Auf geht’s! Ich bin schon wieder mehrere Tage im Rückstand 🙁 Und auch im Lauf des Jahres viel zu spät dran, denn es herbstelt, die Sonne macht sich rar und versteckt sich immer wieder hinter Wolken, aus denen es viel zu oft auch noch regnet . . .
Das Ziel dieser Reise ist das Ruhrgebiet, was man so den Ruhrpott nennt, die Gegend zwischen den Flüssen Rhein und Ruhr. Alte Industrie photographieren, als bekennender Romantiker am liebsten in verfallendem Zustand, wo das Menschgemachte vergeht und die Natur es sich wieder erobert. Vorerst aber vor allem die noch funktionierenden und arbeitenden Hüttenwerke Krupp Mannesmann bei Duisburg, die Natur kommt trotzdem nicht zu kurz.
Ich kann mich noch gut an eine Reise in den späten siebziger Jahren erinnern, wir besuchten einen ehemaligen Schulkameraden, der in seine Heimatstadt Bochum zurückgekehrt war, um Astronomie zu studieren. Die Luft war schwefelgelb, roch und schmeckte nach verbrannter Kohle, das Atmen war fast unmöglich. Eine Inversionswetterlage, Smog, so was von dick! Puhhh!
Seit damals hat sich viel getan! Die Luft ist um Potenzen besser, was zum einen an strengeren Umweltvorschriften liegt, aber auch daran, daß fast die ganze Eisen- und Stahlindustrie nach China verkauft und verlagert worden ist. Man hat daraus gelernt, und vielleicht liegt es auch an diesen alten Erfahrungen, daß so gut wie jedes Gebiet, das nicht gerade Industrie, Siedlung oder Landwirtschaft ist, explizit als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, wo ein alter Herr Magirus natürlich nichts zu suchen hat 🙂
So erobere ich die Rheinaue Friemersheim zu Fuß in einem gemütlichen Spaziergang. Zwischen dem Grün des Auwalds blitzen immer wieder die Schlote der Industrie sowohl links als auch rechts des Rheines hervor, aber die Aue ist gemischt mit Laubbäumen und Büschen die Heimat von vielen verschiedenen Tieren geworden, wenn man (und wieso sollte man nicht?) den Schautafeln glaubt.
Alle Bilder bis jetzt sind während zwei kleinen Rund-Spaziergängen im selben Gebiet entstanden ~ hier liegt schließlich alles nahe beieinander. Aber jetzt machen wir einen Sprung auf die rechte Rheinseite und schauen auf die linke, Rheinhausener Seite zurück.
Auch heimelige Siedlungen und die Schlote der Industrie liegen hautnah beieinander, und in einem dieser Häuschen mit Blick auf den Rhein zu wohnen, wird wohl keine Strafe sein 😉
Und jetzt, TATATATAAAHHH!!! stehen wir an der Mündung der Ruhr in den Rhein, die dem Ruhrpott ihren Namen gegeben hat. Links die Ruhr, rechts der Rhein. Ab jetzt geht es nach Plan ~ und wann hat der Gutmann schon mal einen Plan? 🙂 ~ die Ruhr hinauf. Was werden wir entdecken? Schaumermal, dann sehmrescho, gelle?!