Letztes Jahr habe ich so gut wie jede Landspitze und Halbinsel von Spanien möglichst küstennah umrundet, dieses Jahr schneide ich schon mal eine Ecke ab, die ich schon kenne . . . dabei ist mir gestern diese Windmühle begegnet, und da konnte ich als quiXote natürlich nicht einfach so vorbeifahren, da mußten einige Photos gemacht werden. Man muß schließlich seinem Ruf gerecht werden 😉
So bin ich diesmal auf dem Landweg in der Hafenstadt Cartagena angekommen anstatt an der Küste entlang, hab aber denselben Platz für die Nacht aufgesucht wie letztes Jahr. Wieder eines dieser Gelände, die ursprünglich bebaut werden sollten, und jetzt aus Geldmangel vor sich hingammeln. Alles war wie letztes Jahr, nur ohne Wind, der die Plastiktüten vor sich hertrieb. Und die Palme, unter der ich damals stand, lag jetzt vor dem Bus auf dem Parkplatz ~ ich schwöre, ich wars nicht! Und zum Glück stand der Bus auch nicht darunter, als der Baum abgebrochen ist 😉
Nachdem ich mich gestern abend ziemlich müde ins Bett gelegt hatte ~ es wird immer später dunkel und ich hatte mich mit dem Kochen verspätet ~ scherte es mich auch nicht mehr, daß ein Auto in der Nähe gehalten hat. Zugedeckt und Ohr aufs Kissen und schon war ich eingeschlafen . . . wurde aber trotzdem keine ruhige Nacht, denn um zwei wurde ich wach, weil direkt hinter meinem Schlafzimmer eine lautstarke Unterhaltung losging! Durch den Schlitz überm Vorhang gelinst, um zu kontrollieren, ob da irgendeine Gefahr droht . . . nun, nach Gefahr sah das weniger aus!
Nun hab ich normalerweise wirklich nichts dagegen, wenn relativ junge und (vielleicht) sogar attraktive ‚Damen‘ im Licht einer Taschenlampe vor mir ihre Mitte entblößen und etwas von Bungabunga und senza Pantalones erzählen 😉 ~ wenn das allerdings nur zu dem Zweck stattfindet, hinter meinem Bus eine noch am Morgen stechend riechende Lache abzulassen, hält sich die Begeisterung in engen Grenzen . . . aber was solls, auch ‚Damen‘ haben so ihre Bedürfnisse . . .
Einschlafen war allerdings so einfach nicht mehr möglich, da sich ein paar Meter weiter eine Gruppe von jungen Leuten mit der Sorte Autos versammelt hatte, die mehr Leistung durch ihre Stereoanlage auf die Straße bringen als über die Reifen . . . Bungabunga war eher Bummbumm-Musik, an Einschlafen war nicht mehr zu denken. Als dann nach einer Weile wieder die Unterhaltung hinter meinem Schlafzimmer losging, konnte ich es mir nicht verkneifen, mit meinem Großen Blitzgerät die Taschenlampenbeleuchtung zu unterstützen, was die zwei Mädels dann doch soweit beunruhigt hat, daß sie zuerst verschwanden und nach einer Bedenkzeit von einer Viertelstunde mit automobiler Beleuchtung und männlicher Begleitung wiederkamen . . .
Die Situation war recht schnell geklärt ~ daß ich erstens keine Einwände gegen die Party hatte (zumindest offiziell, ich bin ja nur Gast, wo die zu Hause sind), daß ich keine Photos gemacht hatte, aber nicht akzeptiere, wenn mein Bus als Toilette mißbraucht wird und auch jeden weiteren Versuch mit Beleuchtung unterstützen würde. Grinsen der männlichen Begleitung, nicht ganz verschwundene Unsicherheit der geflashten ‚Dame‘ . . . Die Damen auf den Photos also in Vertretung meiner nächtlichen Bekanntschaften . . .
Nichtsdestotrotz ging Bummbumm bis um vier, das letzte Auto hat sich erst um fünf verzogen, meine Nachtruhe für dieses eine Mal so gut wie nicht existent, ich den Umständen entsprechend etwas durch den Wind. Abenteuer im Quixoteland! 😉 Was solls, zum Ausgleich fast den ganzen Tag eitel Sonnenschein und schön warm, und außerdem: Was sollt ich euch denn sonst im Blog erzählen, wenn so gar nichts passiert? 😉