Heute früh aufgewacht und bei minus zwei Grädern stand die Sonne als riesengroße Apfelsine über dem Horizont, im Gegensatz zu gestern an einem glasklaren und wolkenlosen blauen Himmel 😉
Keine Sonnenaufgangsbilder heute, zuerstmal war eigene Äkschän angesagt: Gestern abend war die deutsche Gasflasche leergelaufen, nach erstaunlich langer Zeit, und um mir einen Kaffee kochen zu können, mußte die Gasanlage erstmal für das spanische Gas umgebaut und die spanische Gasflasche angeflanscht werden . . .
Ansonsten muß ich nicht selbst für die Äkschän sorgen, mir wird hier einiges geboten. Neben den üblichen Anglern und Joggern, den Menschen, die mit ihren Hunden spazierengehen oder ihre Hunde hinter ihren Autos herlaufen lassen, gibt es jeden Morgen den Kutscher, der mit wechselnder Besetzung seine Pferdchen trainiert. Sportlich werden zur zusätzlichen Ertüchtigung noch zwei Traktorenreifen mitgeschleift, das gibt Muckis und Ausdauer!
Gestern Nachmittag kam dann ein Minivan angefahren, stoppte neben dem alten Herrn Magirus und der Fahrer entlud eine Art Riesenventilator auf Rollen, breitete eine große gelborange Drachenmatte aus, ein Pärchen von Steuerseilbündeln wurde durch zwei Ösen am Ventilatorgitter zum integrierten Sessel geführt, und los gings!
Vollgas, und der Luftstrom des Ventilators läßt die Drachenmatte steigen, nach kurzem Anlauf hebt das Fluggerät ab und cruist die Kante des Strandes entlang, mal in die eine, dann in die andere Richtung . . .
Abends dann, ich suchte mir gerade die Utensilien zum Kochen zusammen, beehrte mich ein Musikant, setzte sich auf das Dach seines Autos und sang so einige Lieder gen Sonnenuntergang . . .
Noten, Akkorde und Texte werden nicht mehr von Papier abgelesen, der Laptop dient als Teleprompter . . .
. . . und als Beleuchtung und Lagerfeuer, als die Sonne sich hinter den Horizont zurückzieht. Wem die Ständchen wirklich gegolten haben? Man weiß es nicht, aber das ‚te quiero‘ schwebt noch heute in meinem Ohr 😉
Auch sonst kommt die Kunst hier nicht zu kurz: Zum Schluß eine kleine Kollektion von Graffitos an der Schutzmauer am Fluß, wie immer mit Dank an den unbekannten Künstler.