Jau, die Arbeit und das frühe Aufstehen haben sich gelohnt! Gestern abend noch das große Spiegeltele (mit seinen 500mm Brennweite an APS-C entspricht das einer ungefähr 18-fachen Vergrößerung, das Bild oben und die meisten in diesem Artikel sind noch herausvergrößert auf schätzungsweise 40-fach) schön gesäubert und poliert, Kamera und Stativ fertig zum Einsatz gemacht und dann mit gestelltem Wecker auf 3:45 Uhr ins Bett. Gut ausgeschlafen schießt sich’s besser!
Als ich dann aus dem alten Herrn Magirus gehüpft bin, war die Sache schon ziemlich weit gediehen. Der Mond schon zum Teil im Voll-, zum Teil im Halbschatten der Erde und eine kleine Sichel noch voll beleuchtet. Aber weil man halt so selten Gelegenheit hat, eine totale Mondfinsternis zu erleben und zu photographieren, sind die ersten Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von 5 Sekunden schon durch die Bewegung des Mondes unscharf . . . sapperlott, ein Bild trotzdem hier im Blog, weil man die unterschiedlichen Zonen von voller Beleuchtung, Halb- und dem rotbraunen Vollschatten recht gut sehen kann . . .
Es folgt ein spielen mit den wenigen übrigen Verstellmöglichkeiten. Blende öffnen geht nicht, ein Spiegelteleobjektiv hat eine feste Blende. Die Belichtungszeit verkürzt auf 1 Sekunde, das hilft schon ein wenig. Die Empfindlichkeit von den für das Rauschen optimalen ISO100 stufenweise auf 400, dann 1600 und auf 3200 erhöht, und der Mond strahlt richtig schön rostrot oder blutrot, wie es die allzeit sensations- und klickgierige Webpresse gerne nennt 😉 Der Rest ist Arbeit in der Bildbearbeitung ~ nach Bedarf Gamma leicht erhöhen, das Histogramm spreizen und sanft unscharf maskieren im Lab-Modus. Das aber erst nach Restschlaf bis zum Sonnenaufgang und der gewohnten Sechserkanne Expresso! 😉
Bei den höheren ISO-Werten sieht man dann schon den Sensor rauschen, aber was solls, so ist die Technik eben. Ich habe nicht nur einzelne Aufnahmen geschossen, sondern schnelle Serien, da läßt sich in der Kombination dann das Rauschen weitgehend herausrechnen. Das aber nicht auf die schnelle hier für den Blog, das bleibt als Fleißaufgabe für später.
Zum Schluß aber noch ein wenig Bewegung, damit ihr seht, wie schnell der Mond unterwegs ist. Die Serie entstand zwischen 4:27 und 4:34 Uhr, also fünf Bilder in sieben Minuten. Bilder marsch!
Wow ! Da hast du dir wieder viel Mühe gemacht. Hat sich sehr gelohnt. Danke
Bitterscheen! Gern geschehn! 😉
Großartige Bilder – vielen Dank.
Wir sind genau zur selben Zeit aufgestanden wie du, haben an unserem Westfenster gesessen und uns das Schauspiel fasziniert angeguckt, bis der Mond kurz nach fünf ganz flott hinter Nachbars Kuhstall untergegangen ist und wir wieder in die Federn verschwunden sind. Aber dass er so schnell ist, das hätte ich nun nicht gedacht.
Wie schön, wieder von dir zu lesen, ich war ewig nicht auf deiner Seite.
Liebe Grüße
Ursula
Danke, und willkommen zurück!
😉