Neeeiiin, das wird kein Autofanblog! 🙂
Aber links auf dem Bild seht ihr zumindest einen der Gründe, wieso der Blog ein paar Tage ohne neue Einträge auskommen mußte. Am Montag Abend um 23 Uhr bin ich mit dem Peter nach Madrid gefahren, um für einen seiner Kunden, einem deutschen Häuslebesitzer hier in der Gegend, ein paar Autos anzuschauen und eines davon mitzubringen. Erstens sind Autos in der Metropole günstiger als hier an der Küste, weil das Angebot wegen der vielen Menschen (4 Mio!) größer ist, außerdem sind sie von der Substanz her besser in Schuß, weil da die Luft nicht so salzhaltig ist. Hin über Nacht mit einer halbstündigen Nickerpause, den Morgen über Verabredungen mit Verkäufern der vorher über Internet ausgeguckten Fahrzeuge. Wobei die Bilderchen im Internet oft um einiges hübscher sind als die Realität! 😉 Über Mittag dann Abwicklung des Verkaufs in einem Copyshop (Papierkram und Fax wegen Versicherung) und dann wieder zurück. Ich hatte das Vergnügen, den Benz in seine neue Heimat geleiten zu dürfen, weil an Peters Golf ein Reifen einen Defekt hatte, den wir dann kurz nach Madrid in einer Reifenfirma beheben ließen . . .
Das interessanteste dabei waren die übergroßen Reifen für die Magnum-Erdbewegungsmaschinen, die die Spanier uuunbedingt brauchen, um Straßen durch Hügel zu graben und überhaupt Berge in Täler zu schütten und zu einer Ebene glattzuplanieren, um da dann Tomaten für deutsche Verbraucher anzupflanzen . . . ;(
Dieser Reifenhändler hat eine Methode entwickelt, diese Riesenreifen unplattbar zu machen. Er füllt sie mit einer Art Gummischaum ~ der in ein, zwei Tagen vom flüssigen in den schaumstoffartigen Aggregatzustand übergeht. Da kommt nie mehr Luft raus, egal was man mit den Reifen anstellt! 😉 Das scheint von Vorteil zu sein, obwohl schon allein die Seitenwand eines dieser Reifen an die fünf Zentimeter dick ist . . .
Für schnellaufende Autoreifen ist die Methode übrigens nicht geeignet, da die Gummischaummasse schon einiges an Gewicht mitbringt, das in der Rotation ganz schön Sprit schlucken würde . . .
Nach der Reparatur Weiterfahrt durch eine Landschaft, die während der Hinfahrt mangels Licht unsichtbar blieb. Zuerst nach Madrid eine Orgie aus gelben Büschen und frischem Grün ~ Frühjahr! Dann für mich als QuiXote besonders wichtig, die Mancha! Wunderschöne sattgrüne Wiesen (junges Getreide?!) mit einzeln stehenden Korkeichen, im Hintergrund auf den Hügeln Wald. Immer noch Windmühlen, allerdings nicht in Gebrauch. Und schließlich die Ketten der Sierra Nevada hinunter, zum Teil nackt, zum Teil mit Schneehäubchen. Zum Teil weich gehügelte Landschaft, zum Teil schrofferes Hochgebirge . . . im Abendlicht ein wahrer Augenschmaus, leider ohne die Möglichkeit, vernünftige Photos zu machen. Der Job heißt Überführung eines Autos, das Vergnügen und die Umsetzung in Bilder müssen warten, bis ich, wie schon vorher angedacht, über diese Strecke und das Binnenland wieder nach norden ziehen werde . . .
Gegen Abend, nach 21 Stunden auf Achse und knapp 1300 Kilometern kommen wir wieder in Agua Amarga an, hundemüde und geplättet. Noch was für den leeren Magen gekocht und gegessen, uuund nix wie ins Bett!
Überhaupt, die Tage hier vergehen ums Rumgucken mit Arbeit am Bus bis in die Dunkelheit, Kochen und Essen verspätet im Dunkeln zwischen halb zehn und elf, uuund ab ins Bett. Der Motor ist von allen Seiten gestrippt und gesäubert, damit heute abend beim Probelauf vielleicht sichtbar wird, wo das Öl herkommt, das durch die Luftkühlung überall hin verteilt wird und zusammen mit dem Staub in der Luft zu einer teilweise halbzentimeterstrarken zähen Schicht aufgebaut wurde. Die Turbine der Luftkühlung strahlt jetzt in blankem Aluminium anstatt in abblätternd grün und weiß und Metall abblätternd gefleckt. Hier neue Lager, da frisch geschmiert, neue Schrauben da, wo die alten vermurkst waren. Dazu noch die vorgeschriebene Wartung, dann können wir wieder auf die Straße, der (hoffentlich nicht mehr inkontinente!) alte Herr (40 Jahre alt wird mein Magirus 120/R80 im September!) und ich. Ich kanns kaum erwarten! 😉
Und sonst? Die Rasselbande war die letzten Tage kurzzeitig von drei auf zehn Katzen angeschwollen . . . das hatte nicht gar so viel mit dem Futter zu tun, das ich regelmäßig spendiere. Die graue Tigerin und ihre Siamtochter waren rollig, und ich saaach euch . . . da ging die Post ab! Jaulende Kater in Massen, lautstarke Lustbekundungen und Aktionen bis hin zum Gangbang! Fürs Katzenvolk ist Sex aber wirklich gar nichts, was in irgendeiner Weise mit Privatsphäre zu tun hat! 😉 Jetzt ist der Spuk (zum Glück) vorbei, die Mädels sind wieder normal, die Kater entschwunden, eine himmlische Ruhe ist eingekehrt! 😉
Und ich mach mich mal wieder an meine Arbeit am Bus, als typischer Deutscher in der prallen Mittagshitze, wenn sich ein Spanier, der was auf sich hält, zur Siesta in den Schatten zurückzieht 😉 . . .