Inzwischen im Aragon angekommen, und um euch zu veranschaulichen, wie sich der Ebro als aufgestaute Embalse de Mequinenza, genannt auch Mar de Aragon, hier windet und mäandert, hat mir Google freundlicherweise 🙂 erlaubt, ein Satellitenbild als Screenshot von Maps hier im Blog zu veröffentlichen . . .
Vorher aber, noch an der Pantà de Riba-roja, vom Punt del Duc, auch einer Stelle, an der sich die republikanische Armee im Bürgerkrieg eingegraben hatte, noch auf der Katalonischen Seite des Ebro, hinüberschauend nach Aragon, kann man den Turm der Kirche Sant Joan Evangelista der Gemeinde Fayon sehen, auf dem Bild oben links über der Katalanischen Flagge auf dem Punt de Duc. Für diese Kirche zumindest ist die Zeit 1967, als sich der Stausee füllte, auf immer stehengeblieben auf kurz vor halb sechs . . . die Gemeinde selbst wurde ein gutes Stück weiter ans Ende des Sees verlegt.
Da die Straßen meist nicht am Fluß entlangführen, die Ufer weitgehend naturbelassen sind, wenn man das bei einem künstlichen See so nennen kann, ist jeder Blick auf das Wasser immer wieder ein Genuß. Es würde mir Freude machen, einmal mit einem Paddelboot den Ebro hinunterzufahren, um ihn intensiver aus der Perspektive von unten zu erleben. Kai Ungelenk (Travelkai) hat diese Tour 2013 gemacht und in seinem Blog beschrieben. Viel Gegenwind, Temperaturen von knapp 40 Grad . . .
Die stürmischen Winde hatte ich gestern auch, die bliesen allerdings stromabwärts, das wäre günstig. Die Hoffnung, daß die Strömung des Flusses ein Boot anschiebt, kann man nach meinen Erfahrungen auf dem Rhein in Stauseen abhaken. Da geht alles nur noch mit Muskelkraft, das Wasser steht.
Aber auch die Fahrt über Land war ein Vergnügen, die auf der Katalonischen Seite kalkig weißen Schichten der Felswände (mit ab und an einem glitzernden dünnen Quarz- oder Marmorband, wer weiß?) werden im Aragon mehr lehmig braun, die Landschaft offener. Ein erster Abstecher von der Straße über einen ausgewaschenen Feldweg führt als Sackgasse an eine Bucht des Mar de Aragon, unseren endgültigen Platz für die Nacht finden wir aber ein wenig später nicht weit von der geteerten Straße zwischen großen, rundlichen Felsen auf der Außenseite einer Ebroschlaufe, im Satellitenbild da, wo der blaue Pfeil ist.