Mosel aufwärts . . .

Kleine 'Wasserfahrzeuge' auf der Mosel ~ links im Bild
Kleine 'Wasserfahrzeuge' auf der Mosel ~ links im Bild
große Wasserfahzeuge auf der Mosel ~ kommt aus dem Hintergrund . . .
große Wasserfahzeuge auf der Mosel ~ kommt aus dem Hintergrund . . .
Cruising Mosel ~ Passagierschiffahrt ~ alte Rechtschreibung ;)
Cruising Mosel ~ Passagierschiffahrt ~ alte Rechtschreibung 😉

Nun denn, nach mehreren Anläufen habe ich mir jetzt geschworen, den Bericht über die Moseltour weiterzuführen. Problem ist dabei die weitgehend auf dem nun schon uralten EDGE-Standard beruhende Mobile Datenstruktur, die zusätzlich zu der geographisch bedingt schwierigen Empfangssituation das Schreiben im Blog zur Nervenprobe macht. Wenn da zu viele telefonieren, kommt es gerade beim Hochladen von Bildern oftmals zu Reaktionszeiten des Netzes von mehreren Minuten! 🙁 Trotzdem, wat mut, dat mut!

Nach zwei Tagen dringend notwendiger Busmannspflichten (Wäschewaschen, Ver- und Entsorgung der Tanks, Schmutz von den Scheiben rubbeln) haben wir, der alte Herr Magirus und ich, uns auf den Weg von Koblenz die Mosel hinauf gemacht. Zuerst ist das Tal der Mosel recht eng, inzwischen, nach 105 Flußkilometern, wird das langsam etwas weiter, oder haben wir uns nur gewöhnt?

Moselidyll ohne Schiff
Moselidyll ohne Schiff

Eng geht das jedenfalls auch auf der Mosel zu, zum Teil sind da Schiebeverbände mit über 170 Metern Länge unterwegs, obwohl die Schleußenbecken zum großen Teil nur bis 170 Meter freigegeben sind. Da die Mosel sich hier in engen Schlaufen durch das Gebirge mäandert, darf einem solchen Schiebeverband in einer Schlaufe wohl auch kein Schiff entgegenkommen . . .

Warten vor der Schleuße ~ 172 Meter lang
Warten vor der Schleuße ~ 172 Meter lang

Auch direkt an der Schleuße geht das oft recht eng zu . . .

Mosel ~ Schiff trifft Schiff . . .
Mosel ~ Schiff trifft Schiff . . .
. . . passt doch ~ gerade mal so . . .
. . . passt doch ~ gerade mal so . . .
Wasserablauf aus dem Schleußenbecken ~ dynamisch!
Wasserablauf aus dem Schleußenbecken ~ dynamisch!

Auch der Weinbau an der Mosel ist von der Enge des Tals geprägt. Die Hänge sind manchmal dermaßen steil, daß man kreative technische Maßnahmen ergreifen muß, um die Trauben zu Tal zu bringen. Wenn nicht die Natur selbst dafür sorgt, daß der ganze Hang zu Tal geht . . .

Mosel ~ Reben an steilen Hängen . . .
Mosel ~ Reben an steilen Hängen . . .
. . . hier kam der ganze Hang von oben ~ und der Weg ist weg . . .
. . . hier kam der ganze Hang von oben ~ und der Weg ist weg . . .
Kreative Technik ~ Zweischienen-Bergbahn . . .
Kreative Technik ~ Zweischienen-Bergbahn . . .
. . . Einschienen-Zahnradbahn . . .
. . . Einschienen-Zahnradbahn . . .
. . . Abwasserrohr-Skulpturen . . .
. . . Abwasserrohr-Skulpturen . . .

Und sonst? Burgen, Schlösser, Klosterruinen . . .

Burgruine bei Traben-Trarbach
Burgruine bei Traben-Trarbach
Klosterruine Stuben bei Bremm
Klosterruine Stuben bei Bremm
Klosterruine Stuben bei Bremm
Klosterruine Stuben bei Bremm
Timeline inclusive Verfall der Sitten ~ Kloster Stuben
Timeline inclusive Verfall der Sitten ~ Kloster Stuben

Das Kloster Stuben wurde wegen des Verfalls der Sitten 😉 1789 in ein weltliches Damenstift verwandelt . . . sollte ich etwa 225 Jahre zu spät gekommen sein ? ? ?

. . . nur um Tage verpasst ;(
. . . nur um Tage verpasst ;(

Das Konzert des Helene-Fischer-Doubles Victoria habe ich dagegen nur um ein paar Tage verpasst, ist das nun ärgerlicher oder läßt sich das verschmerzen? Uuuund die alle bewegende Frage: Muß Victoria jetzt auch zur Ice Bucket Challenge? 😉

die Mosel gestern abend
die Mosel gestern abend

Kurzer Nachtrag ~ Medien, Krieg, Waffen

Zum Umgang der deutschen Medien mit dem Ukraine-Konflikt ist auf Telepolis eine sehr interessante Analyse von Stefan Korinth erschienen, zwei Teile, beide Links hier:
Kiewer Ente im deutschen Blätterwald
Kiewer Ente im deutschen Blätterwald 2
Selbes Thema, Florian Rötzer auf Telepolis: Ukraine: Todesstrafe und Lizenz zum Töten

Inzwischen hat sich die deutsche Regierung entschlossen, zur Bekämpfung des IS (Islamischer Staat) Waffen in den Irak zu schicken. Nach Möglichkeit, ohne zuvor das Parlament in die Entscheidung einzubinden (Demokratie?). Man munkelt von Milan Panzerabwehrraketen an die kurdische Peschmerga. Jawohl, es graust einem bei den Meldungen über die Menschenrechtsverletzungen und Morde der islamistischen Gewaltfanatiker, von denen eine nicht geringe Anzahl wohl aus westeuropäischen Staaten, auch Deutschland kommt. Ausgeblendet wird dabei, daß erstens dieses ganze Pulverfass Naher Osten durch von Völkerbund/UN initiierte Staatenbildung nach rein technokratischen Gesichtspunkten entstanden ist, was seit bald hundert Jahren zu bewaffneten Konflikten führt. Und daß zweitens die Probleme durch die interventionistische Politik vor allem der USA, aber auch Englands (und ein paar mehr, die sogenannte Koalition der Willigen) ständig angefeuert werden. Und daß drittens die Waffen der IS aus amerikanischen Beständen stammen, die der IS von der regulären irakischen Armee erbeutet hat. Weniger Waffen in der Region, weniger Intervention wären auf Dauer mehr Sicherheit.
Die ‚ultima ratio‘ von militärischem Eingreifen und von Waffenexporten scheint die einzige ratio zu sein, das einzige, was manche Politiker im Hirn haben. Deutschland liefert gerne Waffen genau an die Regime, die auch die islamistischen Fraktionen in den Krisengebieten des nahen Osten unterstützen (Saudi-Arabien, Katar).
Zum Thema drei Leseempfehlungen:

Heribert Prantel in der Süddeutschen: Falsch, falscher, am falschesten

Thomas Pany, Telepolis: Waffenlieferungen in den Irak

Jakob Augstein im Spiegel: Deutsche Waffenlieferungen: Bekämpfen, was wir selber schaffen.