Eine genaue Route hatte ich mir wie üblich nicht vorgegeben, nur die ungefähre Richtung. Und wie es mir öfter passiert, stimmte am Ende nicht mal die. Kurbelnd um Serpentine nach Serpentine hatte ich wohl irgendwann, und wahrscheinlich schon recht früh, einen falschen Abzweiger genommen und landete auf der CV-190, auf der man fast bis Teruel fahren kann ~ im Westen, nicht im Norden, wo ich eigentlich hin wollte. Im großen Bogen um den Penyagolosa herumzufahren, wie der spontan aufgestellte Plan B vorsah, davon hielt mich ein Schild ab, das die Durchfahrt mit ein paar kryptischen Abkürzungen sperrte, Anlieger frei. Diesmal hielt ich mich einmal daran und fuhr zurück zu einem Paß, der mir schon auf der Hinfahrt durch eine schöne Aussicht auf den Penyagolosa mit seinen 1815 Metern Höhe aufgefallen war.
Ich ärgere mich selten darüber, wenn ich mich mal verfahre, denn die Erfahrung zeigt immer wieder, daß gerade auf den falschen Wegen meist interessante Sachen auftauchen, und diesmal waren es zwei verlassene Bauernhöfe, die ich mir auch von innen ansehen konnte. Die einfache Bauweise aus Bruchsteinen mit ein wenig Mörtel dazwischen, die Dachbalken ungehobelte Stämme, innen die Wände mit Gips geglättet, Regale in Nischen eingemauert, ein wenig weiße oder blaue Kalkfarbe darüber, fertig ist die Laube! Gekocht wurde am offenen Kamin, das dürften eher einfache kulinarische Genüsse gewesen sein. Sicherlich ein hartes Leben im Gebirge auf annähernd tausend Höhenmetern, wo eher Steine als Getreidehalme wachsen. Und wie es die Fundstücke im zweiten Hof nahelegen, wohl nur mit einer gehörigen Portion Rattengift und Alkohol auszuhalten . . .
Am Rand der CV-190 in Abständen mehrere Gebäude, die aussehen wie Bahnhöfe. Ob die Straße wohl über einer alten Bahnlinie gebaut wurde? Im Internet war leider nichts darüber zu finden.