Ich habe mich zu einem Kurzurlaub an den Lac du Salagou begeben, um die Toleranzfähigkeiten des alten Monsieur Bonhomme zu stählen. Eineinhalb Tage eitel Sonnenschein mit nur wenig Wölkchen am Himmel, viele Wohnmobile, Zelte, Familien mit Kindern, die auf zwei Quads die Gegend unsicher machen. Dazu eine Fahrradtour nach Clermont l’Hérault, um die essenzielle dreieinhalbprozentige Frischmilch für den morgendlichen Kaffee zu besorgen, inclusive Besuch eines gerade stattfindenden Flohmarkts über die halbe Innenstadt.
Zwei junge Frauen kommen auf zwei weißen Schimmeln (Jau, ich liebe Pleonasmen 🙂 ) angeritten, um jeden Menschen mit Wohnmobil oder Zelt darauf aufmerksam zu machen, daß im Sommer die Übernachtung am See nicht gestattet wäre. Die Frage, ob das denn nun schon Sommer wäre, wird mit einem Fingerzeig zum Himmel beantwortet ~ nein, natürlich nicht. Es sind ja schließlich Wölkchen am Himmel zu sehen! Der Sommer beginnt hier offiziell erst am fünfzehnten Juni, also bin ich und der alte Herr Magirus noch anderthalb Monate (den Teufel werd ich tun!) völlig legal.
Daß noch nicht Sommer ist, darüber besteht allerdings seit gestern früh keinerlei Zweifel mehr. Dicke dunkle Wolken zum Greifen nah, man muß nur die Arme heben. Regen ohne Unterbrechung, zwischen Schütten aus Kannen bis, seltener, leichtem Nieseln. Dazu ein böiger Wind, der es noch ungemütlicher macht. Temperaturen zwischen zwölf und fünfzehn Grad, alles klamm. Da hab ich mir gerade mal eine Wärmflasche auf den Bauch gebunden, um halbwegs komfortabel zu bloggen.
Und das, während die meisten meiner Leser in Deutschland mit prallem Sonnenschein und 24° verwöhnt werden! Es sei euch gegönnt, wohlgemerkt, allerdings gibts von mir heute nur dieses eine Bild, mehr erst, wenn das hier auch zumindest minimal freundlicher wird. Geduld überwindet alles! 🙂