Bin etwas abgeschweift und hab mich treiben lassen ~ nicht mehr Garonne, sondern Dordogne heißt der Fluß, an dem ich mich die letzten Tage aufgehalten und eine kleine Blogpause eingelegt habe. Initiiert wurde der Wechsel durch eine französische Eigenheit, an die ich mich erst wieder gewöhnen muß. Viele Städte sperren Fahrzeuge über 3,5t durch Schilder aus, die französische Variante der Umweltzone. Man darf das nicht wirklich ernst nehmen, manchmal gibt es gar keine Umfahrung, und auch sonst wäre eine Versorgung der Bevölkerung ohne LKW (Poid Lourde) nicht möglich. Manchmal ist die Beschränkung auch offiziell beschränkt auf den Transitverkehr, dann reicht es also, dem örtlichen Supermarkt eine Visite abzustatten 😉 Jedenfalls habe ich mich bei Marmande von der Beschilderung auf eine falsche Straße scheuchen lassen, weil ich die Flußseite nicht wechseln wollte, und ’schnupp!‘ bin ich in einer wunderschönen Landschaft und am Abend am Ufer des nächsten Flußes, La Dordogne gelandet . . .
In der Zeit nicht gebloggt, nichtsdestotrotz eher mehr Zeit am Rechner verbracht, bei schönstem Wetter. Aber irgendwann mußte es sein, denn meine Bilderwebsite ralfgutmann.eu braucht dringend eine Erfrischungskur, da sie ~ was Wunder, da ich mich so wenig um sie kümmere ~ kaum noch Besucher bekommt und auch technisch, obwohl komplex mit PHP und Javascript handgewebt, etwas in die Jahre gekommen ist. Die Entwicklung des Webs schreitet voran, mit HTML5 und CSS3 sind Möglichkeiten entstanden, dem werten Publikum ein spannenderes und komfortableres Erlebnis zu gestalten ~ demnächst . . . denn das Frickeln von Code ist, bis es denn das tut, was es soll, eine sehr anstrengende und zeitraubende Tätigkeit.
Apropos Zeit ~ für diesen Artikel erlaube ich mir etwas, was im realen Leben nicht funktioniert, ich drehe den Verlauf der Zeit um! Die Bilder führen euch also von der vor kurzem verstrichenen Vergangenheit in die weiter zurückliegende der letzten blogfreien Tage . . . das Photo oben entstand bei meinem von den Verkehrsplanern nicht vorgesehen Bemühen, den Fluß möglichst ufernah zu folgen, so entdeckte ich beim Überqueren einer alten, schmalen Brücke die Ahnung der Ausblicke auf die großartige Konstruktion aus genietetem Stahl, die die Eisenbahn noch heute über die Dordogne führt.
Die Brücken hier bei Cubzac-les-Ponts, denn es gibt auch noch die alte Autobrücke der D1010 und auch die moderne Brücke der Autobahn A10, brauchen, um unten größere Schiffe durchzulassen, eine gewisse Höhe und damit in der flachen Landschaft einen großen Anlauf, um die Höhe ohne gewaltige Steigung zu erreichen. Und so auch eine Länge, die weit über die Breite des Flußes hinausreicht.
Diese Stahlkonstruktionen aus dem 19. Jahrhundert haben mich schon immer fasziniert. Eine damals moderne Technik, die bis dahin unerreichbare gigantische Größen von Bauwerken ermöglichte, im Styling der Stützbögen aber fast noch an Kathedralen erinnernd. Wobei die Bögen aus Kalkstein vom Zahn der Zeit und der schwefligen Abgase teilweise so geschwächt sind, daß sie mit dicken Stahlstempeln verstärkt wurden, um dem gewachsenen Schwerverkehr der heutigen Zeit standhalten zu können.
Weiter zurück in der Zeit: Freitag, Kirche Saint-Nicolas-de-Blasimon. Verwirrend . . . die Kirche heißt Saint Nicolas, die Abtei Saint Maurice
Ich laß es mal gut sein . . . und wie immer: Bilder mit *-chen um den Kommentar -> klicken, vergrößern . . . Es lohnt sich!