Nicht versäumen wollte ich die Steinreihen von Carnac, obwohl ich die Befürchtung hatte, ausgerechnet am Pfingstsonntag wäre die Anlage so überlaufen, daß ich die Stätte nicht in der ihr angemessenen Würde erleben könnte. Aber zum Glück verteilt sich der Trubel auf fast drei Kilometer Länge, außerdem ist Carnac ein Badeort mit großem Strand und Amüsiermeile, es war also auszuhalten.
Für den Mann mit der Kamera ist die Anlage natürlich viel zu groß, um sie im Bild zu erfassen. Nicht zum ersten Mal wünsche ich mir eine Kameradrohne, um Bilder aus einer stark erhöhten Perspektive zu machen. Für den Mann hinter der Kamera ist die größte Frage die, welche Ideen eine Gemeinschaft (denn nur eine Unmenge Menschen konnte in koordinierter Arbeit in vielen tausenden Arbeitsstunden fast dreitausend Menhire, zwischen einem halben und vier Meter hoch, zu dieser beeindruckenden Anlage formen) vor mehr als sechstausend Jahren antrieb, welches Bild von Welt, welche Vorstellungen von Sinn . . .
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Als ich gestern um die Mittagszeit in die Außenbezirke von Vannes einfuhr und mich langsam in Richtung Hafen vorarbeitete, wirkte die ganze Stadt wie ausgestorben, leer und tot. Die Leute mochten wohl alle entweder am Mittagstisch schlemmen, um die gestern im Ansturm eingekauften Lebensmittelvorräte zu dezimieren, oder sie waren ans Meer gefahren und grillten sich selbst und ihre Würste am Strand . . .
Am Hafen angekommen kippte der Eindruck dann total. Hiiieeer saßen die ganzen Menschen auf den Terrassen vor den Restaurants und Bars und schlemmten, was das Zeug hielt! Außerdem war auf dem langgestreckten Platz und anschließenden Park um den (Yacht-)Hafen so einiges los, was ich mir genauer ansehen wollte. Eine Spielshow wie im richtigen Fernsehen 😉 mit Frage- und Antwortspielen und Knöpfen, auf die die Teilnehmer hauen mußten. Skater zeigten ihr Können auf Slalombahnen mit Hütchen. Grüne Firmen warben für ihre Dienstleistungen. Und im Hafenbecken eine Handvoll seltsamer Wasserfahrzeuge, die aus PET-Flaschen, Kanistern und Abfallholz zusammengebastelt waren . . .
Wenig später gings dann los. Die Teilnehmer der Regatta streiften die obligatorischen Rettungswesten über, enterten ihre Rennboote, man versuchte, den nicht ausgereiften Pedalo-Antrieb doch noch in Gang zu bringen, improvisierte dann aber doch noch die Umstellung auf Paddel. Die Ääääkschen-Cam der Mädels wurde nochmal justiert, und los gings zu einem ersten Schaulauf . . .
Ich halt’s mal kurz und knapp: Die Mädelscrew dominierte die Verantstaltung, obwohl die Fanmeile zumindest einer Jungenscrew besser motiviert war und mit Aaaa-lex!, Aaaa-lex! Rufen ihre Mannschaft antrieb. Sie hatten schlicht die bessere Technik, die sie lässig zur Schau stellten. Da konnte die Nur-PET-und-Netz-Crew trotz übermenschlicher Anstrengung nicht mithalten, das Triplet mit dem Senior-Paddler schien einmal sogar mitten in der Strecke aufgeben zu wollen, weil irgendetwas unter Wasser sie zurückhalten wollte . . . aber alle hatten höllisch viel Spaß, auch die Zuschauer 😉