Shit happens! Nachdem ich gestern nach langer und anstrengender Fahrt an einem See vorbeikam, wollte ich meinem verschwitzen Körper ein frisches Bad gönnen und beschloss, den alten Herrn Magirus links der Straße über einem flachen Graben abzustellen, um die Straße freizuhalten . . . eine ausgesprochen schlechte und fatale Entscheidung! Ums Rumgucken hatte sich der alte Herr in den feuchten und weichen Untergrund eingegraben, bis zur Unterkante Karosserie. Da ging aus eigenem Anrieb nichts mehr. Bevor ich noch meinen schnell geschlossenen Plan, einen Bauern im nahegelegenen Dorf mit seinem Traktor um Hilfe zu bitten, in die Tat umsetzen konnte, waren schon die beiden Herren Akran und Sinan, die mit ihrer Familie am See ein Picknik einnahmen, bei mir an der Unglücksstelle, um mir ihre Hilfe anzubieten. Sie würden mich mit ihrem Auto aus der Wiese ziehen. Ein Versuch, der allerdings ob der schieren Masse des alten Herrn zum Scheitern verurteilt war. Weder vorwärts noch rückwärts war da irgendetwas zu machen. Das Auto war wohl stark, aber das Abschleppseil war mit der geballten Kraft und den knapp sieben Tonnen Gewicht überfordert und riss entzwei.
Der freundliche junge Bauer, den ich danach um Hilfe bat, machte dann ohne Zögern seinen Traktor klar und zog den alten Herrn fast ohne Anstrengung aus der Misere. So ein Traktor bringt halt doch ein gutes Stück mehr Kraft und selbst ein adäquates Gewicht auf die Straße, das hilft ungemein!
Noch mehr als von der engagierten Hilfsbereitschaft aller Beteiligten war ich aber noch geplättet, weil keiner von mir eine Vergütung für die Hilfe annehmen wollte, nicht einmal das zerstörte Abschleppseil durfte ich ersetzen. Die spontane Hilfeleistung wurde von allen als Selbstverständlichkeit dargestellt, was sie im normalen Leben leider inzwischen meist nicht mehr ist. Auf diesem Weg also noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle ~ ich wäre sonst komplett aufgeschmissen gewesen anstatt komplett gerührt! Diese freundlichen Menschen kennenlernen zu dürfen, hat das Missgeschick zu einem erinnernswerten Erlebnis gemacht.
Den Familien Sinan und Akram aus dem Irak, die sich hier in Österreich eine neue Existenz aufbauen wollen, wünsche ich viel Glück und Erfolg dabei. Dieses Bild in dem ansonsten an Bildern von Menschen recht armen Blog als zusätzliches Dankeschön!