Im Ebro-Delta

Reisfelder in der Abenddämmerung

An sich wollte ich gestern ja weiter die Küste entlangfahren, da die Nationalstraße sich auf der Karte in einem Bogen um eine Felsbarriere herumwand, aber ein feiner grauer Strich an der Küste entlang führte. Nun, dieser Strich kann eigentlich nur die ~ in der Legende nicht aufgeführte ~ Eisenbahn gewesen sein, denn die Achsen- und Federbrechende Piste endete nach wenigen hundert Metern. Also Kommando zurück und doch Nationalstraße.

Um die Felsbarriere herum und urplötzlich wurde die Nationalstraße zum vierspurigen autobahnähnlichen Monster, ich also reflexartig die nächste, winzige Abfahrt genommen, eine schmale Straße mit erstmal uraltem Belag, die sich in Wellen und Kurven langsam ins Vorgebirge hineinbohrte. Achsen und Federn hatten wieder kräftig zu tun, auch bei mir kamen leichte Muckibudengefühle auf, aber landschaftlich sehr schön. Nicht unbedingt wild, links und rechts ab und an eine kleine Finka, der Wald wurde immer häufiger durch Olivenplantagen abgelöst. In der Ferne von Zeit zu Zeit ein Aufblitzen des Meeres . . . leider auf der ganzen Strecke kein vernünftiger Platz, um den Wagen abzustellen, sonst hätte ich da eine Übernachtung eingelegt. Immer nur Strand ist ja auch langweilig . . .

So bin ich aber doch planmäßig auf dem Ebrodelta gelandet, wo ich allerdings nach meinen Wochenendeinkäufen erst nach Sonnenuntergang angekommen bin. Der Ebro ist Spaniens größter Fluß und hat im Lauf der Zeit ein riesiges Delta im Meer vorgelagert, sehr fruchtbar, und so wird hier Reis angepflanzt.

Davon ist natürlich jetzt im Winter nichts zu sehen, auf der Fahrt, Kilometer nach Kilometer auf einem grade mal einen knappen Meter hohem Damm durch die Dämmerung waren links wie rechts die Felder mal als Stoppeln, als Schlamm oder als Wasserfläche zu sehen, je nach Bearbeitungszustand. Die Traktoren hier haben keine Gummibereifung, sondern rollen auf einer Art Gitterrädern, wie ihr auf dem Photo sehen könnt.

Und da ich jetzt doch wieder am Strand stehe, habe ich heute vor Sonnenaufgang einen Spaziergang begonnen, um das erste Aufblitzen mitzubekommen . . . man kann sich morgens anscheinend doch ohne Kaffee im Magen bewegen . . . ;-}

Guten Morgen!
Bitte Platz zu nehmen!

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