. . . läuft das zur Zeit hier nicht . . .
In zwei Tagen von Leon durch die Berge bis an die Biskaya, vorbei an den Picos de Europa, wo auch jetzt Anfang Juni noch Schneeflecken auf den Gipfeln liegen. Ein bischen Sorgen hatte ich wegen den Steigungen, der Bus ist am Berg ja nicht besonders kräftig . . . das war allerdings nicht nötig, zumindest von Süden in Richtung Norden ist der Anstieg lang, aber recht sanft ~ keine Probleme . . . die ganze Fahrt durch die Berge gestern immer in Begleitung anderer Oldtimer, die offensichtlich an einer Gleichmäßigkeitsralley teilgenommen haben. An den Checkpoints fuhr ich dann immer wieder an den Fahrzeugen vorbei, die ich vorher vorbeigelassen hatte, ein Rolls Royce, eine Jaguar E-Type, ein Alfa Romeo Spider . . . ;-}
Der Abstieg aus den Bergen war sehr viel steiler und kurviger, die Straße oft sehr schmal . . . N621 . . . hier in Spanien sind die Nationalstraßen oft in einem sehr viel schlechteren Zustand, auch schlechter ausgebaut als die Regionalstraßen, und diese N621 war zeitweise sehr schmal. Problem für mich, daß bei einer Spurbreite gerade mal so breit wie mein Bus plus eine Hand die Straße oben in Höhe meiner Dachkante teilweise schmaler war als untern bei den Rädern, überhängende Felsen! Manchmal stehen sogar die Randpfosten mit den Katzenaugen unter einem Überhang, echt lustig . . . Immer wieder mußte ich ein Stück der Gegenfahrbahn in Anspruch nehmen, immer in der Hoffnung, daß gerade kein breiter Gegenverkehr in der Kurve auftaucht . . . und der kam irgendwann dann doch, ein breites Alkoven-Wohnmobil, das seinen Teil bis zur Mittellinie in in Anspruch genommen hat, ich zurück auf meine Hälfte der Fahrbahn, ein seeehhhr häßliches Geräusch von oben rechts . . . uh-uhhh, ganz und gar nicht gut!
Auf der nächsten Möglichkeit, neben der Fahrbahn anzuhalten, checke ich den Schaden . . . fast auf der ganzen Länge, ca fünf Meter lang, ist die obere Dachkante eingedrückt und zerschrammelt . . . bis das wieder gut ist, wird eine Menge Arbeit und wohl auch Geld nötig sein!
Der einzige Trost: Eine Kollision mit dem Gegenverkehr wäre schlimmer gewesen! Aber so richtig genießen kann ich die an das Gebirge anschließende Fahrt die schöne Küste entlang nicht mehr, ich bin mit den Gedanken immer bei dieser lädierten Dachkante. Ich bewege mich auf dem Camino de Santiago, also auch touristisch, und der Bus zieht immer wieder die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich. Denen fällt der Schaden wahrscheinlich nicht auf, mir dagegen tut das fast so weh, als ob ich mir selbst den Kopf angerannt hätte . . .
Die Muße, die innere Ruhe, irgendwo stehen zu bleiben, habe ich an diesem Tag nicht mehr, und so lege ich bis zum Abend über 240 Kilometer zurück und stehe jetzt schon östlich von Santander oben auf einer Steilküste über einem Strand, an dem ich nachher ein wenig baden werde.
Gestern abend wars ja schon rechts spät, aber ich war doch noch im Wasser. Aufgepaßt, denn es gab einen recht starken Sog nach draußen! Schön ist, daß das der erste Strand dieser Reise ist, auf dem gemischt auch textilfrei relaxed wird ~ da die Sonne nach dem nächtlichen Regen gerade wieder rauskommt, werde ich also nacher die Gelegenheit nutzen, die an Unterarmen und Gesicht kräftige Bräune ein wenig auch an den restlichen Körper kommen zu lassen, bervor ich gegen Nachmittag weiterfahren werde . . .
Hallo „““ Pechvogel““
Scheinst ja wirklich vom Pech verfolgt!!!
Hoffe das wir trotz allem noch weitere schöne Bilder von dir zu sehen bekommen.
Liebe Grüße von den 3en
Naja ~ das ist halt der Preis . . . zu Hause auf dem Sofa wär das sicher nicht passiert, aber dann hätt ich auch einiges verpaßt . . . und weil ich das alles erleben kann, halte ich mich trotz Unebenheiten für einen glücklichen Pilz 🙂
Grüßelken zurück!