Auf meiner Fahrt durch Portugal bin ich inzwischen am Oberlauf des Douro angelangt.
Bei meiner Übernachtung vorgestern tief im Tal direkt am Fluß bei Barca de Alva kein Empfang von Vodafone, also auch kein Artikel ;-[
Bis hierher jedenfalls ist der Douro schiffbar, wie es ein Fluß-Kreuzfahrtschiff mit Europaflagge am Heck, die Infante D. Henrique zeigt. Ob das Schiffchen allerdings wirklich vom Heimathafen Straßbourg hierher gedampfert ist, wage ich zu bezweifeln . . .
Allerdings, wie kommt so ein Flußdampfer von der Werft in sein Bestimmungsgebiet? Hochseetauglich ist so ein Flußschiff mit den Riesenfenstern direkt über der Wasserlinie wirklich nicht . . . Das blaue Rechteck auf dem Dach am Heck ist übrigens ein Swimmingpool ;-} . . . einige der Kreuzfahrer machen nach dem Abendessen von ihrem Liegeplatz auf der spanischen Seite über die Brücke einen Spaziergang nach Portugal, wo mein Busselchen steht . . .
Das Wetter schlägt seine Kapriolen. Abends nach 22 Uhr, es ist schon lange stockdunkel, hat es noch über dreißig Grad im Bus, und draußen nicht viel weniger. Tiefsttemperatur in dieser Nacht sind gegen Morgen neunzehn Grad! (Seit gestern abend sind die Temperaturen wieder im erträglichen Bereich und der Himmel übersäht mit hübschen Wölkchen, die einem zwischendurch immer wieder eine leichte schattige Abkühlung gönnen ;-})
Nachdem ich den Morgen mit Testaufnahmen für für eine Neujustierung des Panoramagears beschäftigt bin, quäle ich mich den ganzen nächsten Tag mit einem Kopfschmerz durch das portugiesische Hinterland. Zuerst führt die Straße in vielen Windungen den Douro entlang, dann gehts hoch ins Gebirge . . .
Mein Abzweiger auf eine Route der Burgen zeigt mir zwar keine einzige Burg, verlangt von mir aber wieder mal einen Geschicklichkeitstest . . . seit ich den Bus wegen der neuen Farbe nicht mehr im Gelände zwischen Dornenbüschen durchquetsche, komme ich immer wieder in Situationen, wo ich mich zwischen Häusern durchquetschen muß, so auch gestern. Ich lande in einem festlich geschmückten Dorf, Teer wird zu Kopfsteinpflaster, Musik füllt die Luft . . . auf dem großen Dorfplatz mehrere Möglichkeiten, wie es weitergehen kann, ich nehm die breiteste . . . Kurven, es wird enger, Balkone, Abzweigung, und dann stehe ich an einer Kreuzung, die wirklich eng ist. Nach rechts abgebogen in die Richtung, die nach Ortsausgang aussieht, auf der linken Seite Außenspiegel eingeklappt, auf der rechten Seite die obligatorischen drei Zentimeter zwischen Dachkante und Häuserecke . . . PUUUHHH!!! . . . das war knapp . . . es ist ja nicht so, daß das ganze auf einer ebenen Fläche stattfindet, das Kopfsteinpflaster ist alles andere als eben und der Bus neigt sich, mal nach links, mal nach rechts . . . die Hoffnung, aus diesem Irrgarten wieder ins Freie zu kommen, trügt allerdings . . . hundertfünfzig Meter weiter ist endgültig Schluß, zwischen einer Hausecke und einer Mauer wäre ich mit meinem alten VW-Bus wohl noch mit eingeklappten Spiegel durchgekommen, mit Magirus keine Chance . . . also Kehrtwendung in einer Einfahrt und das Ganze retour . . . an sich wäre es nett, wenn in diesen Dörfern irgendwelche Hinweisschilder für Breitenbeschränkungen eingeführt würden, aber die Einheimischen kennen sich ja aus . . . und die Schleifspuren an den Häusern sind wohl von zufällig durchkommenden Marsmenschen!
Mit Internet ist den ganzen Tag nix, auch in der größten Ortschaft nicht. Das Telefon zeigt als Provider nicht mehr Vodafone P für Portugal, sondern Groupo Vodafone mit Roaming-Zeichen, und da ich Datenroaming deaktiviert habe, läuft da nix . . . obwohl ich alle Nase an einem Funkturm vorbeifahre . . .
Der Abend sieht mich auf einer Plattform hoch über dem Douro bei Bemposta, und ich schalte jetzt mal das Datenroaming ein ~ schließlich habe ich ein Prepaid-Datenvolumen, mir kann also nichts passieren, oder? Und ich kann tatsächlich meine neuesten Emails lesen und Nachrichten aus Deutschland empfangen, schön, daß Vodafone so international ist, oder? Am nächsten Morgen, als ich die Karte in das Datenmodem des Netbooks einlege, wird mir klar, daß Vodafone so international nun auch wieder nicht ist. Da sie mir nicht mehr Geld abknöpfen können, versehen sie meine Datenpakete mit einem unbekannten Multiplikator und Schnupp! ~ mein Datenkontingent ist um 225 MB ärmer! Fast ein Viertel des für Portugal gebuchten Kontingents! Ein Schelm, wer sich böses dabei denkt! Also Internet getrennt und Check auf dem Telefon (da das Modem ursprünglich von O2 mit Festvertrag ist, bietet die Software nicht die Möglichkeit der Providerauswahl :-[) mit dem Ergebnis: Vodafone Portugal gibts nicht, Vodafone Spanien dicke, zweimal Orange, einmal TMN. Da ist guter Rat bzw die Internetverbindung teuer, deshalb dieser Artikel erstmal offline geschrieben zur späteren Übertragung ;-}
Trotzdem stellt sich später heraus, daß das Kontingent durch die Recherche nochmal gekürzt worden ist, insgesamt hat mich der nur virtuelle Ausflug nach Spanien 364 MB von meinem Datenvolumen gekostet ~ mehr als ein Drittel des für Portugal gebuchten Volumens . . . viel bleibt da nicht mehr übrig! Und weil Vodafone anscheinend bei jedem neuen Einloggen ein MB vom Volumen abzieht und in dieser Gegend ständig der Empfang zusammenbricht und deswegen neu eingeloggt werden muß, heißt es sparsam sein und die Verbindung nur noch schalten, wenn sie unbedingt nötig ist :-{
Hier macht Vodafone jedenfalls keinen guten Eindruck und die Abschaffung der Roaminggebühren für diese international operierenden *ehrenwerten* Gesellschaften sollte möglichst bald veranlasst werden!