Bei der hier veröffentlichten Größe fällt der Qualitätsunterschied zwischen dem Handypanorama und dem aus aus der freien Hand mit der Pentax zusammengestitchten Panoramaaufnahme nicht mal groß auf. Eh egal, denn ich war mit dem Ergebnis dieses Tages sowohl als auch nicht zufrieden. Selber schuld, denn ich hatte den Kardinalfehler gemacht, den man sich als Landschaftsphotograph nicht leisten kann: Mangelnde Geduld. Trotz aller Begeisterung für das Motiv war ich ungeduldig, denn ich wollte an diesem Tag noch weiterfahren . . . es war mir schlicht zu viel, abzuwarten, bis die rechte Felswand auch von der Sonne erreicht wurde, und das Ergebnis war dann entsprechend Kappes . . .
Dabei sind die Felsen von Ronda wahrlich eindrucksvoll, wie auch die folgenden zwei Bilder zeigen:
Den Blick von der Puente Nuevo, die seit dem 18. Jahrhundert den alten mit dem noch älteren Stadteil Rondas verbindet, in die Schlucht El Tajo vergißt man nicht so schnell. Wikipedia ist sich nicht ganz einig darüber, wie tief die Schlucht ist, die Angaben schwanken zwischen 80 und 120 Metern. Ich würd den größeren Wert nehmen, ungelogen, es ist ssseeehr tief 😉
Den Zeh des Photographen gibts als Dreingabe für diejenigen, die meinen Anblick so lange schmerzlich vermißt haben (harharhar! 😉 ) Zu eurer Beruhigung, es war völlig ungefährlich, da gibts ein mannshohes schmiedeeisernes Geländer. Man könnte höchstens die Kamera fallen lassen ~ die wär dann allerdings hin! 🙁
Wie man auf den Bilden sehen kann, gibt es Pfade, auf denen man in die Schlucht hinabsteigen kann. An einem Schild vorbei, daß der Camino in schlechtem Zustand wäre, was man am Anfang 😉 gar nicht nachvollziehen kann. Es kommt allerdings drauf an, wie weit man sich in diesem Labyrinth vorwagen will, so mancher Pfad ist arg ausgewaschen, sehr schmal, zum Teil besteht die Sicherung nur aus einem drei Millimeter dünnen Draht, an dem die ausgerissenen Stützen die Schlucht hinunterhängen. während auf der anderen Seite die Felswand mehr als senkrecht nach oben geht . . . wer das noch abenteuerlicher will, klettert auf zahlreichen in den Felsen eingeschlagenen Krampen in der Wand herum
. . . oder doch lieber nein danke?!?
Jedenfalls wird der Wanderer mit lauschig-romantischen Blicken auf zugewachsenene Grotten, Wasserkanäle und zum Teil noch aus maurischer Zeit stammende Mauerreste belohnt. Außerdem ist es gut für Bauch, Beine und Po! 😉
Um nochmal auf die Unzufriedenheit zurückzukommen ~ daß die Photos nicht gut gelungen waren, Einzelheiten der rechten Felswand sowie der Wasserfall total im Schatten versunken, das hab ich natürlich erst gemerkt, als ich, mehr als hundert Kilometer entfernt, mich an die Verarbeitung an den Computer gesetzt habe 🙁 auf dem Display der Kamera läßt sich das nicht so gut abschätzen . . .
Also ein paar Tage und zweihundert Rundkilometer später nochmal frisch ans Werk, um die Scharte auszuwetzen . . . auf den folgenden Panoramen ist dann auch die rechte Felswand zu sehen 🙂
Ob das an dem Tag wirklich noch etwas geworden wäre mit den Panoramen, ist eh dahingestellt. Auf dem Rückweg durch das alte Städchen, wo es sich schön bummeln läßt, fing es erst an zu donnern, dann zu regnen . . . leicht bekleidet wie ich war, suchte ich Unterschlupf in einer Passage und entdeckte von findigen Architekten überdachte Hinterhöfe . . .
. . . mit interessanten Treppenhäusern. Und dann fing das auch schon an zu klackern und zu trommeln, was um Himmels Willen war auch das? Kichererbsengroße Hagelkörner in Andalusien 🙁 Bald ging das in einen Regen über, der die Straße in einen zwei Zentimeter tiefen Fluß verwandelte. Besser hier als noch in der Schlucht. Oder gar mit dem alten Herrn Magirus in einer Rambla weggeschwemmt!!!
Auch gestern abend hat mich ein Blick auf den Handy-Wetterbericht von accuweather.com im wahrsten Sinne eiskalt erwischt: 7 Tage Regenwetter sind angesagt 🙁 da dieser Wetterbericht allerdings oft nicht einmal für den aktuellen Tag zutrifft, besteht noch Hoffnung! Im Moment sieht das allerdings echt grauslig aus!