Um die alte Tradition der Sonnenaufgangsbilder wieder aufleben zu lassen 😉
Geht doch! ;)
Ich weiß schon, wieso es mich immer wieder zum Meer zieht! Weite Sicht, rundrum blau, Sonne, T-Shirtwetter . . . und Bilder, die in ihrer Klarheit beeindrucken können . . .
Wellenreiten geht auch am Mediterranum, man hilft mit einem langen Paddel nach, um die Welle zu erwischen ~ es handelt sich bei den Menschen nicht um die Erwählten, die auf dem Wasser wandeln können . . .
Im Januar war ich auf der anderen Seite des Kanals zum Hafen von Gruissan, aber auch aus dieser Perspektive, und bei nicht so starkem Wind entstehen eindrucksvolle Bilder ~ die Gischt liegt wie ein Schleier über dem Strand und leuchtet gegen das Licht der untergehenden Sonne, im Hintergrund die Pyrenäen . . .
. . . bis in der blauen Stunde die Wolken am Himmel die Frage aufwerfen ~ wie wohl das Wetter morgen wird? Que sera, sera!
Morgenhimmel ~ Gruissan Plage
La Cité de Carcassonne
Die Cité de Carcassonne ist Augenschmaus für alle Fans des Mittelalters, eine gut erhaltene bzw schon im 19. Jahrhundert restaurierte Festungsstadt mit einer drei Kilometer langen doppelten Mauer und insgesamt 52 Türmen. Zu dieser von Touristen nicht so heimgesuchten Saison kann man ohne Platzangst durch die Gassen schweifen und die mittelalerliche Atmosphäre genießen. Die meisten Andenkenläden mit all dem Schnickschnack, den die Touristen anscheinend weltweit brauchen, haben geschlossen, genauso die Restaurants. Besuchen kann man allerdings ein Geisterhaus (die verstehen keinen Spaß, für Herzkranke nicht zu empfehlen! ~ empfiehlt das Prospekt 😉 ) und ein Museum der Inquisition mit wohl nachgebauten Folterinstrumenten, wenn die Geister einen schon nicht das Gruseln beigebracht haben . . .
Die ‚heilige‘ Inquisition ist übrigens sozusagen für Carcassonne erfunden worden, um die Bewegung der Katharer zu bekämpfen, die sich schon im 12. Jahrhundert ertreistete, ihre Gottesdienste in der Landessprache abzuhalten, dem Oc, anstatt auf Latein, wie es der Papst gerne gehabt hätte. Das konnte natürlich so nicht hingenommen werden, die Katharer wurden mit dem Schwert vom rechten Glauben überzeugt, was sie leider nicht überlebt haben. Die Inquisition existiert, umbenannt, heute noch, heißt jetzt Sacra congregatio Romanae et universalis Inquisitionis seu Sancti Officii oder kurz Sanctum Officium, dessen Leiter bis zu seiner Wahl 2005 der ‚wir sind Papst‘ Ratzinger war. Heutzutage beschäftigt sie sich dem Hörensagen nach nicht mehr mit der Verbrennung von Hexen und sonstigen Andersgläubigen, sondern rollt Mühlsteine vor (anderer Leute) Schlafzimmertüren und macht heimlich Löcher in Präservative 😉 Außerdem wird darüber sinniert, ob mit der Hostie in der katholischen Liturgie wirklich und wahrhaftig oder nur bildlich der Leib Christi verspeist wird ~ eine wichtige Frage, die die Ökumene mit der evangelischen Kirche verhindert. Egal wie, die Evangolen haben selbstverfreilich unrecht! Damit das klar ist!
Die Katharer und selbstverstänlich auch die Templer sind in der Cité überall präsent, zumindest in den Souvenierläden und den Restaurantnamen. Aber, Ironie beiseite, die Bewegung der Katharer und wie die alleinseeligmachende Kirche 200 Jahre vor Luther auf die Bewegung reagiert hat, ist ein interessantes und nachlesenswertes Kapitel der europäischen Geschichte. Als Einstieg zu empfehlen vielleicht katharer.de
Aber es gibt auch angenehmere, will heißen schmackhafte Dinge zu sehen und zu probieren in der Cité: Berge von Schokolade!
Meine Begeisterung wurde später etwas gedämpft, als ich herausgefunden habe, daß es sich bei dem Laden nicht um einen mittelalterlichen Handwerksbetrieb handelt ;( , sondern um eine Francise-Filiale des in Frankreich beheimateten Real-Chocolat Labels. Aber trotzdem ~ mmmmmhhh!
Wem diese Sünde nicht schlimm genug ist, der muß ein wenig durch die Gitterstäbe der Lädelchen spicken! Der Leib freut sich ja nicht nur über Schokolade . . . Teufel auch, aber der Papst läßt sich sooo auch nur virtuell ärgern . . .
Am Schluß landen dann alle Sünder, egal ob Schokolade oder kalorienarmer Genuß, auf dem Friedhof vor den Mauern der Stadt. Sogar der Papst, aber der in Rom im Dom ~ zum Glück!
Leben wie Blogger in Frankreich . . .
Gaaanz langsam arbeite ich mich am Canal du Midi entlang in Richtung Mittelmeer. Die Temperaturen sind hier nicht ganz so schrecklich wie in der Heimat, aber nach Auskunft der Einheimischen ist der Winter dieses Jahr zwei Monate früher gekommen als normal. Will heißen, heute Nacht fast zwei Grad unter Null ~ im Bus. Wie kalt das draußen war, will ich lieber gar nicht wissen ;( Heut morgen hat dann die Sonne schon bis zehn Uhr gebraucht, um sich durch den Nebel zu kämpfen und den blauen Himmel freizuputzen . . .
Auch so ist das zur Zeit nicht besonders kuschelig. Es pfeift ein eisiger Wind über das flache Land, das ‚Real Feel‘, wie meine Kommunikationsmaschine das nennt, was sich bei eurem Wetterbericht ‚gefühlte Temperatur‘ schimpft, liegt immer noch unter Null. Trotzdem möchte ich nachher wieder ein wenig am Kanal entlangradeln, der zwischendrin auch mal nur Schlamm enthielt und keinen Tropfen Wasser. Jetzt ist er wieder gut gefüllt und einfach schön . . .
Vorerst aber werd ich erstmal frühstücken, einen grünen Tee trinken (die Kanne Expresso gibts nur direkt nach dem Aufwachen) und dazu ein feines Körnerbrot aus dem Subbermaakt mit Mus aus Auberginen, Tomaten und Basilikum, schwarzen Oliven und/oder Krabben . . . mach ich euch neidisch? Das ist Absicht! 😉 Dafür verschweige ich euch normalerweise die etwas weniger komfortablen Qualitäten dieses Lebens, die damit zusammenhängen, daß Wasser oder Strom bei mir nicht einfach so aus der Leitung kommen oder wieder in einem Rohr verschwinden, aus den Augen, aus dem Sinn . . . also grämt euch nicht zu sehr!
USOs ~ Unidentified Shining Objects
Lebenslust am Canal du Midi
Morgenstimmung am Canal
Canal du Midi
Wird’s euch langweilig, weil ich zu selten was in den Blog schreibe? Nun, heut wird euch geholfen . . . 😉
Zur Zeit genieße ich kleine Radtouren entlang des Canal du Midi, der sich in sanften Kurven durch die Landschaft windet. Nebendran eine Platanenallee mit einem geteerten Radweg, auf dem man sehr schön nach Toulouse hinein oder in die Landschaft hinausfahren kann . . . wenns ein bischen wärmer wäre und nicht immer wieder mal regnen würde, ja dann wäre das Paradies ausgebrochen! Aber man kann halt nicht alles haben ;}
Jedenfalls hab ich heut auf einer etwas ausführlichern Tour hier mitten zwischen Atlantik und Mediterranum eine ‚alte‘ Galeone entdeckt, die direkt aus ‚Hundert Jahre Einsamkeit‘ oder ‚Aguirre, der Zorn Gottes‘ entsprungen sein könnte . . .
Bei genauerem Hinsehen hat sich das allerdings als Installation eines Restaurationsbetriebes entpuppt, Mas i Mas, ouvert tous le jours . . .
. . . was aber wohl auch schon ein paar Jährchen her sein muß. Das Hauptgebäude verrammelt, aber noch am ehesten benutzbar, genauso die Freiterasse. Der Swimmingpool halb abgedeckt und voll Wasserpflanzen, das Schiff selbst hab ich mich nicht zu betreten getraut, der Steg dahin war etwas zu sehr vermodert . . . 😉