. . . ein Geschenk . . .

und was für eins! Unerwartet, obwohl ich es nach gestern abend hätte erwarten können. Aber da ich nicht daran gedacht habe . . .
Es ist schon ein ganz besonderes Erlebnis, auf einer hundert Meter hohen Klippe über dem Meer zu stehen, und dann wächst da draußen ein roter Dom am Horizont . . . der Vollmond, diesmal ohne die Lichter und den Betrieb eines wenn auch im Winterschlaf liegenden Badeorts . . . und wieder wird der Dom zur etwas platten Orange und schließlich zur Kugel . . . die Farben zu sehen, vom Rot und Orange über Kupfer und Bronze zum gewohnten Silber und Platin sich wandelnd. Physikalisch derselbe Vorgang wie bei Sonnenauf- und Untergang ~ nur viel weicher, viel sanfter . . . reflektieres und wieder reflektiertes Licht . . . auch kein Sturm mehr ~ schon die gestrige Nacht ohne das Geklapper der Zwangsentlüftung. Jetzt ist nichts mehr zu hören als das leise Rauschen hundert Meter unter mir . . . am Himmel keine Wolke, aber viele Sterne . . . weit links von mir blitzen 2 französische Leuchttürme, der nähere 3 mal, der weitere 2 mal. Weit rechts blitzt es ebenfalls 2 mal, der wird wohl schon in Spanien stehen, wahrscheinlich Cabo Creus. Wenn ich Unterlagen hätte, oder die Lust, das im Internet nachzusehen . . . aber das ist zu unwichtig im Moment . . . vor der Küste, ein paar hundert Meter weg blinken einfach eine Reihe von Leuchtbojen, um vor dieser anscheinend gefährlichen Ecke Abstand anzumahnen . . . aber es ist kein Schiff unterwegs . . . nur ganz weit am Horizont ein einsames Licht . . . die auf mich zulaufenden Wellen und die durch die Mini-Bucht vor meiner Klippe reflektierten bilden, wenn man genau hinschaut, vor dem Ufer einen sich ständig wandelnden Kreis in dem silbernen Band Mondlicht, das breit vom Horizont schmaler werdend auf die Küste zu verläuft.

Ein bischen noch schauen, dann werd ich ins Bett gehen. Nach so einem Abend bleibt nichts mehr zu tun . . .