelstundentakt und später unter Zehnminutentakt Gruppen von zwanzig bis dreißig Fallschirmspringern vom Himmel, die von zweimotorigen Turbopropmaschinen geliftet wurden. Das Gewusel auf dem Flugfeld war spannend zu beobachten, auch weil die Springer zum Teil während Start und Landung der Flugzeuge parallel zur Runway auf der Wiese landeten und auch schon mal mit Schirm in den Armen in Gruppen über die Bahn wuselten . . .
Wer sich nicht unbedingt aus großer Höhe aus dem Flugzeug werfen will, kann das Erlebnis des ‚freien Falls‘ auch in einem Windtunnel (in dem Gebäude hinter dem deutschen Flieger) nacherleben. In vier! Überseecontainer großen Stromerzeugern wird die Energie erzeugt für den Luftstrom, auf dem die modernen Lilienthals reiten dürfen . . .
Nun, da ich vergessen habe, genügend Geld für eine Motorjacht oder eine kleine Villa einzustecken, werde ich nach den üblichen Anschaffungen für meinen und den Magen meines Busses weiterziehen. Zwischendurch hatte ich mal überlegt, den Bus als FUV ~ Freedom Utility Vehicle ~ zu klassifizieren, um in dieser Welt auch einen Status zu demonstrieren . . . aber ich laß das lieber, wer die Freiheit nicht im Kopf hat, der kriegt sie auch so nicht hin. Nicht mal, wenn man ein FR-EE Nummernschild dranpappt, wie es so mancher zu Hause tut ;).
Selber Schuld. Was musst Du auch dahin fahren?! Auf jeden Fall, gerade noch rechtzeitig, alles Gute zum neuen Jahr von Silvia, mir, Paschi und Emma!!! Bleib uns erhalten und komm wieder vorbei.
Wenn man das nicht so ernst nimmt. läßt es sich gut aushalten. Alle Campingplätze verrammelt, Strände fast leer, barfußlaufen im Sand und kneipen im Meer. Im Sommer wärs hier gar nicht auszuhalten! 😉
Auch euch alles Gute zum neuen Jahr, bis zum Nächsten!