Wehrhafte Schönheiten und angenagte Küste . . .

Wehrhafte Schönheit!
Wehrhafte Schönheit!
punk Queen . . .
punk Queen . . .

Diese Schönheiten sind mir vorgestern bei einem Spaziergang über den Weg gelaufen. Wie immer bei solchen Reproduktionen meinen Dank an die unbekannten Sprayer!

Wie mir Siegfried, der seit Jahrzehnten hier ein Ferienhaus besitzt, berichtet hat, ist die Küste vor Sagunt eine sehr dynamisch schrumpfende Angelegenheit. Ich hatte mich schon gewundert, wie nahe manche älteren Häuschen am Wasser gebaut sind, so nahe, daß die Terassen mit Brettern gegen eine Überflutung bei auflandigem Wind geschützt werden müssen. Aber da war wohl mal sehr viel mehr Küste vornedran!

An meinem letzten Standort kam jeden morgen ein Bagger angefahren, um dann in der Mündung eines Kanals einige Stunden Kies zu baggern und zu großen Haufen aufzuschütten. Der Sinn der Aktion blieb mir weitgehend verschlossen, aber nun weiß ich mehr. Je nach Strömung, die mal von Norden, mal von Süden an der Küste entlangschlurt, je nach auf- oder ablandigem Wind oder Sturm nimmt das Meer mal ein mehr oder weniger großes Stück der Küste mit oder lädt einen großen Haufen Kies ab. Bei diesem Kanal sieht das so aus, daß bald jedem Tag der Abfluß ins Meer mit einer Kiesbarriere zugestopft ist und wieder freigebaggert werden muß. An anderen Stellen werden selbst tonnenschwere Felsbrocken, die zur Sicherung der Küstenlinie aufgeschichtet worden sind, von den Wellen unterspült und sacken immer weiter in den Untergrund. Vor ein paar Jahren wurde anscheinend mit tausenden LKW-Ladungen ein ganzer Berg hinter Sagunt an die Küste gekarrt, um weggerissene Küste zu ersetzen ~ ein Jahr später war von der ganzen Mühe nichts mehr zu sehen . . . tja, das hat Kraft, das Meer! Man hat die Küste entlang einen Wall aufgeschüttet mit flachem Gefälle zum Meer, damit die Wellen sich totlaufen können. Aber man kann dabei zuschauen, wie das Meer nagt . . .

nagende Brandung
nagende Brandung

Nachtrag zum Thema:

und er bewegt sich doch!
und er bewegt sich doch!

Nachdem ich diesen Artikel geschrieben hatte, hab ich auf einem Spaziergang dieses Objekt entdeckt. Es handelt sich dabei um einen offiziellen Vermessungspunkt, der sicher ursprünglich hinter dem Strand und keine dreißig Meter davor stand. Diese Vermessungspunkte werden, weil sie sich um keinen Millimeter bewegen und von weitem aus sichtbar sollen, besonders massiv gebaut. Ein an Land befindliches Exemplar hab ich mal vermessen: Der Betonquarder hat eine Kantenlänge von einskommafünf Metern und ist drei Meter zwanzig hoch. Mit der Sockelplatte und der kleinen Säule obendrauf müßte das Objekt um die 25 Tonnen wiegen . . . und sie bewegt sich doch! 😉 Alles nur eine Frage der Zeit . . .