Gestern nichts mehr geschrieben, denn der Tag war reichlich voll, und nachdem ich von einem zur Wanderung ausgeuferten Spaziergang mit müden Knochen und vieieiel Hunger zum Bus zurückgekommen bin ~ am Abend vorher war ich zu faul gewesen zu kochen ;-} ~ war dafür einfach keine Zeit mehr.
Auch hier wird es jetzt kühler, aber tagsüber ist das auf alle Fälle gut auszuhalten, da ich ja in einem passiv geheizten Solarbus unterwegs bin. Nachts sollen die nächsten Nächte auch frostig werden (hoffentlich nicht zu sehr, wegen der Tanks!), tagsüber bei Sonne aber sollen es zwischen 12 und 18 ° werden . . . na denn, man wird damit leben können!
Die Halbinsel hier besteht aus Kalk, der mal ausgewaschen in höhligen Mikrolandschaften daherkommt, aber auch in kristalliner Form, in der Sonne leuchtend. Manchmal liegt das so in der Landschaft rum wie das Bröselglas nach einem Autounfall.
Da an diesem Sonntagnachmittag mein Parkplatz touristisch gut belebt war und ich dann irgendwann ein gewisses Ruhebedürfnis verspürte . . . bin ich dann nochmal losgelaufen, über kleine Pfade dieser Halbinsel, mit farbigen Strichen auf Steinen gekennzeichnet . . . trotzdem, da es viele solche Trampelpfade gibt und nicht jede Abzweigung gekennzeichnet ist, bin ich dann wieder mal ganz wo anders gelandet als geplant ;-} und zwar von ursprünglich knapp 160 Metern über dem Meer über ein Arroyo steil hinab auf einer Höhe von 10 Metern über dem Meer.
Das war dann die Gelegenheit, auf einem Felsen in der Sonne zu sitzen und dem Meer zuzusehen, wie es um die Ecke in die Bucht rollte, immer wieder und wieder mit Macht einen Felsen hochbrandete, um da ein Becken mit Schaum zu füllen, der dann über Ritzen im Gestein wieder ins Meer zurücklief, um dann wieder . . . das Meer, der alte Schaumschläger . . . diese Energie, diese Ausdauer . . . welche Massen von Wasser, da lief auf einer zwei Meter breiten Stufe der halbe Meter Wasser länger ab als die nachste Welle brauchte, um wieder heranzurauschen . . .
Gelegenheit auch, über dieses Leben nachzudenken, über den Traum, den ich jetzt lebe. Der hat ja in den Jugendjahren auch mit dem Meer angefangen, salzigem Wasser, da wollte ich auf einem selbstgebauten Segelboot über die Ozeane und die Welt entdecken . . . jetzt halt mit meinem Bus, auf dem Land gibt es doch mehr Bäume zu sehen, und ohne die könnte ich auf Dauer nicht.
Und immer noch hat dieses Leben auch viel zu tun mit der Flucht vor den menschlichen Umtrieben, das Heckmeck um Geld, Macht, Kinkerlitzchen. Und immer noch ist nicht klar, ob ich auf diesem Weg finde, was ich suche, oder überhaupt mal rausfinde, was ich denn finden könnte ;-} (Uuuups! Schon wieder mal zu viel von mir verraten! ;-}) Aber immerhin, schöne, intensive Eindrücke , bei denen ich dann doch diese Verbindung mit der Welt, mit dem Leben spüre . . .
Schluß für heute, zu diesem Leben gehören auch so profane Dinge wie . . . na zum Beispiel Einkaufen, Wäsche waschen, manchmal sogar sich selbst! ;-}