Auszeit ~ Lahn, Wetzlar und so . . . und jetzt im Hohen Taunus
Alle zwei Jahre wieder. Wetzlar. Schon einmal besucht 2012 und 2014. Geparkt wieder im bei den heißen Temperaturen willkommenen Schatten unter gleich zwei Ahornbäumen auf dem Parkplatz zwischen Lahn und Dill. Wo tagsüber die Fahrschüler üben und abends die Auto- und Motorradfetischisten ihr Schaulaufen abziehen. Ruhe geht eigentlich anders, aber hier wird’s dafür jedenfalls nicht langweilig. Abgehangen, nicht viel getan. Eine Einladung zum Essen (eine Variante meines lauwarmen Nudelsalats mit gebratenen braunen Champignons und Flußkrebsschwänzen) losgelassen und einen Abend die Gesellschaft von alten und neuen Freunden genossen. Gepflegten Unsinn gequasselt und sich prächtig amüsiert. Muß auch mal sein 🙂
Inzwischen bin ich da schon wieder weg, mitten im Naturpark Hoher Taunus, am Waldrand mit Blick auf abgeerntete Getreidefelder. Hinter dem nächsten Wald träge Flügel von drei Windkraftanlagen. Die Temperaturen sind um gut zehn Grad gefallen, wie angekündigt. Wechselhaftes Wetter. Angenehm, daß man nicht mehr bei jeder Bewegung in Schweiß ausbricht, aber die Sonne gibt nur noch kurze Gastspiele, das muß jetzt auch nicht unbedingt sein.
Hoch über mir donnern immer wieder Düsenflieger durch, Frankfurt ist nicht weit. In Flughöhe 250 bis 300 Zentimetern herrscht auch reger Flugverkehr, fleißige Bienen und Wespen verirren sich über Tür, Fenster oder Dachluken in den alten Herrn Magirus, finden in der Regel den Ausgang aus meinem Glashaus nicht und müssen von mir sanft nach draußen begleitet werden.
Die Zipperlein des alten Herrn Magirus beschäftigen mich immer noch. Beim Getriebe vorerst Entwarnung, beim Ölwechsel in Schlitz bei Preisendörfers so gut wie keine Metallspäne mehr an der magnetischen Ablaßschraube. Der neue Wellendichtring an der Tachowelle und eine Reparatur mit Flüssigmetall scheinen auch zu wirken, kein Öl mehr aussen, wo es nicht hingehört.
Dafür hat ausgerechnet in dieser Hitzewelle der Kühlschrank seinen Geist aufgegeben. 24° im Kühlschrank tun den Lebensmitteln nicht gut, es gab nur lauwarme Cervisia, meine Sechserkanne Espresso morgens genieße ich jetzt ohne Milch. Und ich trage mich mit der Idee, anstatt einen neuen, teuren Wohnmobilkühlschrank zu kaufen, den alten mit Peltierelementen und zusätzlichen Panels auf dem Dach zum Solarkühlschrank umzubauen. Schaumermal.
Die Bilderchen in diesem Beitrag drehen sich fast alle um die Lahn, die von Kanuten und Ruderern für Hobby und Reise genutzt wird. In Wetzlar sind einige Anleger für Wassersportler eingerichtet worden, die Enten fühlen sich wohl, und eine Fontäne sorgt für erfischende Abwechslung. Ein Sessel im Fluß wird wohl nicht zur Kühlung der Füße deponiert worden sein, da hat sich eher jemand den Sperrmüll erleichtert.
Das Labyrinth in der Colchester-Anlage sollte in den letzten Tagen ein Platz der Begegnungen sein. Labyrinthwochen vom 22. Juli bis zum 12. August. Aber erstens war ich wieder mal zu spät, und zweitens war ich mir trotz interessantem Thema einer Veranstaltung („In welcher Welt wollen wir leben?“ ~ an der Gestaltung dieser Welt hab ich schon hier und da meine Zweifel) und eines Binnen*chens (Unterstützer*innen) am Schluß nicht ganz sicher, ob ich als Mann da richtig gewesen wäre. Es gibt Dinge, die Frau Mann nicht so einfach zutraut 🙁 ~ nein, jetzt im Ernst: ich hätt gerne mal vorbeigeschaut . . .