Als ich letztes Jahr einem dieser Hymermobilisten, die einem vor allem an der Küste öfter mal begegnen, meinen Plan mitteilte, über das Binnenland von Spanien wieder zurückzufahren, war der einzige Kommentar: ‚Aber das ist doch total langweilig!‘ Im Gegenteil! Wenn ich mir so manche lange Küstenabschnitte anschaue, die mit Bettenburgen oder den mehrhundertfachen ‚individuellen‘ verspießten Architekturverbrechen bepflastert sind . . . da ist mir das Landesinnere lieber!
Hier hats eine abwechslungsreiche Landschaft mit Bergen von schroff und karg bis weich gehügelt, Bäume von Olivenhainen über Mandeln, Kork- und Steineichen . . . und, positiver Aspekt des leicht regenreichen Winters, jede denkbare Variante von Grün zwischen knallig und dunkel, dazwischen immer wieder mal knalliges Gelb der Blüten . . .
Gestern Abend Sonnenschein, heute morgen leider Wolken ausgerechnet da, wo die Sonne aufgehen sollte ;( in Richtung Norden, wohin ich demnächst weiterfahren werde, gibt es wolkenfreien Himmel . . .
An meinem heutigen Übernachtungsplatz ist das bunte Blumen- und Kräutermeer zum Teil so hoch, daß ich bis zur Hüfte darin waten kann. Bei meinem Spaziergang ist mir auch eine Schlange begegnet, die, wie das so Schlangenart ist, auf die Frage: ‚Wer bist du denn?‘ keinerlei Antwort gegeben und nur die Zunge gespitzt hat. Auch das Internet gibt sich recht spröde, die Suche nach Schlangen in Spanien bringt eine Webseite leider ohne Fotos zutage . . . es könnte eine Treppennatter sein, aber die soll eher bräunlich als grau sein . . . am ehesten ähnelt noch das Bild einer Gophernatter ‚meiner‘ Schlange, aber die lebt im Westen der USA 😉