Auf meinem gestrigen Spaziergang an der Donau entlang bin ich auf das alte Zisterzienser-Kloster Wilhering gestoßen, das inzwischen ein privates katholisches Gymasium enthält, aber für alle christlichen Konfessionen geöffnet ist und nach ihrer Website ein christlich-humanistisches Weltbild pflegt. Man verwendet das Binnen-I und ist auch ansonsten modern ausgestattet, das Lehrerteam macht einen sehr jungen und aufgeschlossenen Eindruck, die SchülerInnen scheinen gut gelaunt durch den Tag zu gehen.
Ein Blick in den Pavillon im Park belegt, dass der Abt des Klosters, Malachias Braunmüller, 1671 den sinnlichen Genüssen nicht ganz abgeneigt war. Eine der in den Ecken des Innenraums beheimateten weiblichen Statuen hat eine Brust aus dem Gewand hüpfen lassen ~ ein Nippelblitzer! Das wäre im 21ten Jahrhundert im amerikanischen und europäischen, aber amerikanisch angehauchten TV schon einen formidablen Skandal wert!
Wobei die Damen so wie der mopplige Bub, der am Brunnen einen kapitalen, aber glibbrigen Fisch halten muss, einen eher weniger fröhlichen Gesichtsausdruck an sich haben. Da waren die SchülerInnen des Gymnasiums allemal besser gelaunt, zum Glück!
Gefallen hat mir auch das alte (Anzuchts-)Gewächshaus der Klostergärtnerei. Dinge, Gebäude, an denen die vergangene Zeit sichtbar wird, die mit der Patina der Zeit einen ganz eigenen Charakter bekommen haben, strahlen eine Schönheit aus, die ich bei neuen, geschleckten Oberflächen meist vermisse. Aber warten wir einfach nochmal 350 Jahre ab, dann wird das schon!