Auch im Hinterland gibts Landschaft, was Wunder 😉
Meinen Plan, mit dem alten Herrn über die auf Google Maps gut aussehenden Pisten etwas oberhalb der Küstenstraße das Hinterland zu erkunden, habe ich recht schnell wieder aufgegeben. Der ausgesuchte Aufstieg war zwar machbar (der alte Herr ist geländegängiger, als man es für möglich halten sollte), aber nachdem bei diversen Auswaschungen einige Dinge aus den Küchenregalen gefallen und im Bad die Flaschen mit dem Reservewasser umgefallen waren, hab ich beschlossen, meinem Vorsatz treu zu bleiben, in dieser Saison ein wenig Rücksicht auf sein gesegnetes Alter von mehr als vierzig Jahren zu nehmen und lieber eine kleine Wanderung zu machen.
Da die Sonne vom blauen Himmel lachte, schnappte ich mir mein dünnstes Fleece, den Kamerarucksack und schlüpfte in meine Flipflops, denn fast so unangenehm wie kalte Füße sind mir Socken und feste Schuhe. Demonstration für sommerliche Temperaturen war angesagt 😉
Und? Naja, im Schatten wär ein etwas dickeres Fleece kuschliger gewesen, und zum Steigen querfeldein sind Flipflops halt nicht so praktisch . . . aber angenehm für einen Spaziergang.
Interessant wars auf jeden Fall. Neben einigen Pinien wuchsen nicht wie erwartet Steineichen, sondern jede Menge Korkeichen. Nicht die uralten Riesen, für die ich mich in Portugal so begeistert habe, aber doch viele skurrile Persönlichkeiten mit verwundenen Ästen und dicker, gefurchter Borke. Und offensichtlich werden sie auch abgeschält, obwohl ich mir kaum vorstellen kann, daß sich das kommerziell lohnt.
Aber nicht nur das. An einer Art Lorbeer An Bäumen, die, wie ich dank Birgits Kommentar inzwischen weiß, Arbutus unedo, zu deutsch Erdbeerbaum genannt werden und zu den Erikagewächsen gehören, hingen in Massen intensivrote Früchte mit kleinen Noppen, der Rosmarin blühte schon und auch Lavendel gabs, der allerdings ob der frühen Jahreszeit noch nicht blühte und sich mit Duft auch vornehm zurückhielt.
Jedenfalls lohnt sich so ein Ausflug ins Binnenland schon deswegen, weil die schöne Landschaft bedeutend weniger mit Architektur verschandelt ist, sobald man das Meer nicht mehr sehen kann.