Gestern am späten Nachmittag also wieder in Gruissan Plage eingeschlagen, an meinem alten Platz an der Hafenausfahrt. Himmel klar und blau, aber es stürmt wieder mal kräftig vom Landesinneren her, und es ist um einiges kälter geworden. Winter halt, es wäre müßig, sich zu beklagen. In der nächsten Nacht soll das bis in die Minusgrade gehen, Anfang der Woche dann wieder leicht nach oben. Allerdings zeigt der Handywetterbericht dicke Regenwolken, fatal für meine Energiebilanz. Vielleicht ist es doch angesagt, auf die südliche Seite der Pyrenäen zu ziehen, wo nur sonnige Symbole zu sehen und die Temperaturen um einiges höher sind.
Auf dem Weg gestern hierher hab ich noch eine kleine Wanderung im Massif de la Clape zum Gouffre de l’Œil doux (der Rachen des süßen, oder im übertragenen Sinn schönen Auges) gemacht, einem See ähnlich dem Karsee Feldsee im Schwarzwald, mit einer beeindruckenden Felswand. Überall verteilt Warnhinweise, daß das Schwimmen im See verboten ist und die Felswand instabil. Offensichtlich ist es zu mehreren tödlichen Unfällen gekommen, weil Leutchen ihren Mut beweisen und von der Wand in den See springen wollten. Fatalerweise ist das Wasser sehr kalt, weil die Sonne nicht oft zum Spiegel des Sees hinunterreicht; der Kälteschock raubt den mutigen Springern oft das Bewußtsein und das recht trübe Wasser erschwert die Rettung. Wobei, bis die Ambulanz hier ankommt, wird es für eine Reanimation eh meist zu spät sein . . . Daß die Felswand nicht recht stabil ist, kann man an einer Stelle von der Seite aus sehen. Der vordere Teil in Richtung See gekippt, der entstandene Spalt von oben mit herabgestürzten Felsen gefüllt. Der Spiegel des Sees und auch der Salzgehalt soll sich mit dem Meeresspiegel heben und senken, da ich aber den Wikipedia-Artikel (den es leider nur auf französisch gibt) erst nachträglich gelesen habe, habe ich die Geschmacksprobe versäumt . . . 🙁