historisches Schiffshebewerk Henrichenburg

historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ oben
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ oben

Mein Faibel für die Architektur aus genieteten Eisenprofilen aus dem 19ten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts hat mich nach Henrichenburg zum dortigen historischen Schiffshebewerk geführt, das 1899 im Beisein von Kaiser Wilhelm II eröffnet worden ist und bis 1969 Dortmund über den Dortmund-Ems-Kanal mit dem Rhein-Herne-Kanal verband. Das Schiffshebewerk hatte gegenüber Schleusen den Vorteil einer größeren Geschwindigkeit (zweieinhalb Minuten für den reinen Hebevorgang, 45 für den kompletten Durchgang) und ~ vielleicht noch wichtiger ~ einen niedrigeren Wasserverbrauch, da der Dortmund-Ems-Kanal keinen natürlichen Wasserzulauf hat und somit verbrauchtes Wasser wieder hochgepumpt werden müsste.

historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ unten
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ unten
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ Blick in den Hebetrog
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ Blick in den Hebetrog

Das Hebewerk hob den damals üblichen Dortmund-Ems-Kanal-Normalkahn von 67 m Länge, 8,2 m Breite und 2 m Tiefgang um 14 m auf die Ebene des Dortmunder Hafens. Das Schiff fährt in einen Trog, der auf fünf Schwimmkörpern ruht, die in 33 Meter tiefe, wassergefüllte Schächte eintauchen. Da das Schiff bei der Einfahrt so viel Wasser verdrängt, wie es wiegt, bleibt die gesamte Konstruktion von Schwimmkörpern, Trog und Schiff im sozusagen „schwebenden“ Gleichgewicht, es reicht ein verhältnismäßig schwacher Elektromotor von 110 kW, um Schiff und Trog über vier Drehspindeln, die über Kegeltrieben und Wellen bewegt werden, zu heben oder zu senken. Genial!

historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ Steuerhaus und Kegelradmechanik
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ Steuerhaus und Kegelradmechanik
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ der Hebetrog in der eisernen Tragekonstruktion
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ der Hebetrog in der eisernen Tragekonstruktion
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ im Hebetrog
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ im Hebetrog
nur noch eine Handbreit Platz
nur noch eine Handbreit Platz

In den Hebetrog ist zur Anschauung ein den Maßen des Normalkahns entsprechendes Raupenblech eingebaut worden, rote Stangen verdeutlichen die Dimensionen eines Schiffskörpers. Auf der einen Seite ist gerade mal eine Handspanne Platz zur Trogwand, auf der anderen Seite ein wenig mehr. Auch vorn und hinten bleibt nicht viel Raum.

Das Schaubild unten zeigt das Funktionsprinzip, wer mehr wissen möchte, benutze den Link zum zugehörigen Wikipedia-Artikel. Viel Freude! 🙂

historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ unter dem Hebetrog
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ unter dem Hebetrog
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ unter dem Hebetrog
historisches Schiffshebewerk Henrichenburg ~ unter dem Hebetrog
vor dem unteren Tor
vor dem unteren Tor
Funktionsschema ~ der Trog ruht auf fünf Schwimmern
Funktionsschema ~ der Trog ruht auf fünf Schwimmern

Link: Wikipedia über das Schiffshebewerk Hinrichenburg