eine Eidechse leistet mir Gesellschaft beim Sonnen am Oberlauf der Rhone
Mehr als 240 Kilometer zurückgelegt gestern, ganz schön anstrengend sowohl für mich als auch für meinen alten Magirus . . .
Auf der RN88, die anscheinnend quer zu den Rippen des Gebirges immer wieder steil rauf auf die Berge steil runter ins Tal führt, hat sich mein fünfzweidrittel Liter Maschinchen sehr anstrengen müssen, und auch ich war recht matt, als ich hier nach der weiträumigen Umfahrung von Lyon am Oberlauf der Rhone angekommen war. Bei der fälligen Erholungspause und Sonnen am Ufer hat mir dann aber diese Eidechse Gesellschaft geleistet 🙂 Da läßt sichs schon wieder aushalten . . .
Etwas verspätet, schon zweihundertfünfzig Kilometer weiter Richtung Heimat und nördlich der Cevennen, melde ich mich zurück im Blog.
Das Paradies in der Totalen . . .. . . und im Auszug die Markierung von oben . . .
Aber neben der Fahrerei durch die Berge arbeite ich an den Bildern, die ich im Paradies gemacht habe . . . gestern lief bei strahlenden Sonnenschein den ganzen Tag die große Bildbearbeitungsmaschine, leider ohne zu einem finalen Ergebnis zu kommen. Ein Panorama aus 26 mal 3 ist gleich 78 Photos zusammenzusetzen beschäftigt diese Maschine eine gute Weile . . .
. . . rauschendes Wasser und (ver)wilde(rte) Feigenbäume . . .. . . Feigen zum Greifen nahe, aber leider noch nicht reif . . .. . . und im Vordergrund Wasserläufer . . .
Die Idee ist die, dieses Paradies mit dem strömenden Wasser in einem Bild einzufangen, einen Meter achzig oder gar drei Meter breit, in einer Auflösung, daß man mit der Nase auf dem Bild immer noch keine Pixel sehen kann (die Apfelfirma nennt das Retina-Display). Daß man Lust bekommt, in dieses Bild hineinzutauchen, die Blätter an den Bäumen zu zählen, die leider noch nicht reifen Feigen zu pflücken und dann in aller Ruhe Details zu entdecken wie die Wasserläufer auf der Oberfläche der Buéges oder die Kaulquappen und Stichlinge darunter . . .
Aber dafür wird die Bildbearbeitungsmaschine noch ein wenig länger schwitzen müssen, als die Bordstromakkus die Energie dazu liefern 😉
. . . und dann am Bahnhof von Anduze diese alte Rangierlokomotive
Gaston ~ Rangierlokomotive, hergestellt in Paris . . .. . . Gaston hat einen Motor von Deutz! Aber dieselelektrischen Antrieb!
Es handelt sich um den von der Firma Locotracteurs Gaston Moyse im Jahr 1934 hergestellten Typ 26 TDE, laufende Nr 6 . . . und in Gaston schlägt ein Herz von Deutz, was eine gewisse Verwandschaft zu meinem alten Herrn herstellt.
Im Gegensatz zur meinem Bus treibt die Deutz-Maschine von Gaston nicht über ein Getriebe die Räder an, sondern dieselelektrisch, das heißt, der Motor treibt einen Generator an, der einen elektischen Antrieb versorgt. Das bedeutet volles Drehmoment vom Stand an, was beim Schleppen von Güterwagen ausgesprochen nützlich ist . . .
Kummer bereitet mir zur Zeit immer wieder mein französischer Internetprovider Orange . . . am Anfang des 14-Tage-500MB Tickets kam öfter die Meldung, daß vorübergehend der Service nicht zur Verfügung stünde, weil wegen Arbeiten zur Serviceverbesserung bla bla bla . . . inzwischen spart man sich die „Verbesserung“ und entschuldigt sich nur für den zeitweiligen Nicht-Service . . .
Orange indisponible
Dabei ist durchaus Empfang da. Email und FTP funktionieren, nur Browsen über HTTP ist blockiert. Orange stolpert da offensichtlich über die eigene Restriktion der Protokolle. Ob das ein Software-, ein Server- oder sonstiges technisches Problem ist oder einfach gewollt, weil ich nur das Internet-, aber nicht das Telefonguthaben auflade, wer weiß? Spätestens morgen muß ich vorsichtshalber eh das Telefonguthaben aufladen, Orange hat per SMS gedroht, sonst meine Nummer zu canceln . . . ;(
Auch so kann es sein, daß ihr wieder kurzfristig nichts von mir hört. Ich bin auf dem Weg zurück ins Paradies, um nochmal ein paar Aufnahmen zu machen . . . ich hab da so eine Idee, die ich verwirklichen will, und dazu sind nochmal ein paar dutzend Schüsse nötig . . .
Ich weiß jetzt, wo es liegt! Aber da der große Chef kein Manna mehr vom Himmel fallen läßt, mußte ich doch wieder in die äußere Welt auftauchen . . .
Buéges ~ Quelle
So unorganisiert, wie ich manchmal bin, hatte ich mich nicht rechtzeitig dazu bequemt, für ein mehrtägiges Abtauchen aus der Marktwirtschaft die notwendige Alimentation zu bunkern. Zwar gibts immer irgendwelche Dauervorräte, aber wenn dann sogar das Trinkwasser alle wird . . .
Buéges
Aber ansonsten: Ein so gut wie naturbelassener Fluß in der Gegend des Herault, geschützt von Steineichen, Eschen und Bux . . .
Buéges
in der Luft unterschiedlichste Arten von Schmetterlingen, blauschwarze und kupferfarbene Libellen und Vogelgezwitscher . . .
Buéges
. . . im kristallklaren Wasser neben Molchen, Fröschen und Kaulquappen auch mal eine kleine Wasserschlange, Stichlinge und Forellen . . .
BuégesBuéges ~ Kaulquappen zu Millionen . . .Buéges ~ Tarzan hat seine Liane hängen lassen . . .
. . . und nach getaner Arbeit zur Erfrischung auch mal ein nackter Photograph 😉
paradiesisch im Paradies ~ erfrischendes Bad 🙂Buéges ~ Pont de Vareilhes
Ich hab mir ein verlängertes Wochenende frei genommen 😉 Lesen, Spazierengehen . . . Von Samstag Mittag an wunderschönes Sommerwetter, Sonne, warm . . . gestern Mittag dann schwimmen im Hérault im Becken unter der Pont de Diable beim Örtchen Saint-Jean-de-Fos ~ das war erfrischend! 😉
Heute Morgen hatte die Temperatur dann wieder etwas nachgelassen, knapp über zehn Grad, die Sonne scheint etwas dünner durch einen Wolkenschleier, nur ab und an ein Fetzchen ganz blauer Himmel.
Heute steht die geplante Exkursion ins Traumland des Gorges de Buéges an, das ich im Januar 2012 besucht habe. Mal sehen, wie das jetzt aussieht, mit Laub an den Bäumen . . . wer Lust hat, kann sich den alten Artikel von damals anschauen . . .
Da ich den Artikel damals offline geschrieben habe, wird das wohl mit Internet da unten nichts werden. Je nachdem, wie lange ich für meine Aufnahmen brauche, gibts also ein paar Tage Blog-Sendepause 🙁
Wie man mir mitteilt, regnet es in Deutschland . . . aber nicht nur da! Auch hier im Midi hat es in den letzten Tagen so viel geregnet, daß viele Flüsse über die Ufer getreten sind . . .
Man sieht es kaum ~ dieses Mäuerchen ist der Rest einer Brücke, die den Canal du Midi über ein Flüßchen führt!das "Flüßchen"!und das Ganze im Überblickauch die Städte sind nicht verschont ~ Le Sor in Soualüberschwemmter Park ~ Soual
Morgen soll das ja wieder schöner werden . . . nun hoffe ich, daß im Vallé du Buéges, wo ich Wasseraufnahmen machen will, nicht alles mit braunem Schlamm überzogen ist . . .
Seit gestern nachmittag um vier regnet es ausgiebig und mehr oder weniger ununterbrochen. Mehrmals am Tag kommt ein Mitarbeiter der Kanalgesellschaft angefahren und kontrolliert die Schleusen und den Wasserstand. Man sorgt sich . . .
Die Bilder sind auf einem längeren Spaziergang kurz vor dem Regen mit dem Handy gemacht. Bei diesmal nicht vorhandenem Sonnenschein schützen die alten Platanen und Eichen sowohl die Radler auf dem alten Treidelpfad als auch die Flußtouristen mit den gecharterten Hausbooten vor der prallen Sonne. Ob die Bäume wirklich schon bei der Erstellung des Canal du Midi gepflanzt worden sind oder später weiß ich nicht genau, jedenfalls ist der alte Baumbestand für mich fast das reizvollste am Canal.
Platanenstamm mit Efeu Platanenstamm mit Verletzung
Allee auf der einen, Wildwuchs auf der anderen Seite des CanalsManchmal führt der Canal du Midi sogar über eine Brücke über einen Fluß
… und zweitens als man denkt!
Ich wollte mich ein Stückchen die Garonne entlangschleichen und mir da einen Platz suchen, um vielleicht ein oder zwei Tage bleiben zu können. Die Steuer muß gemacht und übers Internet beim Finanzamt eingereicht werden. Nichts kompliziertes, aber trotzdem . . .
Aber das präferierte Sträßchen führte meistens gar nicht sooo nah an der Garonne vorbei, und Plätzchen zum Bleiben ~ nicht wirklich . . .
minimalistischer Brückenbogen an einem Zufluß der Garonne . . .
Ein Hingucker mit Überraschungs- und Nach(her)denkmoment war dieser minimalistische Brückenbogen an einem Zufluß der Garonne bei Cazères. War das so geplant? Ist der Rest der Brücke nicht fertiggestellt? Oder weggebrochen? Oder (ich hab später nochmal sowas mit Begrünung gesehen) ist das eine Wildbrücke, wie sie manchmal über Autobahnen gebaut werden??? Fragen ohne Antworten . . .
Und dann gings ~ vorbei an einem kleinen gallischen Dorf (und ich dacht, das wär in der Bretagne! 😉 ) ~ schnurstracks den Berg hoch, nix mit gemütlich an der Garonne entlang und anhalten und dann Steuer machen! Aber letztlich wars dann doch sehr schön. Auf einer Kammstraße (so wird die sich mal nennen, wenn die groß und breit ist, irgendwann!) bei heftigem Wind am parallel gelegenen Hang den Wellen in den Getreidefeldern zugeschaut, die mit den Wolkenschatten um die Wette über eine rundliche Hügellandschaft laufen. Echt schön, diese Gegend südlich von Toulouse!
Haute Garonne südlich von ToulouseHaute Garonne südlich von Toulouse
Und weils dann doch irgendwie keinen Platz zum Stehenbleiben über Nacht gab, der mir aussichtsmäßig gefallen hätte (man kann ja nicht auf einem Sträßchen stehen bleiben, das man bei Gegenverkehr mit einem halben Zwillingsreifen verlassen muß!), bin ich dann gleich durchgefahren bis zum Canal de Midi, knapp unterhalb der Stelle, die ich im Dezember besucht hatte . . .
Canal du Midi ~ Ecluse de Gardouch ~ Suchbild mit Bus
Da kann es einem nicht langweilig werden! Naß werden schon! 😉 Mal brennt die Sonne herunter, dann gießt es wie aus Kübeln. Und ich dachte, wir hätten Ende Mai und ich wäre in Südfrankreich . . .
vor 33 Stunden ~ verlassene Fabrik in Pau
Vor dieser verlassenen Fabrik in Pau hab ich meine vorletzte Nacht verbracht. Und auf der Mauer vornedran dieser sympathische Tiger! (Dank dem unbekannten Sprayer)
der sprayende Tiger
Ich hab ja einen Faible für verlassene Gebäude, auch wenn das die meisten von euch vermutlich nicht nachvollziehen können . . . aber auch der heutige Platz gefällt mir sehr und ist eher was für die romantischen Gemüter . . .
Mondaufgang am letzten spanischen Übernachtungsort . . .. . . und der Mond am ersten Abend in Frankreich
Sooo, heil rübergekommen über die Pyrenäen bin ich inzwischen, und gleich mit zwei Tagen eitel Sonnenschein belohnt, und mit Vollmond. Mann, war der voll! Schon am frühen Abend! 😉
Der erste Morgen in Frankreich war nach den letzten in Nordspanien die wahre Erholung. Sonne satt, das macht den Morgenkaffee gleich viel gemütlicher, wenn man die Tasse nicht unbedingt zum Wärmen braucht und nicht friert! Außerdem einen grandiosen Blick auf die am Abend vorher noch wolkenverhangenen Gipfel der Pyrenäen mit einem Schneemützchen . . .
Pyrenäen mit Schneemützchen
Die Geschichte mit dem Internet war dafür wie befürchtet nicht so einfach, übers Wochenende war da nichts zu wollen. Orange hat nicht nur die Tarifstruktur verändert, sondern auch die Aufladecodes und die APNs, da war zweimaliges Anstehen im Orange-Laden und manuelle Aktion des Sachverständigen nötig. Jetzt tuts wieder, aber der Wechsel in einen anderen europäischen Staat ist informationstechnisch immer noch mit Balken versehen. Was wohl die Amerikaner davon halten würden, wenn sie von einem Staat in den anderen der USA wechseln würden und Provider und SIM wechseln müßten???
Nach dieser anstrengenden Aktion hab ich mir erstmal einen erholsamen Lesenachmittag auf meinem bodennahen Klappstuhl direkt auf dem Ufer des Gave de Pau geleistet, und ein Graureiher hat mich dabei neidisch beobachtet. Fast wie zu Hause an der Dreisam, aber mehr Wasser und mehr Rauschen!