Supermond, Supervollmond, Blutmond, Boah-Ehhh und Technik!

Testaufnahme ~ der Vollmond gestern abend 21:36 Uhr, f:8, 1/320 sec, ISO100, 500mm Spiegeltele
Testaufnahme ~ der Vollmond gestern abend 21:36 Uhr, f:8, 1/320 sec, ISO100, 500mm Spiegeltele

Jau, die Arbeit und das frühe Aufstehen haben sich gelohnt! Gestern abend noch das große Spiegeltele (mit seinen 500mm Brennweite an APS-C entspricht das einer ungefähr 18-fachen Vergrößerung, das Bild oben und die meisten in diesem Artikel sind noch herausvergrößert auf schätzungsweise 40-fach) schön gesäubert und poliert, Kamera und Stativ fertig zum Einsatz gemacht und dann mit gestelltem Wecker auf 3:45 Uhr ins Bett. Gut ausgeschlafen schießt sich’s besser!

das Spektakel schon im Gang ~ 4:04 Uhr, f:8, 5 sec, ISO100, 500mm Spiegeltele, -> Bewegungsunschärfe durch den flinken Mond
das Spektakel schon im Gang ~ 4:04 Uhr, f:8, 5 sec, ISO100, 500mm Spiegeltele, -> Bewegungsunschärfe durch den flinken Mond

Als ich dann aus dem alten Herrn Magirus gehüpft bin, war die Sache schon ziemlich weit gediehen. Der Mond schon zum Teil im Voll-, zum Teil im Halbschatten der Erde und eine kleine Sichel noch voll beleuchtet. Aber weil man halt so selten Gelegenheit hat, eine totale Mondfinsternis zu erleben und zu photographieren, sind die ersten Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von 5 Sekunden schon durch die Bewegung des Mondes unscharf . . . sapperlott, ein Bild trotzdem hier im Blog, weil man die unterschiedlichen Zonen von voller Beleuchtung, Halb- und dem rotbraunen Vollschatten recht gut sehen kann . . .

4:13 Uhr, f:8, 1sec, ISO400 ~ scharfe Sichel und Halbschatten, der volle Schatten versinkt in der Dunkelheit
4:13 Uhr, f:8, 1sec, ISO400 ~ scharfe Sichel und Halbschatten, der volle Schatten versinkt in der Dunkelheit

Es folgt ein spielen mit den wenigen übrigen Verstellmöglichkeiten. Blende öffnen geht nicht, ein Spiegelteleobjektiv hat eine feste Blende. Die Belichtungszeit verkürzt auf 1 Sekunde, das hilft schon ein wenig. Die Empfindlichkeit von den für das Rauschen optimalen ISO100 stufenweise auf 400, dann 1600 und auf 3200 erhöht, und der Mond strahlt richtig schön rostrot oder blutrot, wie es die allzeit sensations- und klickgierige Webpresse gerne nennt 😉 Der Rest ist Arbeit in der Bildbearbeitung ~ nach Bedarf Gamma leicht erhöhen, das Histogramm spreizen und sanft unscharf maskieren im Lab-Modus. Das aber erst nach Restschlaf bis zum Sonnenaufgang und der gewohnten Sechserkanne Expresso! 😉

4:15 Uhr, f:8, 1sec, ISO400
4:15 Uhr, f:8, 1sec, ISO400
4:36Uhr, f:8, 1sec, ISO1600
4:36Uhr, f:8, 1sec, ISO1600
4:40Uhr, f:8, 1sec, ISO3200
4:40Uhr, f:8, 1sec, ISO3200

Bei den höheren ISO-Werten sieht man dann schon den Sensor rauschen, aber was solls, so ist die Technik eben. Ich habe nicht nur einzelne Aufnahmen geschossen, sondern schnelle Serien, da läßt sich in der Kombination dann das Rauschen weitgehend herausrechnen. Das aber nicht auf die schnelle hier für den Blog, das bleibt als Fleißaufgabe für später.

Zum Schluß aber noch ein wenig Bewegung, damit ihr seht, wie schnell der Mond unterwegs ist. Die Serie entstand zwischen 4:27 und 4:34 Uhr, also fünf Bilder in sieben Minuten. Bilder marsch!