Nun ist Moselland bestimmt nicht der einzige Landstrich, der sich über den verregneten und in der Regel zu kühlen Sommer beklagen kann. Wobei es ja auch Hitzerekorde gab . . .
Nach den politischen Aufregungen nun wieder einige Reiseimpressionen, mit Bildern. Schon ein paar Tage zurück, zwischen Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues, beim Besuch eines dieser verregneten Flohmärkte, das Bild einer Brückenbaustelle. Da soll wohl eine Autobahn in weitem Bogen das gesamte Moseltal überbrücken. Die Pfeiler werden zuerst gebaut, die Fahrbahn dann freischwebend vorgeschoben . . . als Laie wundert man sich, wie weit ein solches Fahrbahnstück über die Talkante hinausragen kann . . .
Nach Bernkastel-Kues dann an einem ausnahmsweise sonnigen Tag bis an den Rand von Trier vorangekommen, in das ich am nächsten Tag, leider nicht mehr sonnig, einen ausführlichen Erkundungsausflug mit Fahrrad, zu Fuß und mit teils aufgespanntem, teils naß zusammengerolltem Regenschirm gemacht habe . . . was soll ich sagen ~ es mag am trübgrauen Wetter gelegen haben, aber Trier, die ‚älteste Stadt Deutschlands‘, gegründet vor mehr als 2000 Jahren von den Römern, hat mich nicht besonders angesprochen. Ich erspare meinen Lesern (gibt es überhaupt noch Leser, oder schreibe ich für die Suchmaschinen?) die Ansichtskartenbilder, Römerbrücke, Porta Nigra, und zeige nur einen Ausschnitt eines Demkmals für die in der NS-Zeit deportierten und umgebrachten Sinti und Roma. Das hat mich angesprochen, weil ich gerade mal einen Tag vorher über die Bilder des Sesshaften vom Nichtsesshaften geschrieben habe . . . wobei das Bild von Sinti und Roma als Nichtsesshaft auch schon wieder ein Klischee ist 🙁
Nach Trier war ich dann auf der B49 ruck-zuck plötzlich in Luxembourg . . . die europäische Integration hat ja mit dem Abkommen von Schengen nach innen die Grenzhäuschenfreie Reisefreiheit gebracht, nach außen eher Europa als Festung ausgebaut und das Asylrecht geschwächt . . . die Reisefreiheit weiß ich durchaus zu schätzen, ab und an muß man sich wirklich an den Ortsschildern orientieren, um festzustellen, in welchem Land man sich gerade befindet 😉
Luxembourg als kleines, aber feines und wohlgeordnetes Land hat gerade für eine Übernachtung am Moselufer gereicht, und schon ist es wieder vorbei. Der alte Herr Magirus hat sich über einen frisch gefüllten Dieseltank gefreut, mein Konto über den niedrigen Preis. Während in Trier die Shelltankstelle 1,489 €uros für den Liter haben wollte, verlangten nur wenige Kilometer weiter alle Tankstellen nur 1,173 €uros . . . da würde man gerne öfters tanken ~ wenn das nur nicht so weit weg wäre . . . die Lebensmittel scheinen eher etwas teurer zu sein als in Deutschland, weswegen der Luxembourger auch fleißig zu Aldi und Lidl nach Deutschland fährt . . .
Bevor ich aber die Grenze nach Frankreich überschreite, um den Fluß weiter zu seiner Quelle in den südlichen Vogesen zu folgen, habe ich mir einen kleinen Urlaub von der Mosel verordnet. Aber das kommt dann in den nächsten Artikel 😉