Wieder einmal hat es mich nicht lange am selben Platz gelassen. Nicht nur fehlende Lebensmittel, auch ein Blick in die Ferne, der auf dem obigen Bild gar nicht richtig herauskommt, hat mich weiter in südliche Richtung gezogen. Erst in extremer Bearbeitung sieht man unter den Wolken über den Pyrenäen die hell leuchtenden Schneemützchen des Pic du Canigou, die mir schon letztes Jahr aufgefallen waren. Damals gab’s wegen Konzentration auf die Fahrerei keine Photos, das sollte dieses Mal nachgeholt werden.
Also auf nach Süden, zuerst wieder über winzige Sträßchen, dann auf hektischen Autostraßen und mit Staus, Umleitungen und anderen Querelen um Perpignan herum, Baustelle und Stau auch wieder um Le Boulou, bevor ich rechts abbiege, wieder in kleinste Gebirgssträßchen, um einen Übernachtungsplatz mit Blick auf den Pic du Canigou zu finden. Gar nicht so einfach 🙁 , dennoch mit Erfolg. Aber ich bin unglaublich müde . . .
Morgens beim Blick aus dem Fensterspalt über dem Bett, weil ein Geländewagen auf meiner einsamen Waldfahrstraße vorbeifährt, entsteht Hektik: Der Mond geht gerade genau über dem Pic unter, fällt zwischen zwei der Gipfel! Da bleibt keine Zeit mehr, sich anzuziehen, nackt wie er schlief die Kamera gepackt, auch das nicht ideale normalbrennweitige Objektiv muß es jetzt einfach tun!
Die späteren Aufnahmen dann ganz in Ruhe, mit dem dafür besser geigneten leichten Tele, zwischen dem einen oder anderen Schluck Kaffee, eine Studie des morgendlichen Lichts, wie es sich vom Graublau der Dämmerung über den ersten rötlichen Hauch zu Gold und schließlich zum hellen weißen Strahlen auf dem Schnee entwickelt. Ein guter Start in den Tag!