quiXote on the run

Abendhimmel ~ während der Fahrt auf der N83 mit dem Handy geschossen
Abendhimmel ~ während der Fahrt auf der RN83 mit dem Handy geschossen

Nun hab ichs gestern doch noch geschafft, die Grenze zu Frankreich zu überfahren und uns auf Nationalstraßen – weil mir Autobahnen ein Graus sind – eilig eilig auf den Weg nach Süden zu machen. Von Petrus belohnt mit zeitweiligem Sonnenschein, fahren der alte Herr Magirus und ich bis in die Dunkelheit hinein 330 Kilometer bis zu einem kuschligen Übernachtngsplatz, den wir im November 2012 und 35tausend gefahrene Kilometer vorher besucht hatten. Mindestens zwei Tagesetappen an einem Tag, für unsere Verhältnisse des geruhsamen Reisens eine Tour de force.

Zwischendurch in Montbeliard bei Leclerc eine französische SIM fürs Handy besorgt, für knapp 15 Euros pro Monat und 5 Euros für die SIM zwei Gigabyte Daten und kostenloses Telefonieren und Simsen innerhalb Frankreichs (aber mit wem?). Innerhalb 20 Minuten steht die Verbindung mit dem Netz, Surfen und Email aus der Hosentasche 😉

Die Freude währt allerdings nur bis zum Abend, als ich versuche, mit dem Netbook über das Handy auf diesen Blog zuzugreifen . . . Nichts geht! Tethering ist nun also auch im Netz von SFR (nach allem Ärger mit Orange in den Jahren voher) blockiert. Auch meine Versuche, mit den Netzeinstellungen die Kommunikation zum Laufen zu bringen, sind erfolglos. Auch die APN mit der Modemoption führt nur zum kompletten Verbindungsabbruch, da wird wohl noch mal ein Extraobulus fällig, wobei ich noch keine Möglichkeit gefunden habe, die Option zu aktivieren . . .

Ein vernünftiges Arbeiten ist in der Situation natürlich nicht möglich. Dieser Artikel entsteht mit einer Bluetooth-Tastatur und angedockter kabelloser Maus auf dem Handy, die Bedienung des Blogprogramms WordPress ist trotzdem eine Zumutung, ganz zu Schweigen davon, daß Bilder selbstverständlich auf dem Netbook bearbeitet und mühsam vorher auf das Handy übertragen werden müssen.

Europa bleibt so für uns digitale Nomaden ein Entwicklungsland, und die Europäische Kommission scheint auch weiterhin vor den Lobbyinteressen der Telekommunikationskonzerne einzuknicken. Eine vollständige Aufhebung von Roaminggebühren, die europaweite Gültigkeit von Vertragsbedingungen ist mit den letztjährigen Äußerungen in ferne Zukunft verschoben worden. Alle diese Konzerne sind zum Geldverdienen europaweit aufgestellt, nur der europaweite Service ist anscheinend nicht möglich. Hier in Frankreich sind die Konzerne besonders restriktiv aufgelegt, Tethering, die Weitergabe des Internets an Notebooks nicht gestattet beziehungsweise besonders teuer, Protokolleinschränkungen (z.B. kein verschlüsseltes FTP möglich, eine Forderung der Geheimdienste?). Immerhin, ein Zusatzobulus wie vor einigen Jahren für Emailzugang ist anscheinend vom Tisch. Ich bin mal gespannt, wie das in Spanien läuft, auch da gab es letztes Jahr Probleme, die ich mit einem Providerwechsel in den Griff zu kriegen bemüht war. Schaumermal!

Sei es, wie auch immer: Unter diesen Umständen werden die Blogbeiträge dieser Reise wohl etwas seltener und nicht ganz so ausführlich ausfallen, ich bitte um Verständnis . . .

Spanische Variante

Spanische Variante - Abendhimmel
Spanische Variante - Abendhimmel

Angekommen in Spanien, und gleich wieder die ersten Probleme mit dem Internet. Nachdem ich die letzten zwei Jahre mit masmovil sehr zufrieden war und das auch hier im Blog so mitgeteilt hatte. gabs diesmal eine herbe Enttäuschung: Letztes Jahr war das Datenvolumen von 1 GB auf 1,5 GB erweitert worden, dieses Jahr wurde es wieder reduziert auf 1 GB. Argerlich! Die absolute Enttäuschung gab das allerdings, als ich den ersten Artikel in den Blog hochladen wollte. Das Tethering, die Nutzung des Handy-Internets mit dem Notebook, scheint wie in Frankreich von Orange (und deren Netz wird von masmovil benutzt) blockiert zu werden, der DNS-Server spuckt zwar die richtige IP aus, danach geht aber nichts mehr 🙁 Im Internet ist mit den rudimentären Mitteln des Smartphones nichts Vernünftiges herauszufinden . . . wer weiß, wie man die Sperre (deutscher Service übers Wochenende nicht erreichbar, der englische meint, blockiert wäre es durch Orange nicht, aber zum Tethering gäben sie keine technische Unterstützung, toll!) umgeht, möge sich bitte melden.

Jedenfalls ist das Arbeiten im Blog auf dem Smartphone trotz Bluetooth-Tastatur und angeschlossener Maus eine Qual, ganz abgesehen davon, daß eine vernünftige Bildbearbeitung/übertragung so ganz und gar nicht möglich ist, das geht nur über 3 Ecken.

Somit ziehe ich meine Empfehlung für masmovil zurück, und Orange ist sowohl in Frankreich als auch in Spanien ein NoGo für jemanden wie mich, der mit dem Netz arbeiten will und nicht nur spielen 🙁

Trost für die Daheimgebliebenen: Das Wetter hat auch hier sehr nachgelassen, es ist kühler geworden, heute Nacht nur 1,3 Grad, der Himmel ist grau und Regen angesagt für die nächsten zwei Tage. Man wird damit leben müssen.

Nix wie los!

Endlich wieder mal blauer Himmel!
Endlich wieder mal blauer Himmel!

Nach gefühlten Wochen ohne Sonne war schon am ersten Abend in Frankreich zumindest eine Ahnung von Sonne am Abendhimmel zu sehen, am nächsten Morgen (siehe Bild) mußte sie allerdings zuerst noch eine Wolkenbank beiseiteschieben. Und verzog sich leider wieder hinter eine dichte Wolkendecke, während ich in einer Tour de Force den alten Herrn Magirus bis in die Dunkelheit hinein und bis ein Stück südlich von Lyon getrieben habe. Die Belohnung: Heute früh der erste richtige Sonnenaufgang seit langem und ein strahlend blauer Himmel mit nur ganz dünnen Wölkchen. So läßt sich das schon eher aushalten, auch wenn die Frühtemperatur ~ im Bus ~ knapp unter dem Gefrierpunkt lag.

Vor dem Bloggen im Ausland steht immer wieder der Kampf ums mobile Internet. Dank einem Tip von Heike sollte sich das in Zukunft für Frankreich einfacher gestalten. Mit etwas Mühe bin ich jetzt über joemobile versorgt. Die SIM aus der Bucht (ebay) gefischt, Anmeldung und Aktivierung der SIM übers Internet. Das Netz ist das von SFR, und nachdem ich die APNs durchprobiert habe (SFR webphone – sl2sfr ist der richtige), funktioniert das auch mit den für Frankreich üblichen Einschränkungen. Eine verschlüsselte FTP-Verbindung zu meiner Website wird blockiert, ein Schelm, wer Böses sich bei denkt. Erstens hat auch Frankreich sehr umtriebige Geheimdienste, die das Internet mitscannnen, zweitens versuchen die französischen Provider mit jedem Sch..ß ein paar zusätzliche Kröten aus ihren Kunden zu leiern. Aber es funktioniert 😉 und joemobile hat vor allem den Vorteil, daß man übers Internet die Abbuchungen von der Kreditkarte freischalten und blockieren kann, je nach Bedarf. Solange man mindestens alle 6 Monate die SIM aktiv schaltet und seinen Obulus entrichtet, bleiben einem Leitung und Nummer erhalten. Das freut das Vagabundenherz 😉