Da es nun doch gefallen hat, sowohl den bekannten Lesern des Blogs, als auch denen, die lieber anonym bleiben wollen 🙂 , nun also noch ein allerletztes Mal einen frühmorgendlichen Monduntergang über dem Canigou. Daß es zumindest in näherer Zukunft keine Wiederholungen geben wird, hat gleich mehrere Gründe: Zum einen muß irgendwann wirklich genug sein, zum anderen ist der Mond schon an der rechten Seite etwas angenagt, und er geht auch immer später unter, will heißen, nicht mehr in der Dämmerung. Und außerdem werde ich heute weiterfahren, schließlich steht der alte Herr Magirus recht prominent über der Straße, die Leut gucken intensiv, irgendwann werden wohl Beschwerden kommen. Will der sich etwa da niederlassen?
Außerdem wird es Zeit, wieder einmal die Vorräte aufzufüllen, damit die Pfanne etwas zu tun hat. Der Gaumen braucht regelmäßig den Genuß, der Magen die Füllung. So sind die Notwendigkeiten des Lebens!
Aber es gab nicht nur den Mond und den Pic du Canigou zu sehen. Auf einem Hügel liegt verlassen eine Burgruine, von der es eine schöne Aussicht auf die pyrenäische Landschaft gibt. Es war gar nicht so einfach herauszufinden, was es mit dieser Burg auf sich hat, keine Hinweistafel erklärt rein gar nichts 🙁 Auch das Internet gibt sich spröde, keine Handvoll Seiten gibt die Minimalinformation, und nur auf französisch, daß das Château et fort de Belpuig im vierzehnten Jahrhundert von den Vicomtes von Castelnou erbaut worden ist (Handwerker braucht es dazu wie gewohnt nicht, das machen die Hohen Herren ganz alleine und aus dem Handgelenk!)
Mehr noch haben mich die Korkeichen am Straßenrand der D618 begeistert, uralte, knorrige Individuen, die Äste in Richtung Straße schon lange gekappt. Die Borke wird hier anscheinend nur direkt am Stamm abgeschält, an den zum Teil fast genauso dicken davon abzweigenden Ästen wächst sie stark gekerbt zu beeindruckenden Gebirgsprofilen en miniature.
So weit, so gut! Jetzt beende ich mal diesen Artikel, es gibt noch einiges zu tun. Meine spanische SIM muß wieder aktiviert und Guthaben aufgeladen werden. Denn dieser Tage ist wieder ein Grenzübertritt fällig, der in der Praxis recht einfach ist (der alte Herr Magirus muß nur einen Paß in fünfzehnhundert Metern Höhe hinaufklettern, und schwupp, hinüber 🙂 ), aber die Anforderungen der Virtualität sind immer noch sehr kompliziert. Europa halt!