Auf dem weg nordwärts über die Ebene des Po gabs wie im Ebro-Delta Reisfelder zu sehen, zum Teil überschwemmt, und tatsächlich mit allerdings winzigen Reispflänzchen, gerade mal 10 Zentimeter groß. Über der Landschaft schienen die ganze Zeit die schneebedeckten Gipfel der Alpen zu schweben. Die bewaldeten niedrigeren Vorberge zogen sich dezent schattig im Dunst zurück, die Drei- und Viertausender leuchteten viel mehr, als das auf dem Bild erscheint ~ Landschaft auf Briefmarken halt . . .
Den Lago di Verbania, wie der Italiener das uns als Lago Maggiore bekannte Gewässer gerne nach der zentral in der Mitte des Sees gelegenen Stadt nennt, habe ich vor anderthalb Jahrzehnten regelmäßig mit meinem VW-Bus besucht, der alte Herr Magirus kennt ihn wahrscheinlich noch gar nicht. Seine Vor-Vor-Besitzer waren im Bayrischen zu hause und haben zwar regelmäßig Italien besucht, sind aber wohl eher über Tirol als über den Ticino gefahren.
Nur eine kurze Stippvisite diesmal, aber drei meiner Lieblingsorte wollten unbedingt besucht werden. Der erste dieser wunderbare Aussichtspunkt in den Bergen über Verbania, von wo aus man alle drei Schenkel des Sees im Blick hat und nachts die Lichter von Verbania und Stresa leuchten.
Dann die grandiose Grotte von San Anna über Cannobio, wo sich der Cannobino aus seiner engen Schlucht zu einem Becken weitet, in dem man schwimmen kann, wenn man es wie ich erfrischend mag 🙂
Und ein paar Kilometer das Tal des Cannobino hinauf zu den Brücken der drei Generationen, die das Flüßchen nach Cavaglio überspannen. Nur die neueste, plumpe Stahlbrücke wird noch benutzt, die ältere, zierlich filigrane Hängebrücke rostet vor sich hin, von nicht mehr ganz jungen Bäumen überwuchert. Die älteste Brücke besteht inzwischen nur noch aus einem über den Fluß gespannten Seil mit daran baumelndem Geländer. Als ich sie vor Jahren entdeckt hatte, war sie noch vollständig, wenn auch nicht mehr sehr vertrauenserweckend . . .
Dieser Artikel wird den letzten Rest des mir zugestandenen Internetkontingents verbrauchen ~ 150MB, wo seid ihr hin? Aber was soll’s, heute abend oder spätestens morgen werde ich mich auf den Weg durch die Schweiz machen, spätestens im Dreiländereck um Basel hat die Mangelwirtschaft dann ein Ende. Allerdings auch die Fahrt dieses Winters. Dafür gibt es dann wieder gemütliches Zusammensein bei Speis und Trank mit Freunden, Abhängen am Rhein und am Baggersee, Schönberg, Batzenberg und den Kaiserstuhl. Ich hab eh das Gefühl, urlaubsreif zu sein . . . und der alte Herr Magirus braucht auch wieder mal ein wenig pflegende Fürsorge . . .