Languedoc ~ mitten im Nirgendwo . . .

Und sonst? Den Tarn weiter flußabwärts gefahren, bis zu einer Kreuzung mit Brückchen über demselben. Mal so sagen: Wenn auf einem Schild eine Begrenzung der Länge für LKW von maximal zehn Meter angezeigt ist, heißt das NICHT, daß das die kleinere, schmalere Straße ist. Auf der anderen Straße hab ich den Bus wieder den Hang hinauf gekurbelt bis zum kleinen Örtchen Montjaux, und ab da wurds dann eng . . . um eine Häuserschikane und zwei Haarnadelkurven im Ort, bei denen ich sogar die Spiegel einklappen und zentimeterweise den Bus durchquetschen mußte . . . eine romanische Kirche gibts da, prima . . . schöner Ausblick ins Tal des Tarn . . . und die Straße nach dem Ort, zwar asphaltiert, aber gerade so breit wie der Radstand und links und rechts eine schmale Hand ;-} . . . zum Glück wenig später wenigstens einen Platz gefunden, wo der Bus nicht auf der Straße steht sondern daneben . . . aber ein Spaziergang hat gezeigt, daß der nächste Ort nicht weit und größer ist, es gibt sogar ein oder zwei modernere Häuser, es besteht also Hoffnung, daß es morgen mit der Weiterfahrt leichter wird . . . ;-}

Millau

Enge Gäßchen in der mittelalterlichen Altstadt . . .
Enge Gäßchen in der mittelalterlichen Altstadt . . .

Was gibts in Millau?
Enge Gäßchen in der mittelalterlichen Altstadt ~ das Haus mit dem Torbogen steht übrigens zum Verkauf ;-} ~ eine alte Mühle über dem Tarn ~ Schweine (in der Auslage einer Charcuterie) ~ exotische Schönheiten im Stil von Gaugin in einer Buchhandlung ~ und die von Arno im Kommentar erwähnte Autobahnbrücke, das Viadukt von Millau, die längste Schrägseilbrücke der Welt mit 2460 m und einer Höhe des höchsten Pfeilers von 343 m. Die Fahrbahn liegt 270 m über dem Tarn ~ ich bin lieber unten durchgefahren . . . von den sieben Pfeilern hab ich leider immer nur sechs ins Bild bekommen, aber das ist wohl genauso naja wie die 400 Millionen €uroz Baukosten ~ geplant waren 350 Millionen . . .

Dafür sieht man auf den Bildern der Brücke sehr schön das momentane Wetter ~ auch naja ;-[

. . . eine alte Mühle über dem Tarn . . .
. . . eine alte Mühle über dem Tarn . . .
. . . Schweine . . .
. . . Schweine . . .
. . . Schönheiten . . .
. . . Schönheiten . . .
. . . und die Kunst der Architektur . . .
. . . und die Kunst der Architektur . . .
. . . das Viadukt von Millau!
. . . das Viadukt von Millau!

Gorges du Tarn . . .

Einfahrt in die Gorges du Tarn - noch schön harmlos ;.}
Einfahrt in die Gorges du Tarn - noch schön harmlos ;.}

Mit Verspätung fahre ich in die Gorges du Tarn ein, die eigentlich vorgesehene Strecke von oben aus der ‚Regenzeit‘ war für schwerere Gewichtsklassen gesperrt. Wie das allerdings in diesem gesperrten Bereich aussehen mag, will ich mir lieber nicht vorstellen, wenn ich das mit dem ‚offenen‘ Bereich anschaue . . .

. . . Gorges du Tarn ~ der 'offene' Bereich der Straße . . .
. . . Gorges du Tarn ~ der 'offene' Bereich der Straße . . .

In den Felsen gehauene rohe Tunnel, überhängende Felsen alle paar Meter, die Fahrbahn selbst oft nur so breit wie zwei PKW benötigen, um aneinander vorbeizukommen . . . erinnert mich stark an die ‚Nationalstraße‘ in Nordspanien, an die die lange Schriefe im Busdach auf der rechten Seite als Andenken übriggeblieben ist . . . mit einem normalen Wohnmobil wäre damals die Kabine als Konfetti hinter mir auf der Fahrbahn geblieben . . . also Vorsicht, hab acht, eine Wiederholung wünsche ich mir bestimmt nicht!

Die Straße windet sich in relativer Nähe zum Schluchtboden an der Felswand entlang, man ist mitten drin in dieser eindrucksvollen Felslandschaft, die ich gar nicht so recht genießen und schon gar nicht photographieren kann, weil die Straße alle Aufmerksamkeit fordert . . .

Gorges du Tarn ~ mangels Haltemöglichkeit nicht der spektakulärste Blick . . .
Gorges du Tarn ~ mangels Haltemöglichkeit nicht der spektakulärste Blick . . .

Was muß das für ein Fluß gewesen sein, der solche Kerben in die Landschaft gerissen hat! Was damals, als die Gletscher der Eiszeit abgeschmolzen sind, an Urgewalten des Wassers diese Landschaft geformt hat, kann sich heute kein Mensch vorstellen. Ein Tzunami ist dagegen grad mal gegen die Wand gepinkelt!

. . . auch oben eindrucksvolle Felslandschaft . . .
. . . auch oben eindrucksvolle Felslandschaft . . .
. . . auch oben eindrucksvolle Felslandschaft . . .
. . . auch oben eindrucksvolle Felslandschaft . . .

Die Straße wird jetzt außerhalb der Saison ~ ‚zu Ihrer Sicherheit‘ ~ verbessert, zum Teil neu geteert und an der einen oder anderen Stelle ein wenig vom Felsen abgeschabt. Was ich davon halten soll, weiß ich nicht, da steht wie oft der praktische Nutzen gegen den romantischen Konservatismus ;-}. Zu diesem Zweck ist auch die Strecke zwischendrin von 8 Uhr bis 17:30 Uhr gesperrt, also nur in der Dunkelheit befahrbar ~ ich verzichte dankend und muß mich einige hundert Höhenmeter zum Teil im zweiten Gang (den ich normalerweise zum Anfahren benutze) die Wand der Gorge hinaufwinden . . .

Oben auf der Hochebene finde ich dann einen Platz für die Nacht, weit weg von jeder menschlichen Besiedlung und damit auch von der nächtlichen Lichtverschmutzung . . . Mond und Sterne in rauhen Massen!

Und am nächsten Morgen Sonnenaufgang durch eine Nebelschicht, die sich rasch auflöst, danach Wärme für den Bus und die Lebensgeister . . .

Sonnenaufgang durch Nebel
Sonnenaufgang durch Nebel

Am nächsten Morgen gehts dann nach einem riesigen Umweg um die gesperrte Stelle wieder steil hinunter in die Gorges und dann den Fluß entlang. Vorbei an dem kleinen, garantiert autofreien Örtchen Hauterives, der nur über eine Drahtseilbahn mit den Notwendigkeiten des Lebens versorgt werden kann . . . und wer mag, es gibt da sogar ein Haus zu kaufen, wenn auch die Telefonnummer schlecht zu entziffern ist ;-}

Hauterives, autofrei
Hauterives, autofrei
Hauterives ~ Seilbahn über den Tarn
Hauterives ~ Seilbahn über den Tarn
Haus zu verkaufen!
Haus zu verkaufen!

Bloggerpflichten . . .

Nun wirds aber Zeit wieder mal einen Beitrag in diesen Blog zu setzen ;-} Wobei, das kann schon mal passieren, daß eine Weile nichts Neues kommt. Zu viel zu tun mit Fahren, Funkloch, oder wie gestern malade Denkbeule wegen Wetterumschwung (heute morgen keine Sonne ;-[), oder Lust einfach nur zu schauen und zu fühlen, oder schlicht keine Lust, die drei Stunden am Rechner zu verbringen, die ein etwas reicher bebilderter Artikel mit dem herausquetschen von Text in Anspruch nimmt . . . seid mir also nicht böse, wenn es mal ein paar Tage Ruhepause gibt . . .