Skulptur ~ Hüttenwerke Krupp Mannesmann am Rhein bei Duisburg
Auf geht’s! Ich bin schon wieder mehrere Tage im Rückstand 🙁 Und auch im Lauf des Jahres viel zu spät dran, denn es herbstelt, die Sonne macht sich rar und versteckt sich immer wieder hinter Wolken, aus denen es viel zu oft auch noch regnet . . .
Das Ziel dieser Reise ist das Ruhrgebiet, was man so den Ruhrpott nennt, die Gegend zwischen den Flüssen Rhein und Ruhr. Alte Industrie photographieren, als bekennender Romantiker am liebsten in verfallendem Zustand, wo das Menschgemachte vergeht und die Natur es sich wieder erobert. Vorerst aber vor allem die noch funktionierenden und arbeitenden Hüttenwerke Krupp Mannesmann bei Duisburg, die Natur kommt trotzdem nicht zu kurz.
Ich kann mich noch gut an eine Reise in den späten siebziger Jahren erinnern, wir besuchten einen ehemaligen Schulkameraden, der in seine Heimatstadt Bochum zurückgekehrt war, um Astronomie zu studieren. Die Luft war schwefelgelb, roch und schmeckte nach verbrannter Kohle, das Atmen war fast unmöglich. Eine Inversionswetterlage, Smog, so was von dick! Puhhh!
Kontrast ~ Naturschutzgebiet, im Hintergrund dezent die Schlote . . .
Seit damals hat sich viel getan! Die Luft ist um Potenzen besser, was zum einen an strengeren Umweltvorschriften liegt, aber auch daran, daß fast die ganze Eisen- und Stahlindustrie nach China verkauft und verlagert worden ist. Man hat daraus gelernt, und vielleicht liegt es auch an diesen alten Erfahrungen, daß so gut wie jedes Gebiet, das nicht gerade Industrie, Siedlung oder Landwirtschaft ist, explizit als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, wo ein alter Herr Magirus natürlich nichts zu suchen hat 🙂
Grün, Wiese und Mischwald
So erobere ich die Rheinaue Friemersheim zu Fuß in einem gemütlichen Spaziergang. Zwischen dem Grün des Auwalds blitzen immer wieder die Schlote der Industrie sowohl links als auch rechts des Rheines hervor, aber die Aue ist gemischt mit Laubbäumen und Büschen die Heimat von vielen verschiedenen Tieren geworden, wenn man (und wieso sollte man nicht?) den Schautafeln glaubt.
Grün mit Schlotenfast schon ausgetrocknet ~ die RoosRoos ~ Wrack eines BootesWrack eines Bootesein Tunnel in grünhat viele Blätter schon verloren ~ aber lebt!
Alle Bilder bis jetzt sind während zwei kleinen Rund-Spaziergängen im selben Gebiet entstanden ~ hier liegt schließlich alles nahe beieinander. Aber jetzt machen wir einen Sprung auf die rechte Rheinseite und schauen auf die linke, Rheinhausener Seite zurück.
Duisburg RheinhausenDuisburg Rheinhausen ~ Schlote und idyllische Häuschen
Auch heimelige Siedlungen und die Schlote der Industrie liegen hautnah beieinander, und in einem dieser Häuschen mit Blick auf den Rhein zu wohnen, wird wohl keine Strafe sein 😉
* rechts der Rhein, links die Ruhr *
Und jetzt, TATATATAAAHHH!!! stehen wir an der Mündung der Ruhr in den Rhein, die dem Ruhrpott ihren Namen gegeben hat. Links die Ruhr, rechts der Rhein. Ab jetzt geht es nach Plan ~ und wann hat der Gutmann schon mal einen Plan? 🙂 ~ die Ruhr hinauf. Was werden wir entdecken? Schaumermal, dann sehmrescho, gelle?!
die andere Seite ~ das Schiff biegt rheinaufwärts fahrend in die Ruhr
Nun habe ich sie also besucht, die mit 1,1 Millionen viertgrößte Stadt Deutschlands, am Rhein gelegen und die ersten zwei Tage recht regnerisch und grau, weswegen die ersten beiden Bilder auch sinnigerweise gleich in Schwarz und Weiß mit den Zwischentönen grau ausgearbeitet sind. Viel mehr Farben gab es auch nicht, da ging nichts verloren 😉
Köln am Rhein ~ mit Südbrücke
Wie wir ja alle wissen 🙂 * ist die Stadt über zweitausend Jahre alt und eine römische Gründung. Der uns allen bekannte römische Feldherr und spätere Kaiser Gaius Julius Caesar hatte den auf der linken Rheinseite beheimateten Stammesverband der Eburonen bei einem Rachefeldzug gründlich ausgerottet. Die Eburonen, die vorher sogar mit Caesar gegen die Belger gekämpft hatten, griffen nach einer bedrohlich schlechten Ernte das Winterlager von 15 Kohorten der römischen Armee an, lockten die Legionäre aus dem Lager und machten sie nach und nach nieder. Rund zehntausend Legionäre fielen. Wilde Zeiten! Nur hat der Sieg den Eburonen nicht gut getan, wie gesagt, Caesar löschte die Eburonen aus. Das wiederum setzte den römischen Feldherren und Statthalter Marcus Vipsanius Agrippa in die Lage, den Stamm der wohl folgsameren Ubier von der rechten Rheinseite auf die linke umzusiedeln, wo sie die Siedlung Oppidum (eine befestigte Siedlung) Ubiorum gründeten, und damit das spätere Köln. Aber den Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium, von dem der heutige Name Köln stammt, bekam die inzwischen gewachsene Stadt erst später. Agrippina die Jüngere, Tochter des Germanicus, Gattin des Kaisers Claudius und Mutter von Nero, die im Jahre 15 n. Chr. im Oppidum Ubiorum geboren worden war, erreichte es, dass Claudius im Jahre 50 n. Chr. ihre Geburtsstadt zur Colonia Claudia Ara Agrippinensium („Stadt römischen Rechts am Ort eines dem Kaiser geweihten Altars, unter Claudius gegründet auf Initiative Agrippinas“) erhob. Aber das wissen wir ja schon alle, auch daß die Bürger von Colonia damit rechtlich den Römern gleichgestellt wurden, volles Bürgerrecht bekamen. Und deshalb beende ich hiermit den Ausflug in die antike Geschichte von Köln, denn wieso sollte ich euch weiter mit Dingen langweilen, die ihr schon wisst? 😉 (und wer es nicht weiß, kann es nochmal hier und hier auf Wikipedia nachlesen) . . .
Köln, Hohenzollernbrücke mit Kaiser Willhelm I ~ im Hintergrund der Dom
Und dann ging die Sonne auf, wie man auf dem obigen Bild sehen kann. Grund genug, mich auf das Fahrrad zu schwingen und von unserem Standplatz am Rhein bei einer eingemeindeten Vorstadt auf dem gut ausgebauten Radweg entlang des Stromes bis in die Innenstadt zu rollen, vorbei an pfiffig im ehemaligen Hafen von Köln gebauten Wohnblöcken bis zur Hohenzollernbrücke, die mit dem Dom eine Ost-West-Achse teilt. Das Duo Hohenzollernbrücke und Dom wäre schon wieder einen wie-wir-ja-alle-wissen historischen Ausflug wert, aber ich verschiebe den eben mal ein paar Bilder nach hinten, denn wie wir tatsächlich alle auf dem übernächsten Bild sehen können . . .
noch’n Kaiser ~ Willhelm II mit Reichsadler aufm Kopf ~ und gut is!!!Köln, Hohenzollernbrücke, voll von sogenannten Liebesschlössern
. . . ist das Geländer der Brücke über die ganze Länge von 409,19 Metern mit sogenannten Liebesschlössern behangen. Hier gilt inzwischen der Spruch Gorbatschows ~ wer zu spät kommt, den bestraft das Leben ~ denn inzwischen kann wohl kein Liebespaar mehr einen Platz für sein Schloß finden, sie hängen dicht an dicht und klettern sogar schon das eine oder andere Kabel hoch. 2016 wurde der Bestand von Schlössern auf 500tausend geschätzt, wieviel das jetzt sind? ~ ich weiß das nicht. Nur daß mir die Assoziation von Liebe und Schloß sehr fremd und unverständlich ist, sollte doch die Liebe etwas mit der täglich erneuerten freiwilligen Entscheidung für einen Menschen zu tun haben und nicht durch ein Schloß erzwungen werden müssen. Aber so sind die Menschen halt, anscheinend 🙁
Köln ist eine Millionenstadt, also vieleviele Menschen. Und die einskommaeins Millionen werden noch verstärkt durch Heerschahren von Touristen wie mir selbst, die die Sehenswürdigkeiten mit ihren Kameras, inzwischen meist denen in ihren Handys, ablichten wollen. Wir sind viele, und wir kämpfen alle um die beste Perspektive, um das beste Bild. Nicht nur einmal ist es deshalb an diesem Tag dazu gekommen, daß mir die eine oder andere holde Dame mit dem Handy ins Bild gesprungen ist. Sei’s drum, so lange es auch zu meiner eigenen Freude beiträgt 😉
ins Bild gesprungen ~ auch recht 🙂von der Hohenzollernbrücke zum Dom
Aber weiter, wir gehen die Hohenzollernbrücke entlang in Richtung Dom, und hier beginnt schon wieder ein wie-wir-ja-alle-wissen geschichtlicher Ausflug. Ich mach das ganz kurz, die Fülle der Erkenntnisse aus den unten nochmal gesammelten Links zu Wikipedia-Artikeln lassen sich in einem lesbaren Blog-Beitrag einfach nicht unterbringen, wie ich nach aufwändigen leidvollen Erfahrungen zugeben muß 🙁 Wer aber mag, kann sich durch die Links durchwühlen und kommt um Einiges schlauer wieder heraus 🙂
Hohenzollernbrücke nach Sprengung durch die Wehrmacht 1945 ~ Bundesarchiv
Im zweiten Weltkrieg war die Hohenzollernbrücke die letzte intakte Brücke über den Rhein bei Köln, bis am 6. März 1945 deutsche Pioniere (es war also kein Bombenangriff, wie es der Dateititel des Bundesarchivs unterstellt) die Brücke sprengten, um die Amerikaner aufzuhalten, die aber nur wenige Tage später bei Remagen über den Rhein setzten. Die uferseitigen Bögen der alten Brücke wurden nur leicht beschädigt und konnten wiederverwendtet werden. Auch der Hauptbahnhof wurde durch Luftangriffe schwer beschädigt, von denen Köln insgesamt 262 erlebte, den ersten am 12. Mai 1940 durch britische Bomber, schon zwei Tage nach dem Beginn des Westfeldzugs.
Köln Hauptbahnhof ~ Dach aus Eisen und GlasDom zu Köln, von der östlichen Rückseite aus gesehen
Jetzt kommen wir endlich zum Wahrzeichen Kölns, dem Dom! Wir schleichen uns sozusagen von hinten an, schon da sieht er eindrucksvoll genug aus mit seinen vielen türmchenbewehrten Stützbögen, rechts herum vorbei, dann stehen wir vor den beiden Türmen der östlichen Fassade, wo wir den Kopf ganz nach hinten in den Nacken legen müssen, um die filigran durchbrochenen Turmspitzen sehen zu können, die über 157 Meter hochragen. Und wenn wir den Kopf wieder heruntersinken lassen, erschlagen uns die ganzen Details der Steinmetzarbeiten! Was für ein phantastischer Bau!
Dom zu Köln, von Westen, Vorderseite ~ Kopf in den Nacken . . .Dom zu Köln, Vorderseite, Kopf gerade . . .
In vier Etappen von 1248 bis 1528, fast 300 Jahre wurde am Dom gebaut, um ihn dann als Fragment erst einmal für die nächsten fast 300 Jahre stehen zu lassen. Es gab den Chor mit dem Altarraum, das Langhaus mit den zwei Seitenschiffen, und den Stumpf des südwestlichen Turms mit einem 25 Meter hohen Kran darauf, als Symbol für das Scheitern des Projekts. Innen war der Bau durch Mauern unterteilt, zum Teil mit Notdächern gedeckt. In Köln wurde gewitzelt: »Wenn der Dom fertig ist, geht die Welt unter.
Dom zu Köln, Vorderseite, Kopf gerade . . .
In mancher Hinsicht ist die Baupause aber vielleicht sogar als Glücksfall zu sehen. Denn nachdem Goethe sich 1770 für das Straßburger Münster begeisterte und einen romantischen neugotischen Architekturhype lostrat, der in den zwanziger Jahren des 19ten Jahrhunderts zur Wiederaufnahme des Baus führte, war sozusagen Barock, Rennaisance und Romantik übersprungen und der Weiterbau ging stilrein im (neu-)gotischen Stil weiter, wenn auch mit den damals modernsten Mitteln inklusive Eisen und dampfgetriebenem Werkzeug.
Dom zu Köln, Kopf nach oben, rechtes Portal
Die Kosten waren gewaltig: zwischen 1823 und 1880 flossen insgesamt 6,6 Millionen Taler in den Bau, nach heutiger Währung um eine Milliarde €uronen! Weil das Geld langsamer floß als gewünscht, richtete man 1864 erfolgreich eine Domlotterie ein, und die Taler flossen erheblich schneller und ergiebiger. So konnte der Dombaumeister in der Domhütte 500 Steinmetze beschäftigen und die Türme bis 1880 fertigstellen 🙂 Na, wie wär’s, ihr Herren Finanzminister in Bund und Lämdern? Noch eine Möglichkeit, denen, die zu wenig haben, mit der Hoffnung auf Reichtum das Geld aus der Tasche zu ziehen. Achso, haben wir ja schon: Toto und Lotto, Glücksspirale . . .
Dom zu Köln ~ innen ~ Raum!Dom zu Köln ~ innen ~ Raum!Dom zu Köln ~ schräg von vorn
Und jetzt noch die kurze Bemerkung, was die Hohenzollern, vor allem Preußens König Friedrich Wilhelm IV und unser Kaiser Willhelm I mit dem Dom zu tun haben. Für beide war die Fertigstellung des Doms ein repräsentatives Zeichen, Friedrich Wilhelm IV beteiligte sich mit 10tausend Talern pro Jahr plus einem einmaligen Zuschuß von 100tausend Talern für den Nordturm an den Baukosten, und bei der Eröffnung nutzte der erste deutsche Kaiser Willhelm I den Dom als Demonstration für die Größe und Einheit seines neuen Kaiserreichs.
So sah der Dom noch 1820 aus, Stahlstich von Henry Winkles nach einer Zeichnung von Theodor VerhasDom zu Köln ~ Wasserspiele mit LöwenDom zu Köln ~ Wasserspiele mit LöwenDom zu Köln ~ Detail, kunstvoll mit Nieten beschlagene TüreDom zu Köln, Lageplan in BronzeLuftbild Dom zu Köln ~ Dank an Google MapsAchse Kölner Dom ~ Hohenzollernbrücke ~ Quelle Wikipedia
Aber genug der anstrengenden Geschichte, die ihr ja eh alle schon aus dem effeff . . . und auf zu einem Bummel durch die City von Köln, Eis essen oder ein Crêpe ~ aber obacht!, nicht fallen lassen!
ein Eis essen in Köln ~ und das Problem mit der Größe 🙂oder ein Crêpe essen, eeecht französisch, aus Ente (frz Canard)Seifenblasen am Rheinuferauf dem Rückweg mit dem Fahrrad am Rhein ~ Südbrücke und Verladekran ~ Farben gepimptauf dem Rückweg mit dem Fahrrad am Rhein ~ Südbrücke und Verladekran ~ B&W
* eine Randnotiz: Hiermit einen Gruß an Uli, der schon vor Jahrzehnten viele Geschichten erzählen konnte, die alle mit dem Satz „Wie wir ja alle wissen . . . “ anfingen und die alle von Dingen handelten, von denen die Anwesenden aber auch gar keine Ahnung hatten 🙂
Nur ein kleines Guzzele zwischendurch, wie der Badener so sagt, für diejenigen, die immer noch auf einen neuen Artikel warten. Aber der Bericht aus Köln steckt mit 28 eigenen und drei fremden Bildern noch in der Pipeline, der Text ist ebenfalls ziemlich ausführlich und noch nicht ganz fertig 🙁
Ist halt doch jede Menge Arbeit und verlangt Zeit . . . dafür also zwischendurch ein Schnappschuß vom alten Herrn Magirus mit Regenbogen. Und Muscheln am Strand des Rheins. Mehr folgt bald, versprochen!!!
Muscheln am Rhein
* für Nichtbadener: Guzzele = Süßkram, hauptsächlich aus Zucker, der Franzose nennt das Bonbon 🙂
Wie die Süddeutsche in zwei Artikeln beschreibt, hat die Bundesregierung alle Zahlen zu den CO²-Minderungszielen aus ihrem Entwurf für das Klimaschutzprogramm gestrichen, womit die jährliche Revision der Klimaschutzziele wohl gestorben sein dürfte. Wie sie in einem anderen Artikel schreibt, muß die Deutsche Bahn erst einmal 900 neue Mitarbeiter einstellen, um ihre Planungsabteilung darauf vorzubereiten, wie man die angekündigten zusätzlichen Milliarden vom Bund sinnvoll verwenden könnte. Da klemmt es also schon an den Voraussetzungen, um das Geld überhaupt abrufen zu können.
Somit haben sich die einzigen zwei positiven Punkte des Klimaschutzprogramms, die ich in meinem Artikel aufgeführt hatte, aus dem Bereich der Realität in das Reich des Märchens verabschiedet. So richtig wundern tu ich mich ja nicht darüber, denn wie heißt es so schön? Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen. Und wenn es am Wollen hapert, bleibt das Können auf der Strecke! Wer sich von den Lobbyisten der Wirtschaft seine Agenda diktieren läßt, dem kann man das Wollen nicht ernsthaft abnehmen, und so sind dann auch die Ergebnisse!
Das mußte sein! Da letzten Freitag die jungen Streiter für den Klimaschutz, FridaysForFuture, auch uns ältere Semester weltweit zu den Demos eingeladen hatten, hab ich mich per Zug von Andernach nach Koblenz aufgemacht, um an der da angekündigten großen Demo teilzunehmen. Und mit mir zum Glück auch noch viele andere, sodaß der große Platz vor dem Bahnhof zur symbolisch angekündigten Zeit fünf vor zwölf gut gefüllt war.
FridaysForFuture ~ 20.September in Koblenz
Meine letzten Erfahrungen auf Demos liegen jetzt auch schon mehr als anderthalb Jahrzehnte zurück, insofern war das durchaus auch ein emotionales Erlebnis. Aber ich konnte feststellen, daß sich so arg viel nicht verändert hat. Man skandierte die selben Parolen ~ Leute laßt das Glotzen sein, reiht euch in die Demo ein! ~ und gewisse Menschen hatten die selben Probleme mit dem Einreihen, die sie auch damals schon hatten. Ich rede jetzt weniger von den außenstehenden Zuschauern als von denen, die so gerne auf einen Zug aufspringen, den sie selbst nicht in Fahrt gebracht haben, die sich vordrängeln und glauben, daß man um so mehr Einfluß bekommt, je lauter man seine Parolen brüllt. Und so sehr ich der Meinung bin, daß ein Systemwechsel weg von Kapitalismus und Neoliberalismus tatsächlich eine Voraussetzung dafür ist, daß sich wirklich etwas ändert, so sehr bin ich auch davon überzeugt, daß die alte Taktik des Kaperns von Parolen, das laute Brüllen und das Vordrängeln eben gar nichts ändert und nur die alten Kämpfe perpetuiert, und dadurch auch alles weiter läuft wie gehabt. Solidarität muß man nicht nur einfordern, man muß sie auch leben! Und das geht anders! Das war eine Veranstaltung von FridaysForFuture, und an sich sollte sich der antikapitalistische Block nach den jungen Leuten einordnen. Nur war da der Egoismus wieder größer und FFF etwas bedröppelt dann ziemlich weit hinten. Weil genau dieser Egoismus des Ich!Ich!Ich! das Problem ist, das nicht nur den Klimawandel verursacht . . . Herr, laß Hirn regnen!
angeführt von Musik ~ Sambatruppe piripiri
Ansonsten alles gut! Die Demo wurde von der Sambatruppe PiriPiri rythmisch angeführt und angeheizt, die Veranstaltung war nicht nur durch die Regenbogenflagge schön bunt und vielfältig. Und vor allem auch friedlich. Greenpeace war dabei, ExtinctionRebellion, und viele individuelle Einzel- und Paarkämpfer, die mit eigenen selbstgemalten Schildern der Politik die Leviten lesen wollten. Gut so!
System Change not Climate Change
Daß die Politiker unserer Regierung entgegen ihrer Verlautbarungen immer noch nicht begriffen haben, daß die Zeit für’s NichtsTun schon lange abgelaufen ist, konnte man dann nach der Veröffentlichung des sogenannten Klima*Paket*s bewundern, das wie zu erwarten nicht mal ein Päckchen geworden ist, nicht einmal eine Warensendung, sondern nur ein Prospekt mit Ankündigungen, das nicht das Papier wert ist, auf das es gedruckt wurde. Klimazertifikate, die verschenkt werden, Preise für den Handel mit denselben, die 2021 mit € 10/t anfangen sollen, bis 2025 steigend auf € 35/t. Zur Erinnerung: Der aktuelle Börsenpreis für CO²-Zertifikate liegt bei gut 26 €uronen! In der Schweiz gibt es eine sogenannte Lenkungsabgabe auf fossile Brennstoffe (nicht Treibstoffe!) seit 2008, im Moment liegt der Preis bei 96 Franken/t, das sind in €uro 85! Und so geht es auch gleich weiter ~ um zu zeigen, wie ernst ihnen das Thema ist, fliegen 5 Regierungsmitglieder in 4 Flugzeugen in die USA zum UN-Klimagipfel, zur UN-Vollversammlung und zu einem Treffen mit dem sogenannten Verteidigungsminister, wobei schon der Flug unserer frischgebackenen Verteidigungsministerin um die 360000 €uronen aus der Staatskasse saugt . . .
Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut!!!
Die ursprünglich avisierte Ausschüttung eines CO²-Preises zurück an die Bevölkerung (wie in der Schweiz) ist klammheimlich unter den Teppich gekehrt worden. Es gibt eine Erhöhung der Pendlerpauschale um 5 €urocent, die aber schon die erste Erhöhung des Spritpreises von 6 €urocent nicht ausgleichen wird, weil die Pauschale nur für den einfachen Arbeitsweg gilt. Außerdem wird die Pendlerpauschale nur an die ausbezahlt, die lange Arbeitswege haben, eine Steuerung hin zu kürzeren Arbeitswegen, wie sie vernünftig wäre, findet also nicht statt. Kein Systemwechsel, alles bleibt im Interesse der Wirtschaft, flexibel hat nur der Arbeitnehmer zu sein! Wie wäre das, nur mal kurz angedacht, wenn der Arbeitgeber, der ja die Arbeitswege verursacht, der die Arbeitnehmer für die Produktion oder die Dienstleistung braucht, die Arbeitswege der Mitarbeiter entlohnt und die CO²-Abgabe bezahlt? Das wäre sozialverträglich und würde auf Dauer das System umweltverträglicher gestalten.
jetzt marschieren oder später schwimmen!
Es wird in der Politik viel darüber geredet, daß man die ‚kleinen Leute‘ mit den geringen Einkommen nicht überlasten dürfte, daß der Klimawandel (eigentlich die Maßnahmen dagegen!) sozialverträglich abgefedert werden müßte. Allerdings gibt es fundierte Studien, die belegen, daß die CO²-Bilanz der Bürger unabhängig vom Umweltsbewußtsein mit dem Einkommen steigt. Man konsumiert mehr, man wohnt in einer größeren Wohnung, die beheizt oder im Sommer gekühlt werden will, man fährt das größere Auto, macht die weiteren Reisen, sogar der moderne 4K-Fernseher schluckt mehr Energie. Bei einer reellen Rückerstattung einer reellen CO²-Abgabe würden also automatisch diejenigen profitieren, die wenig CO²-Emmissionen verursachen, insbesondere die Bezieher kleiner Einkommen egal welcher Art! So wie das jetzt gestrickt worden ist, gibt es nur den Effekt, daß der Staat wieder mehr Geld aus den Bürgern saugt, mit dem er Unsinn machen kann, wie zum Beispiel den sogenannten Wehretat zu erhöhen (gegen wen wehrt sich Deutschland?).
die Regenbogenflagge ~ PEACE!
Schon Ende der 90er-Jahre hatte damals die SPD unter Lafontaine die Idee, die Ökosteuer auf Treibstoffe dazu zu verwenden, Einkommen unter 1500 Mark von Sozialabgaben frei zu stellen. Aber Schröder fuhr dann lieber eine neoliberale Politik, die die unteren Schichten belastete (Hartz IV) und einen Berg von Altersarmut in der Zukunft noch verursachen wird, weil die Leut ohne Job halt auch nichts in die Rentenkasse einzahlen konnten. Man könnte durch gezielte Maßnahmen wie eine spürbare CO²-Steuer den Resourcenverbrauch minimieren, gleichzeitig Arbeit billiger machen und die kleinen Einkommen entlasten. Man könnte das Soziale wieder in die Marktwirtschaft bringen. Man könnte einen Teil des Geldes in genossenschaftlichen oder kommunalen, nicht gewinnorientierten Wohnungsbau stecken. Möglichkeiten gibt es, man muß es nur wollen!
nicht könnte, hätte, wollte ~ MACHEN!
Nur zwei Punkte gibt es, die ein wenig Hoffnung machen ~ die Bahn freut sich darüber, daß ein Teil der Mehreinnahmen für ihre Investitionen gespendet werden soll. Hoffentlich minimiert sich dann auch ihr Verbrauch von Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken, der bis jetzt noch bei 34% liegt. Außerdem müßten dann natürlich die durch die Erneuerbaren überflüssig gemachten Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, anstatt den Kohlestrom zu exportieren! Und auch der Braunkohletagebau müßte eingestellt werden! Hambi bleibt!
es gibt keinen Plan(eten) B!
Der andere Punkt ist der, daß jährlich! abgecheckt werden soll, ob die Einsparung der CO²-Emmissionen auch das geplante Soll erreicht. Nur scheint rein gar kein Plan darüber zu existieren, was denn passieren soll, wenn die Zielvorgaben NICHT erreicht werden ~ worauf ich jeden Betrag wetten würde! Es bleibt also spannend! Herr, laß Hirn regnen!!!
Ich möcht‘ ein heißes Date ~ keinen heißen Planetenauch dabei ~ der Eisbärohne Bäume keine Träumevermüllte Landschaft und Hambacher ForstGier ist das Gift ~ der Klimawandel das Fieberwie viel Zeit bleibt?
Nochmal zum Thema Zeit, die bleibt: Wenn man die Zeit für die politischen Diskussionen und Maßnahmen (gerade verpaßt!!!) mit einrechnet, wenn wir einrechnen, daß für das 1,5°-Ziel die Vorgaben nochmal angepaßt werden müssen, und zwar zum nächsten 5-Jahrestermin, wie man im oben verlinkten Artikel nachlesen kann, also in ein paar Monaten Anfang 2020, dann haben wir keine zehn Jahre mehr. Dann ist spätestens seit Veröffentlichung des sogenannten Klima*paket*s nicht 5 vor Zwölf, sondern 5 nach Zwölf!
Deutschland Autoland ~ Schluß damit!make the world Greta again!
die alte Brücke über die Mosel zwischen Bullay und Alf ~ oben Eisenbahn, darunter die Straße
Auf, Endspurt, der alte Herr Magirus düst mit 70 Stundenkilometern die Mosel hinunter bis Koblenz, und die meisten Bilder entstehen während der Fahrt, einhändig durch die Windschutzscheibe. Schnappschüsse also, aber den Verlautbarungen nach verbringe ich eh zu viel Zeit mit der Bearbeitung der Bilder, also kommt es darauf auch nicht mehr an 🙂
aus dem fahrenden Magirus ~ Mosel grün
Die Mosel, an sich schon grün, kleidet sich auf diesen letzen hundert Kilometern in einen schönen und genauso grünen Mantel aus Laubbäumen, nur das Wetter ist recht grau. Für die Brücke aus genietetem Eisen, auf der zwischen Bullay und Alf (sei gegrüßt, du witziger Alien!) oben die Eisenbahn und untern die Straße die Mosel überspannt, stoppe ich kurz auf dem Seitenstreifen ~ aber dann geht es weiter durch Dörfer und Städtchen mit seltsamen Namen. Zum Beispiel St. Aldegund ~ sollte mir im Leben tatsächlich einmal eine Aldegund begegnen? Oder Ediger-Eller, nach dem mich eine verirrte Frau aus Cochem fragte, als ich dem alten Herrn Magirus die verschmierten Scheiben geputzt habe. Den Ort hatte ich gerade vor einem Kilometer durchrollt . . .
Mosel, grünMosel, grün
Auch durch Cochem nur noch durchgerollt, trotz eindrucksvoller Reichsburg. Wobei die ursprüngliche Reichsburg, entstanden um 1100, wohl im 17. Jahrhundert zerstört wurde, aber in den Jahren von 1868 bis 1877 von einem reichen Kaufmann im Burgenromantischen Stil wieder aufgebaut worden ist. Nun, wer hat, der darf! Und er hat es freilich nicht selbst getan, dafür kauft man seine Leut! 🙂
Cochem und BurgCochem, nur Burg
Koblenz selbst, eine Stadt, in der ich mich bei jedem Besuch wohlgefühlt habe, versuchte mich diesmal nachdrücklich zu enttäuschen. Der unbefestigte Parkplatz für Busse und Wohnmobile, auf dem ich immer einige Tage verbracht hatte, und von dem man gut mit dem Fahrrad an der Mosel entlang zum Deutschen Eck und damit in die Innenstadt fahren konnte, der ist inzwischen schön gepflastert, aber gesperrt. Und das schon so lange, daß das Unkraut zwischen den Pflastersteinen wuchert. Die Sinnhaftigkeit erschließt sich mir nicht einmal, falls das Gelände jetzt Privatbesitz ist. Und nebenan wird aus dem Stabilo-Baukasten und Beton-Fertigelementen ein neues Riesengebäude gebaut . . . nun steht der alte Herr Magirus also direkt neben der nachts ruhigen, aber tagsüber belebten Straße und wir genießen den Anblick auf rangierende Tieflader.
Mosel (links) trifft Rhein (rechts) ~ das Deutsche Eck ~ altes Bild von 2014
Auch am Deutschen Eck eine Enttäuschung ~ der Platz am Eck wird gerade mit neuem Belag versehen, und da ich euch nicht ein Bild von Radladern, Containern und Zäunen bieten wollte, mußte ein altes Bild von 2014 her. In dem alten Artikel könnt ihr auch einiges über Koblenz nachlesen.
gehübschter Parkplatz ~ gesperrt zur (Un-)Krautzucht, nachts mit Beleuchtung
Aaaaber! In meiner Lieblingseisdiele gab es tatsächlich wieder ein Schokoladeneis mit Chilli 🙂 zwar nicht die ganz dunkle Schokolade, aber immerhin! Koblenz hat also doch noch etwas zu bieten!
der Gartenzwerg wirbt für die BuGa in Heilbronn ~ im Hintergrund oben die Festung Ehrenbreitstein
Ansonsten verabschiede ich mich zu einer kleinen Pause ~ es gilt den Geburtstag einer 88 Jahre jungen Dame zu feiern. Da ich die Schnapszahlengeburtstage für besonders feiernswert halte, ist das auch nicht mit einer Kaffee-und-Kuchen-Session getan, also entschuldigt mich für ein paar Tage . . .
meine Kumpels, die Krähen ~ was haben sie zu besprechen?
Meinen drei Kumpels, den Krähen an der Moselbrücke in Traben-Trarbach, ist der Blick auf die Mosel verwehrt, die haben nur den Blick auf die Fußgänger, die von der Uferpromenade die Brücke erklimmen wollen.
Blick über die Mosel
Ich selbst allerdings konnte am gestrigen sonnigen und heißen Sonntag den Blick über die Mosel auf eine Kette von Ausflugsautos und Motorrädern beobachten, die diesen als letzten schönen des Jahres angekündigten Tag zu einer Ausfahrt um die weit geschwungenen Kurven der Frau Mosel nutzten. Die Motorräder überwiegend laut (wobei der Lärm in der Schlucht der Mosel weit getragen wird), ein gut Teil der Autos ohne Dach unterwegs (wer sich kein Auto mit Dach leisten kann . . .). So einen Haufen Cabrios auf einem Haufen hab ich noch nie gesehen!
ampficar ~ die Alternative, die keine Angst vorm Wasser hat
Ein ganz besonderes Cabrio gab es dann in Traben-Trarbach selbst zu sehen, ein Ampficar aus den 1960er-Jahren, laut Wikipedia das erste zivile Amphibienfahrzeug. Der heutige Beitrag zur IAA, Fahrzeuge, die man heute da nicht mehr findet 🙁
ampficar
Das Ampficar scheint sehr seetüchtig gewesen zu sein, Wikipedia berichtet von einer Fahrt bei Windstärke 8 auf der Ostsee! Außerdem haben zwei Fahrzeuge 1962 den Ärmelkanal überquert, wobei das eine am Schluß das andere abschleppen mußte. Nobody’s perfect! Ansonsten ~ ein pfiffiges Cabrio für 4 Personen, an Land 120 Km/h schnell, auf dem Wasser Maximum 12 Km/h. Verbrauch 9 Liter auf 100 Km, auf dem Wasser je nach Geschwindigkeit 2,3 L/Stunde (5 Km/h) bis 10 L/Stunde (10 Km/h). Ja mai, wer es so eilig hat . . .
ampficar ~ doppelter Wassertrieb
Wobei in der Praxis der Schwimmbetrieb wohl sehr aufwendig war ~ nach jedem Wasserausflug mußte das Fahrzeug aufgebockt und insgesamt 13 Schmiernippel mit Fett versorgt werden, die zum Teil auch nur mit ausgebauter Rücksitzbank erreichbar waren . . .
Armaturenbrett, jede Menge Knöpfe und als Luxus das Blaupunkitradio
Kaum hatte ich dem Ampficar den Rücken zugekehrt, um weiter hoch in die Innenstadt zu laufen, kam übrigens ein Zweites die Straße hinuntergefahren! Wie gesagt, Cabriotag! Da für ein so perfekt restauriertes Fahrzeug um die 80tausend Dollar gelöhnt werden müssen, habe ich dem alten Herrn Magirus davon nicht berichtet. Er soll sich da nicht schämen müssen, daß sein Wert in €uronen sehr viel niedriger eingeschätzt wird. Aber nur für die anderen, die Banausen 🙂
1962 kostete ein Ampficar übrigens 10.500 DM, so viel wie zwei VW Käfer, was nach heutiger Kaufkraft und inflationsbereinigt rund 22.675 Euro wären. Nach Einstellung der Produktion, weil der Export in die USA, wohin die meisten Fahrzeuge gingen, wegen veränderter Vorschriften nicht mehr möglich war, kostete ein Ampficar dann von der Halde nur noch 8.385 DM. Ein Schnäppchen, sozusagen 🙂
der Blick gestern im Abendlicht über die Moselder Blick gestern im Abendlicht über die Moselin der blauen Morgenstunde ~ Dunstflöckchen über dem Wasser und Wolkenschlauch oben, der der Mosel folgt . . .in der blauen Morgenstunde ~ Dunstflöckchen über dem Wasser und Wolkenschlauch oben, der der Mosel folgt . . .
aaalso gut! der Dom zu Trier inklusive Liebfrauenbasilika!
Was macht ein Gutmann in einer Stadt? In Trier? Nun, Tanks leeren, Tanks füllen. Und wenn man schon mal da ist, eine kleine Radtour in die Innenstadt und ein Stadtbummel. Und weil ich vor gut fünf Jahren schon mal da war und so gut wie keine Photos gemacht hatte, weil ich irgendwie mangels Laune oder Wetter keinen rechten Zugang zu dieser ältesten Stadt Deutschlands bekommen hatte . . . und das Wetter diesmal bombastisch gut . . . also keine Ausrede mehr . . . diesmal also das Pflichtprogramm der Postkarten- und Reiseführerbilder ~ zumindest drei 🙂
Luftbild aus dem Privathubschrauber ~ Dom und Liebfrauenbasilika
Der Dom zu Trier mit Liebfrauenbasilika, von vorne, von oben, die Porta Nigra, und gut ist! Ich weiß, ich weiß, ich bin ein Banause! Aber wer sich dafür interessiert (das tu ich sogar auch!) mag sich die verlinkten Wikipedia-Artikel anschauen, die diese Stadtgründung der Römer um Christi Geburt herum beschreiben. Iiiich mach solang einen Stadtbummel und schieße mit der Kamera das, was mich anspricht . . .
Trier ~ Porta NigraSo sahen früher mal BMWs aus ~ Isetta
Zum Beispiel diese BMW-Isetta des Trierer Spielzeugmuseums! Die hat auch nicht nur mich interessiert 🙂 Das Bild sozusagen mein Beitrag zur IAA, der internatioalen Automobilausstellung in Frankfurt. Sooo haben früher mal Autos ausgesehen: Leergewicht 350-370kg, Hubraum 250-300cc und 12 oder 13 PS, Höchstgeschwindigkeit 85 Km/h. Das Fahrzeug brachte zuverlässig zwei nebeneinander sitzende Personen von A nach B, mit 13 Litern Benzin bis zu 400 Km weit! Das 3-Liter-Auto von 1955-1962 . . . geht doch! 🙂
BMW Isetta
So weit so toll! Man muß aber leider dazu sagen, daß die Isetta nicht von BMW entwickelt wurde. Mitte der 50er Jahre stand BMW kurz vor der Pleite, man hatte neben Motorrädern nur eine Limousine mit Sechszylinder- und einen Sportwagen mit Achtzylindermotor im Angebot, die aber am Markt nicht die Produktionskosten einbrachten. So fertigte man in Lizenz des Italieners Renzo Rivolta von 1955 bis 1962 insgesamt 161.728 Isettas und sammelte so Kapital für die weitere Entwicklung des Automobils bis zum überschweren und übermotorisierten SUV. Effektivität ins Perverse getrieben.
Verkehrstransformation
Aber auch die Verkehrstransformation mit dem Fahrrad setzt voraus, daß man es auch benutzt 🙂 Wobei auch das Fahrrad als Stehzeug, wenn es nur lange genug parkt, einen ästhetischen Genuß darstellt. Die Zeit macht’s!
zwei Hübsche in erhöhter PositionMedusa artifiziell
Noch viel schöner fand ich diese künstlichen Medusen im Schaufenster eines Juweliers. Die Transparenz und die Schwerelosigkeit dieser profan Quallen genannten schönen Tiere aus rotem Netzstoff komponiert sind wirklich toll! Einen sehr interessanten Artikel über die lebendigen Tiere gibt es bei Planet Wissen.
Medusa artifiziellLepidoptera
Ein letzer Blick durch ein Schaufenster auf den dahinter liegenden Sichtschutz, der mir einfach so gefallen hat. Als ganzes und als Single, Lepidoptera, Schmetterlinge. Auf der Ausschnittsvergrößerung sieht man auch die Struktur des Stoffes, und wie das Licht damit spielt. Wer mag, liest wieder den Artikel aus der Wikipedia ~ kaum zu glauben, was es alles über Schmetterlinge zu wissen gibt! 🙂
Nach anstrengender Fahrt gut angekommen, inzwischen schon kurz vor Luxemburg, an der Moselschleuse bei Koenigsmacker. Und da Zeuge geworden von guter Seemannschaft. Das Flußschiff Rasta in der Schleuse, ich konnte es fast nicht glauben, daß das geht! Als Schubverband 172 Meter lang und 11,45 Meter breit, das Schleusenbecken ist 176 Meter Lang und 12 Meter breit ~ da blieben auf jeder Seite 27,5 Zentimeter Raum! Für mich sah das eher nach zwanzig Zentimetern aus . . .
Rasta ~ im Schubverband 172m x 11,45m ~ Schleuse 176m x 12m
Sicherlich ist die Präzisionsnavigation nur durch moderne Technik möglich, Querstrahlruder und einen Mann mit Funkgerät auf dem Vorschiff. Trotzdem: Chapeau, messieurs! Noch spannender wird das bei den nächsten Schleusen bei Thionville, Richemont und Talange, die laut Liste auf Wikipedia nur 172 Meter lang sein sollen. Da müssten nominell Bug und Heck mit den Schleusentoren Kontakt haben 🙂
Schleuse ohne Schiff ~ es geht nicht gleichzeitig 🙂
Obwohl ich eigentlich nicht am Kanal, der hier eine Schleife der Mosel abschneidet, sondern direkt an La Moselle parken wollte, bin ich doch froh, daß die Zufahrtsstrasse da hin zur Zeit gesperrt ist. Im Nachhinein habe ich festgestellt, daß der ursprünglich vorgesehene Platz die wunderbare Aussicht auf die vier Kühltürme des nicht erdbebensicheren Atomkraftwerks bei Cattenom, dessen Zwischenfalliste beeindruckend ist, geboten hätte ~ darauf wird mit Dank verzichtet! 🙁