Da der erste Mai auch in Spanien offizieller Feiertag ist und Einheimische so wie Touristen aus dem nicht weiten Frankreich und sogar aus dem weit entfernten Deutschland in die Sierra de Guara zieht, um Natur, frische Luft oder Adrenalin und Dopamin durch sportliche Aktivitäten zu genießen, waren die gestrigen mehr als hundert Kilometer über schmale, kurvige Gebirgssträßchen ein recht anstrengendes Vergnügen. Während wir meist moderat mit weniger als 30 km/h unterwegs waren, war unser Gegenverkehr in der Regel viel flotter unterwegs, um dann ~ uuups!, da kommt ja ein Bus ~ verschreckt an den rechten Straßenrand zu bremsen, das Adrenalin zu verdauen und uns das Durchwursteln zu überlassen . . . naja, da kam jedenfalls nie Langeweile auf 😉
Die Sierra de Guara, nicht weit nördlich von Zaragoza, bietet eine Landschaft voll von eindrucksvollen Felswänden (zum Beispiel diese hier mit der horizontalen Schichtung ~ wieder mal durch Klick zu vergrößern!) und Canyons, die Sträßchen führen teilweise nur hinein und enden in einer Sackgasse . . .
entweder einfach so mitten im Gebirge, oder auch in einer touristisch gut ausgebauten Ortschaft wie Rodellar, an dem sich an diesem ersten Mai mit dem so schön zu verlängenden Wochenende die halbe Welt trifft ~ zumindest der Kletterer.
Wem also der Spaziergang durch das schöne Bergdörfchen nicht genug Abenteuer ist, der erforscht zu Fuß den dahinter liegenden Canyon, die nicht so abenteuerlustigen Menschen machen es sich auf auf der Terrasse einer der Bars bei Kaffee oder Bierchen gemütlich. Da die Rückfahrt über das aufregende Sträßchen bedacht werden muß kein Bierchen, lieber Entdeckungstour in den Canyon 😉
Daß dieser Canyon bei den Kletterern beliebt ist, wundert bei diesen Variationen von überhängenden Felswänden, Felsnadeln und Toren überhaupt nicht, und so kleben, wohin man auch blickt, mit Schnürchen gesicherte Menschlein in den gigantischen Wänden . . .
Ein Plätschern unweit des Pfades führte mich zu einer französischen Gruppe von Kletterern, die sich ein besonders reizvolles Plätzchen ausgesucht hatte, das bei Fehlern ein erfrischendes Bad garantierte . . . wenn da nicht die Sicherung gewesen wäre 😉
Die über dem Spektakel kreisenden Geier hatten offensichtlich keine Ahnung davon, daß Mensch sich mit modernem Material gegen Herunter- und Zu-Tode-fallen absichert, die erhoffte ausgiebige Mahlzeit blieb aus 😉
Unsereiner war jedenfalls nach der gemeisterten Ausfahrt aus dem Naturpark (übernachten strengstens verboten!) auch ohne Kletterei so richtig herzhaft müde. Die Energie reichte gerade noch dazu aus, eine Portion grünen Spargel mit den üblichen Verdächtigen durch die Pfanne zu jagen, zu verspeisen und sich dann hinten flach auf den Rücken zu legen ~ und aus die Maus!